Paarweise
25.07.2018
Ein Werkkatalog und eine Ausstellung zum Schaffen der Schweizer Designer Susi und Ueli Berger
Holz habe eine sinnliche Stofflichkeit, sagen die Entwerfer.
Und: Es habe im Unterschied zu vielen anderen Materialien die Eigenschaft, schön alt zu werden. Mit diesen Bemerkungen reihen sich Carmen und Urs Greutmann in eine der bedeutendsten
Traditionen des Möbelentwurfs ein. Denn Holz spielte neben dem Stahlrohr seit den 1920er-Jahren stets eine zentrale, äusserst innovative Rolle.
So schuf Erich Dieckmann – neben Marcel Breuer der wichtigste Möbeldesigner des lege
ndären Bauhauses – immer wieder Holzkonstruktionen. Dabei verband der deutsche Designer häufig qualitätsvolle Hölzer mit der Möglichkeit, durch spezielle Konstruktionen serielle Produktionen zu ermöglichen. Diesem Geist
des fortschrittlichen Entwurfs ist Muscat bewusst verbunden:
Muscat ist für die Gestalter eine Hommage an Dieckmann. Der Sessel besticht durch seine einfachen Formen, die massiven, ergonomisch geformten Rückenlehnen und durch die durchdach
te Konstruktion. Dabei wurde, um die grösstmögliche Stabilität zu garantieren, die althergebrachte Zapfenschlitz-Verbindung weiterentwickelt – in sozusagen umgekehrter Art und Weise. Nicht zuletzt das führt zu den auffallend schl
ichten Formen des Sessels, der um einen passenden Fusshocker ergänzt wird.