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NACHHALTIGKEIT
Kreisläufe schließen

Das Architekturbüro Partner und Partner hat zwei nachhaltige Holzhochhäuser erdacht, die auf den Prinzipien der Kreislaufwirtschaft beruhen. Das Konzept wurde kürzlich mit dem Deutschen Nachhaltigkeitspreis Design ausgezeichnet.
von Anna Moldenhauer | 04.01.2021

"Woodscraper" heißt das Projekt, das im Bau von Hochhäusern in die Zukunft weist: Partner und Partner Architekten planen in Wolfsburg die ersten Holzhochhäuser Deutschlands. Von A bis Z nachhaltig gedacht, wurde das Projekt bereits vor dem ersten Spatenstich ausgezeichnet – sowohl mit dem Bundespreis Ecodesign 2019, wie mit dem kürzlich zum ersten Mal ausgerufenen Deutschen Nachhaltigkeitspreis Design 2020 in der Kategorie "Zukunftsvisionen". Kreisläufe schließen sollen die zwei ressourcenpositiven Hochholzhäuser mit jeweils zwölf Etagen. "Ein Gebäudeprinzip, das auf den Prinzipien von Cradle to Cradle und der Circular Economy beruht", erklärt Jörg Finkbeiner, der gemeinsam mit Klaus Günter Partner und Partner Architekten gegründet hat. Im Detail bedeutet das unter anderem die Frage nach einem regenerativen Energiekonzept und der umweltbewussten Materialwahl bis in die nichttragenden Bauteile, wie Strohtrockenbauplatten statt klassischem Trockenbau. Dank einer vorrauschauenden Konstruktionsweise können zudem die Grundrisse bei Nutzungsänderungen leicht angepasst werden. Auch die Bauzeit lässt sich dank präziser Vorfertigung der Holzbauelemente deutlich senken.

Prägen wird "Woodscraper" einmal vor allem Fichten- und Tannenholz, das für die insgesamt 90 Wohneinheiten der zwei Hochhäuser ein gesundes Raumklima schaffen soll. Neben seinen schadstofffreien und atmungsaktiven Eigenschaften bietet das Holz zudem eine hohe Tragleistung, die selbst Beton in den Schatten stellt. "Ich denke der Baustoff Holz wurde lange unterschätzt und galt nicht als Material, das sich für Hochhäuser eignet. Die ersten Hochhäuser sind Ende des 19ten, Anfang des 20igsten Jahrhunderts entstanden, im 'Zeitalter' des Stahls und Stahlbetons. Holz hat in den vergangenen 30 Jahren einen enormen Innovationsschub erfahren und bietet in Zeiten von Ressourcenverknappung und des Klimawandels die beste Materialperformance", sagt Jörg Finkbeiner. Zum ganzheitlichen Anspruch zählen Partner und Partner Architekten auch die Vermeidung von Bauabfällen durch eine größtmögliche Materialrückgewinnung und Weiterverwertung. "Ein Gebäude von seinem Nutzungsende her zu denken, sollte als Prämisse für das Bauen der Zukunft gelten", so Finkbeiner.