Ein neues Bewusstsein
Durchdachte Entscheidungen und ein Erleben ohne Hast mit einem ganzheitlichen Blick auf die Umwelt sind in Zeiten der Pandemie mehr gefragt denn je. Unser hektischer Alltag hat in Folge von Covid19 eine Vollbremsung erfahren. Der schnelle Konsum, das unüberlegte Reisen ist nun nicht mehr gefragt. Das Erleben der Fortbewegung hat einen anderen Stellenwert bekommen, ist wie einige Jahrzehnte zuvor wieder Luxus statt Alltag. So wie die Erfahrung der Reise einen anderen Wert erhält, so sollte auch unser Gepäck sein: Durchdacht bis in die Details, mit Sinn für Qualität, Nachhaltigkeit und Eleganz. Das Taschen- und Accessoireslabel Tsatsas aus Frankfurt am Main hat gemeinsam mit dem Architekten David Chipperfield "SUIT-CASE" entworfen, einen Reisekoffer, der die Ansprüche an eine neue Form des Unterwegsseins in Gänze erfüllt.
Drei Jahre haben Esther und Dimitrios Tsatsas gemeinsam mit David Chipperfield ein gedankliches Ping-Pong gespielt und Ideen ausgetauscht, was "SUIT-CASE" als verlässlicher Begleiter leisten können muss. "Jeder unserer Entwürfe, ob Handtasche, Rucksack oder Clutch, ist Architektur im Kleinen. Eine Tasche zu konstruieren, Schnittmuster und Prototypen anzufertigen gleicht in vielen Teilen der Auseinandersetzung mit Form und Raum, mit dem Nutzer und seiner Umwelt", so Esther Tsatsas. Die Erfahrungen Chipperfields als ehemaliger Vielflieger, der zwischen seinen Büros in Berlin, London, Mailand und Shanghai pendelte, konnten Tsatsas mit ihrer Entwurfs- und Materialexpertise dabei ideal verknüpfen. "Meine oberste Maxime lautet, niemals Gepäck einzuchecken. Daraus ergibt sich die Frage: Wird alles, was ich für einen vier- oder fünftägigen Trip – so lange verreise ich gewöhnlich – brauche, in eine Tasche passen? Dazu zählen Unterlagen, meine Hemden und möglichst ein Anzug. Das waren meine eigenen Wünsche, auf deren Grundlage der Koffer entstanden ist", sagt David Chipperfield. Und so bietet der Koffer neben minimalistisch-klarer Ästhetik eine kompakte Größe im Handgepäckformat. Mit nur 2,7 Kilogramm ist er zudem ein Leichtgewicht. "Wir haben in jedem Detail bis in den Millimeterbereich getestet welche Materialdicke und Abmessung die perfekte Balance zwischen Stabilität und Gewicht bietet", so Dimitrios Tsatsas.
Die Basis des Koffers besteht aus Holzfaser, eingefasst in feinem Rindsleder, gefärbt in mattem Schwarz oder intensivem Dunkelbraun. Gefertigt in einer deutschen Gerberei, die dank ihres ökologischen Engagements seitens des internationalen Verbund Leather Working Group mit dem Gold-Zertifikat ausgezeichnet wurde. Die Beschläge des Koffers werden hingegen in Italien aus recyceltem Messing hergestellt. Kein Element von "SUIT-CASE" ist aus Kunststoff. Das Tsatsas ihr Handwerk verstehen sowie in den Designs eine architektonisch geprägte Ästhetik mit dem Sinn für die entscheidenden Feinheiten zeigen, gab für Chipperfield den Ausschlag für die Zusammenarbeit mit dem international tätigen Label. "Bei dieser Kollaboration hatten wir immer das beruhigende Gefühl, dass wir uns um Qualität keine Sorgen machen müssen", so David Chipperfield. Ist die Form des Volllederkoffers zurückhaltend, so zeigt sich sein Innenleben multifunktional: Eine großzügige, integrierte Vordertasche bietet Platz für Dokumente und Objekte, die man gerne schnell zur Hand hat. Das Hauptfach des Koffers, durch polierte Zwei-Wege-Reißverschlüsse zugänglich, wird indes von einer Mittelwand aufteilt. Geschützt mit einem Überschlag aus Naturcanvas nimmt ein Bereich die Kleidung des täglichen Bedarfs sowie ein Paar Schuhe auf, im zweiten ist Platz für einen Anzug. Um Knitterfalten zu vermeiden, kann dieser auf einem eigens für "SUIT-CASE" entworfenen Kleiderbügel aus Messing im Koffer befestigt werden. Da der Innenraum mit softem Lammnappa ausgekleidet ist, wird das Packen der Reiseutensilien so auch haptisch zum Erlebnis.
Die Entscheidung gegen Rollen und das gängige Teleskopsystem, das dazu dient sein Gepäck hinter sich herzuziehen, unterstreicht zudem die neue Wertschätzung des Reisens. Gefertigt wird "SUIT-CASE" in Handarbeit in einem Feintäschneratelier mit über 40jähriger Tradition. Für den Feinschliff durften diverse Prototypen von TSATSAS über Monate David Chipperfield im Alltag begleiten. Nur der Praxistest konnte zeigen, welche Anpassungen noch nötig waren, um den Koffer in allen Details zu perfektionieren. Um den Koffer leichter in Gepäckablagen verstauen zu können, wurden beispielsweise im Prozess die Griffe angepasst. "Das sind Erfahrungswerte aus der Praxis, die man in der Werkstatt nicht ersehen kann", so Dimitrios Tsatsas.