STYLEPARK ZUMTOBEL
Im Licht
"Das Erfolgsrezept von Zumtobel ist, dass man sich nicht zufrieden gibt mit dem Erreichten, neugierig bleibt, innovative Ideen hat und fähige Mitarbeiter, die diese umsetzen", sagt Klaus Vamberszky, Chief Technology Officer der Zumtobel Group. In diesem Jahr feiert die Marke Zumtobel ein rundes Jubiläum: 70 Jahre Unternehmensgeschichte. Den Grundstein für den international erfolgreichen Lichtspezialisten legte der Ingenieur Dr. Walter Zumtobel im Jahr 1950 mit der Gründung der "Elektrogeräte- & Kunstharzpresswerk W. Zumtobel K.G". Vorschaltgeräte für die damals neue Leuchtstoffröhren-Technologie markierten den Start. Ein offener Blick für neue Techniken und Ansätze prägte schon zu dieser Zeit die Unternehmenskultur: Gemeinsam mit der Schweizer Firma Knobel entwickelte man Komponenten, die ein flimmerfreies Anschalten der Leuchten gewährleisteten sowie Vorschaltgeräte, die wesentlich kompakter und energiesparender waren, als die bestehende Versionen. Nachdem man zuerst nur andere Leuchtenhersteller beliefert hatte, entwarf Zumtobel 1952 die erste eigene Leuchte names "Profilux" mit integriertem Vorschaltgerät.
Ab da erweiterte sich das Portfolio sprunghaft. Bereits in den ersten Jahren zeigte sich so die Innovationskraft des österreichischen Lichtspezialisten. Und auch das frühe Verständnis für die Wirkung der Leuchtengestaltung im Raum – den ersten Designpreis erhielt Zumtobel bereits 1963 für die "FER Einbauleuchte". Ausschlaggebend für die schnelle Entwicklung des Angebots war die stetige Forschung für ein kompromisslos gutes Licht, ab 1966 auch mit Hilfe eines eigenen Labors. Gleichzeitig wuchs das Werk in Dornbirn beständig, 1970 gehörten schon 820 Mitarbeiter zu Zumtobel. Mitte der Siebziger Jahre wurde das Unternehmen dann in eine Aktiengesellschaft umgewandelt. Auch in der Arbeitswelt zeichneten sich zu dieser Zeit starke Veränderungen ab: Die Beleuchtung der Computerarbeitsplätze rückte mehr in den Fokus. Rasterdecken und Rasterleuchten kamen zum Zug, die das Problem der Blendung auf den dunklen Bildschirmen lösen sollten. 1988 brachte Zumtobel die Serie "Mildes Licht" heraus, in der ersten Version als quadratische Einbauleuchte mit zwei nach innen gewölbten, weiß lackierten Reflektoren aus Blech. Die Lichtquelle, eine Kompaktleuchtstofflampe, wurde von einem Lochblech abgedeckt. "Die weiße Leuchte an einer weißen Decke sorgte für eine völlig neue Ästhetik und wurde schnell ein beliebtes Gestaltungsmittel bei vielen Architekten", so Harald Schwarzer, Produktmanager bei Zumtobel. Ein Meilenstein, nicht nur für das Unternehmen selbst, da so endlich eine angenehme, tageslichtähnliche Lichtstimmung in den bis dato eher dunklen Büroräumen erzeugt werden konnte. Zudem bot Zumtobel kompakte Halogen-Metalldampflampen an, die sowohl direktes als auch indirektes Licht erzeugten. Zur Freude der Lichtplaner entwickelte man das "COPHOS" Planungsprogramm und um komplexe Aufgaben besser in einem System bündeln zu können, die Lichtsteuerung "Luxmate".
Holistisch denken
Parallel zur eigenen Produktentwicklung expandierte das Unternehmen vor allem in den Neunziger Jahren stark und übernahm nach und nach Konzerne wie Staff Leuchten oder Thorn Lighting, die das Kompetenzfeld des Lichtspezialisten noch verstärkten und den Grundstein für die Zumtobel Group legten. Dank des offenen Blicks in die unterschiedlichen Stränge der Lichtindustrie erkannte man den Wechsel zur LED früh. "Die Veränderung durch die LED-Technologie leitete eine starke Umbruchphase ein", so Keith Lobo, Development Manager bei Zumtobel. Mit den LEDs erweiterten sich auch die Möglichkeiten im Leuchtendesign. Holistische Denkansätze in der Gestaltung waren gefragt, die Zumtobel über kreative Kooperationen mit renommierten Architekten und Designern verwirklichte, wie Snohetta, Sawaya&Moroni oder Daniel Libeskind. Die Zusammenarbeit mit dem Berliner Architekturforum Aedes begann, mit dem Zumtobel einen Dialog für neue Ideen und Vermittlungsansätze zum Licht in der Architektur suchte und fand. Gemeinsam rief man den "Zumtobel Group Award", einen internationalen Architekturpreis für zukunftsweisende Konzepte und Entwicklungen ins Leben, die zu mehr Lebensqualität und Nachhaltigkeit in der gebauten Umwelt und deren Gestaltung beitragen. Mit der Balance aus fortschrittlicher Technologie und einer nachhaltigen Ästhetik schaffte Zumtobel den Schritt in das neue Jahrtausend und an die Börse. "Wenn Zumtobel eine Person wäre, dann wäre sie neugierig, eigensinnig, hat einen Blick für zeitlose Ideen, handelt bewusst und denkt vorausschauend", so Klaus Vamberszky.
Produkte wie die LED-Downlightserie "Panos Infinity" oder "tunableWhite" setzten in den letzten Jahren Standards im Bereich der nutzerorientierten und flexiblen Lichtlösungen. Heute ist die Zumtobel Group mit über 6.000 Mitarbeitern europäischer Marktführer im Bereich professioneller Beleuchtungssysteme, europaweit die Nummer zwei im Bereich der Lichtkomponenten. Das Portfolio des Komplettanbieters an LED-Leuchten und Lichtmanagmentsystemen für die professionelle Gebäudebeleuchtung reicht vom Büro über Retail, von der Industrie bis zum Museum. Die veränderten Lichtbedürfnisse in der Arbeitswelt, in der das Homeoffice derzeit verstärkt in den Fokus rückt, gehören zu den aktuellen Herausforderungen, denen sich das Unternehmen stellt. Dazu zählen auch vermehrt Lösungen für Konnektivität und der Interaktion des Menschen mit vernetzten, elektronischen Systemen. "Die Produkte der Zumtobel Group sind stark von den Lichtbedürfnissen der Menschen geprägt", so Vamberszky. Relevant ist dabei auch die Nachhaltigkeit – angefangen von einem beständigen Design, über hochwertige Materialien, der Senkung des Energieaufwandes bis zu einer Kreislaufwirtschaft innerhalb der Produktion, die Zumtobel stetig perfektioniert. Nachzulesen in dem jährlichen Geschäftsbericht, der seit 1991 gemeinsam mit kreativen Persönlichkeiten von internationaler Bekanntheit gestaltet wird. "Von einem kleinen mittelständischen Unternehmen haben wir uns zu einem Weltkonzern entwickelt", so Klaus Vamberszky. Die Lichtkompetenz der Zumtobel Group kann man seit diesem Jahr zudem in Dornbirn im größten Lichtforum der Branche erleben, das gemeinsam mit dem Architekturbüro Snohetta entworfen wurde. Platz nach oben ist trotzdem: "Wir sind mittendrin", sagt er.