Kurvenwunder
28.05.2019
Architektur für atemberaubende Ausblicke: Foster+Partners haben in London einen aufregenden Hochhauskomplex entworfen. Bei der Umsetzung half der Glasfaserbetonexperte Rieder.
Betonlamellen von Rieder erobern das historische London
Das neue Vorzeigeobjekt der citizenM Hotels mit 370 Zimmern wurde im Herzen von London in direkter Nachbarschaft zum Tower eröffnet. Das komplexe städtische und historische Umfeld des Gebäudes inspirierte Sheppard Robson Architekten zu einem ausgefallenen Entwurf. Traditioneller Kalkstein und 570 schwarze formparts von Rieder verhelfen dem Gebäude zu seinem aufgeschlossenen Erscheinungsbild. Durch die Unterstützung der R2R-Abteilung von Rieder konnte trotz straffem Zeitplan eine technisch umsetzbare und kosteneffiziente Lösung für die Installation der 2.300 m2 formparts gefunden werden.
Die Fassade des Hotels steht in direktem Dialog mit seinen abwechslungsreichen Nachbarn. Heller Portland-Stein umrandet die großzügigen Glasflächen des Hotelkomplexes und stellt die Verbindung zu den historischen Gebäuden am angrenzenden Trinity Square her. Die schwarzen Betonlamellen verleihen dieser traditionellen Einfassung Lebendigkeit. Die schmalen formparts aus Glasfaserbeton fungieren dabei nicht nur als Kontrast zum schweren Kalkstein an der Fassade, sondern übernehmen als intelligenter Sonnenschutz eine wichtige Funktion in Sachen Umweltzertifizierung und Nachhaltigkeit der Immobilie. Diese innovative Design-Lösung reduziert die Kohlendioxid-Emissionen des Gebäudes maßgeblich. Die begehrte BREEAM Excellent Zertifizierung ist für das Hotel vorgesehen.
Ihre besondere optische Wirkung erhalten die Betonelemente in U-Form durch ihre funkelnde Oberfläche. Die Architekten wollten den Lamellen mit einem speziellen Effekt versehen. So entwickelte Rieder die Betonmischung „luce“, welche die Betonelemente am citizenM Hotel Tower Bridge funkeln lässt.
Beton nach Maß
Seit mehr als 55 Jahren ist das österreichische Familienunternehmen Rieder auf die Herstellung von lösungsorientierten und zugleich kosteneffizienten Betonbauteilen spezialisiert. Vor über einem Jahrzehnt hat Rieder mit der Herstellung von Fassadenverkleidungen aus Glasfaserbeton begonnen. Die Erweiterung der Produktpalette ging mit einer bedeutenden Entwicklung des Unternehmens einher – weg vom reinen Plattenproduzenten hin zum Lösungsanbieter für Gebäudehüllen. So bietet Rieder heute nicht nur ästhetische Fassadenmaterialien mit einzigartigem Charakter, sondern auch monolithische Formteile inklusive Zusatzleistungen wie individuelle Befestigungsmethoden, Elementunterkonstruktionen, Vormontagen und Logistikkonzepte. Auf Formteile setzten auch die Architekten beim neuen citizenM Tower of London Hotel.
Mit der Weiterentwicklung der Produktpalette hat sich das Leistungsangebot des Betonspezialisten einer Wandlung unterzogen. Von Beginn an war es Rieder ein Anliegen, mit Architekten und Kunden gemeinsam Lösungen für ihre individuellen Anforderungen zu entwickeln.
Schon bei den ersten Projekten, wie der Zaragoza Bridge von Zaha Hadid zur Weltausstellung 2008, unterstütze Rieder den gesamten Projektablauf vom Architekten-Rendering über Protoyping, digitale Datenintegration, Produktion und Montage bis hin zu einem Logistikkonzept für die über 29.000 Dreiecken in unterschiedlichen Geometrien und exakt definierten Grautönen. Heute beschäftigt Rieder ein eigenes Team, das sich ausschließlich um die Unterstützung von Architekten und Planern bei der Umsetzung von komplexen Projekten kümmert. Ästhetik und Funktionalität der Lösung spielen dabei eine ebenso große Rolle wie Kosteneffizienz.
R2R – Rendering to Realisation
Die Fassadenspezialisten stehen dabei Architekten und Planern von der frühen Idee und Planungsphase bis hin zur Umsetzung unterstützend zur Seite. R2R - „Rendering to Realisation“ bezeichnet den integrativen Ansatz bei Rieder zur Entwicklung einer gesamtheitlichen Lösung für Gebäudehüllen. Er umfasst Serviceleistungen wie Designausarbeitung, Fassadenoptimierung, statische Berechnungen, Befestigungsmethoden, Mock-ups und Prototyping, Elementunterkonstruktionen, Vormontagen und Logistikkonzepte.
Architekt: Sheppard Robson
Fotos: Ditz Fejer
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