Auf Einladung von Hansgrohe treffen sich seit 2008 einmal im Jahr Experten der unterschiedlichsten Disziplinen am Stammsitz des Unternehmens. Dann dreht sich im Erlebniszentrum „Aquademie“ in Schiltach alles um Wasser. In diesem Jahr lautete das Thema „Wasser im Netz“.
Die Digitalisierung hat die analoge Welt rasant verändert – und tut es weiter. Ob Alltag, Arbeits- oder Wirtschaftsleben, es gibt keinen Bereich, der von der Dynamik des technologischen Fortschritts unberührt bliebe. Ein Ende dieser Entwicklung ist nicht abzusehen. Aus gutem Grund stellen sich Fachleute und Unternehmen den daraus resultierenden Fragen. Selbst wenn diese auf den ersten Blick nicht in engem Zusammenhang mit aktuellen Produkten und Aufgaben stehen, so sind sie längerfristig doch für jedes Unternehmen von immenser Bedeutung. Aus diesen Gründen widmete sich auch Hansgrohe, Spezialist in den Segmenten Armaturen, Brausen und Duschsysteme, dem Zusammenhang von Wasser, Netz und Gesellschaft. Beim diesjährigen Wassersymposium ging es in Vorträgen und Diskussionen darum, wohin die immer stärker werdende Vernetzung führen wird.
Thorsten Klapproth, Vorsitzender des Vorstands der Hansgrohe SE, stellte denn auch eine Parallele zwischen der Digitalisierung und dem lebensstiftenden Element Wasser her: „Ohne Wasser kein Leben – ohne Digitalisierung kein Überleben“. Wie man digitale Datenfluten in erfolgreiche Zukunftslösungen verwandelt und Smart Data- und Wasserthemen miteinander vernetzt, das diskutierten in der Folge Experten wie der Berliner Blogger und Autor Sascha Lobo, Dr. Alexander Rieck vom Fraunhofer Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation in Stuttgart, Dr. Eberhard Veit, Berater der Bundesregierung sowie Mitglied des Leitungskreises der Plattform „Industrie 4.0“, sowie Ulrich Dietz, CEO der GFT Technologies SE. Ferner sprach Günther H. Oettinger, EU-Kommissar für die digitale Wirtschaft und Gesellschaft, über die Rolle Europas bei der digitalen Revolution und unterstrich dabei die länderübergreifende Bedeutung von Zukunftstechnologien und Marktinnovationen.
Im Hinblick auf das Wassersymposium hatte Hansgrohe schon im Frühjahr unter dem Motto „Wasser im Netz“ einen Wettbewerb ausgeschrieben. Die Aufgabe für die Teilnehmer aus 17 Ländern bestand darin, Ideen zu entwickeln, wie analoge und digitale Welt sich im Sanitärbereich miteinander verknüpfen lassen. Während der Veranstaltung in Schiltach wurden die Preisträger bekanntgegeben, die eine Jury aus 75 eingereichten Konzepten ausgewählt hatte. Die Gewinner – Mulundu Sichone, Felix Müller und Leif-Hagen Ulrich aus Hamburg – entwickelten eine Druckausgleichsturbine „Pipe Hydro Energy“, die ungenutzte Energie beim Wassertransport in Strom umwandelt. Der zweite Preis ging an den Oberndorfer Christof Elben für „Spectare Select“, einen smarten Badezimmerspiegel. Den dritten Preis erhielt der Amerikaner Robbie Hillis für „The Ark“, ein Überwachungsgerät zur Fernbedienung von Wasserabsperrventilen.
Es war nicht der erste Wettbewerb, den Hansgrohe mit Blick auf die Zukunft ausgelobt hat. Bereits 2014 hat das Unternehmen in Kooperation mit Stylepark zu den „Axor Inspiration Projects“ aufgerufen, deren beste Entwürfe zum Thema „Wasser im Raum“ während der ISH 2015 in Frankfurt am Main präsentiert wurden. Hintergrund ist die Kooperation mit Architekten und Innenarchitekten, der Austausch mit dieser speziellen Berufsgruppe.
Um die Themen aus dem aktuellen Wassersymposium weiter zu vertiefen, waren die Teilnehmer von damals jetzt gemeinsam mit Produktentwicklern von Hansgrohe und dessen Marke Axor sowie einem Vertreter von Phoenix-Design zu einem von Stylepark moderierten Workshop eingeladen, in dem sich ebenfalls alles um Digitalisierung und Innovationen drehte. Was davon in die konkrete Produktentwicklung einfließen wird, bleibt einstweilen „top secret“. (UA)