Nicht nur bei den Märchen der Brüder Grimm und im Badezimmer spielt der Spiegel eine zentrale Rolle: Wohnräume, Flure und Dielen lassen sich mit einem Modell wie Tokujin Yoshiokas „Mirage“ optisch anreichern. Der Dimension des Spiegelobjektes sind keine Grenzen gesetzt – abgesehen von der Größe der Wand.
Spiegel reflektieren das Licht und erweitern Räume optisch ins schier Unendliche. Tokujin Yoshiokas Modell „Mirage“ für Lema bildet da keine Ausnahme. Und doch wäre ein Spiegel allein für den japanischen Meister des Experimentellen und Märchenhaften keine Herausforderung. Wer Architektur aus Fasern, Sessel aus Kristallen und Fenster aus Regenbogen-Prismen zu gestalten weiß, der findet auch für das Objekt „Spiegel“ einen besonderen Dreh.
„Mirage“ setzt sich denn auch aus verschiedenen Segmenten zusammen, die mit einer reflektierenden Oberfläche beschichtet sind. Das Raffinierte ist das spezielle Aufhängungssystem, denn dadurch können die einzelnen Elemente unterschiedlich ausgerichtet und justiert werden. Mal mehr nach rechts, mal mehr nach links gedreht, lassen sich die Spiegel nebeneinander montieren und fangen auf diese Art und Weise noch mehr Licht und verschiedene Raumeindrücke ein als ein einfaches, flächiges Modell das je könnte. Was der Spiegel zeigt erscheint auf diese Weise wie eine flirrende Fata Morgana oder wie ein Blick in eine andere Sphäre.
Tokujin Yoshioka hat „Mirage“ aber noch eine weitere Dimension hinzugefügt: Es ist nicht nur – unabhängig von der Anzahl – eine geradlinige Hängung der Spiegelelemente in einer Reihe möglich. Die vom Hersteller „Kupplungssystem“ genannte Aufhängung erlaubt es sogar, dass die einzelnen Komponenten auch in der Höhe gegeneinander verschoben und befestigt werden können. Diese Raffinesse enthebt „Mirage“ erst recht über einen profanen Spiegel und macht das Wandelement zum Kunstobjekt. (ua)