Delft steckt voller Geschichte. Es gehört zu den ältesten Städten in den Niederlanden, bekannt für seine Keramikmanufakturen, malerische Grachten und als Heimatstadt des Malers Jan Vermeer. EGM architecten aus den Niederlanden beziehen sich bei ihrem neuesten Projekt, dem Reinier de Graaf-Krankenhaus, ganz explizit auf die Geschichte der Stadt, wenn auch auf abstrakte Art und Weise.
Die modernen Fassaden des Reinier de Graaf-Krankenhauses entsprechen, so erklärt der Projektarchitekt Thomas Brouwer, der klassischen Aufteilung der Prachtbauten entlang der historischen Grachten – und auch die Farbe erinnert an die Vorbilder aus Backstein. Ein zentraler Verbindungsgang, der die verschiedenen Abteilungen der Klinik erschließt, erhielt ein abstraktes Muster aus Keramikfliesen von Mosa in verschiedenen Brauntönen unterbrochen von kleinen quadratischen hellblauen und weißen Fliesen. Der Clou dabei: Ausgangspunkt für das Muster der rund 4500 Quadratmeter großen Fläche war Vermeers Gemälde „Das Mädchen mit dem Perlenohrring“. Wer es kennt, wird denn auch an dessen Farbpalette erinnert. Die berühmte Vorlage wurde dabei in ein Pixelmuster übersetzt, aus dem die einzelnen Farben ausgewählt wurden.
Aber auch ohne den kunsthistorischen Bezug zu kennen, wirkt das so entstandene Muster äußerst abwechslungsreich und lebendig. Insgesamt 32 verschiedene Farben und Oberflächenstrukturen der Fliesen von Mosa wurden für das Muster ausgewählt. Sie ergeben einen Rapport von 7,20 mal 3,60 Meter, der die Hauptachse hervorhebt und in dem Gebäude mit seinen vielen Abteilungen für Orientierung sorgt.
Die größeren Fliesen stammen aus der Kollektion „Beige & Brown“ von Mosa, ergänzt um kleine Rauten im charakteristischen Hellblau und Weiß des Gemäldes. Die kleinen Fliesen sind Teil der Global Collection von Mosa und verfügen über die gleichen matten, unglasierten Oberflächen wie die großformatigen Keramikfliesen und sind ebenso verschleißfest.
Da die Reinier de Graaf-Klinik das „nachhaltigste Krankenhaus“ in den Niederlanden werden sollte, war die Entscheidung für die nach dem Prinzip „Cradle to Cradle“ zertifizierten Fliesen von Mosa eine naheliegende Wahl. Womit die Architekten auf vielfältige Weise nicht nur der großen Vergangenheit der Stadt Delft, sondern auch ihrer Zukunft ihre Reverenz erwiesen haben. (rw)
EGM architecten hat ein Konzept entwickelt, welches den Charakter des Gebäudes widerspiegelt. Die zentrale Achse verbindet alle Stationen und hat doch eine eigene Identität und Atmosphäre. Das speziell entworfene Design der Bodenfläche ergänzt dies auf geradezu ideale Weise. Foto © Mosa
Für die einzigartige Gestaltung des Bodens im Verbindungstrakt wurden Keramikfliesen nach einem besonderen, von EGM architecten entwickelten und von Delfter Keramik inspirierten Muster verlegt. Die Farben beziehen sich auf ein berühmtes Gemälde von Jan Vermeer. Foto © Mosa
Zur Orientierung innerhalb der Klinik setzen die Architekten auf ein komplexes Muster aus Fliesen von Mosa. Foto © Mosa
Das Muster aus Fliesen der Kollektion „Beige & Brown“ von Mosa bestimmt auch den Charakter des zentralen Verbindungsgangs der Klinik. Foto © Mosa
Kleine Rauten in Hellblau und Weiß lockern die Fläche auf: Die Farbpalette des Fliesenmusters bezieht sich auf Jan Vermeers Gemälde „Das Mädchen mit dem Perlenohrring“. Foto © Mosa
Auch für die Cafeteria wählten EGM architecten Fliesen von Mosa, die „Cradle to Cradle“ zertifiziert sind. Foto © Mosa