NEW WORK
Eleganter Nachbar
Hell und einladend wirkt der neue Standort von TOG in Frankfurt am Main, den der Flex-Office-Anbieter vor kurzem eröffnet hat. Der Name "Oper46" gibt bereits einen klaren Hinweis auf die zentrale Lage in exklusiver Nachbarschaft zum Konzertgebäude der Alten Oper im Stil der Neorenaissance und dem Rothschildpark. Gemeinsam mit dem Londoner Architekturbüro dMFK Architects hat TOG das Bürogebäude in der Bockenheimer Anlage 46 zu neuem Leben erweckt: 6.700 Quadratmeter auf sechs Etagen waren zu planen. Um die Weite der Fläche zu unterstreichen, sind einige Wände im großzügigen Eingangsbereich gewichen, von dort kann der Blick nun bis zur nahen Grünanlage wandern. Eine Rezeption aus schwarzgrünem Marmor markiert markant das Entree, das ansonsten wie der Großteil des Interiordesigns in hellen, neutralen Nude- und Sandtönen gehalten ist, ergänzt durch Objekte und Wandfarben im matten Schwarz und dunklem Grau. Maßgefertigte Holzeinbauten bieten zudem leicht geschützte Sitzmöglichkeiten und eine angenehm warme Haptik im Material. Auch für das zentrale Atrium setzen dMFK Architects auf helles Holz und haben in Form einer spanischen Treppe einen sogenannten "Breakout-Raum" geschaffen, ein zentraler Treffpunkt, ausgeleuchtet vom Tageslicht über das gläserne Dach und mit direktem Zugang zu den weiterführenden Etagen. Die einzelnen Stufen sind am Rand teils begrünt, was den Raum zusätzlich belebt.
Hat man auf der Treppe kurz Platz genommen und blickt nach oben, zeigen die Etagen, die sich im Quadrat um das Atrium in die Höhe strecken hingegen klare Linien: Weiße Verkleidungen, Glas, Handläufe und Geländer aus Metall in Schwarz und Silber. Wer die bisherigen Projekte von TOG und ihre loungige Atmosphäre kennt, mag darüber ein wenig verwundert sein. "Das Design sollte nicht zu verspielt sein, sondern passend zu Frankfurt am Main, anspruchsvoll, erwachsen, cool", so Charlie Green und Olly Olsen, die TOG im Jahr 2003 gegründet haben. Das TOG das Design seiner Co-Working-Büros der jeweiligen Ausrichtung der Stadt anpasst, gehört zum Verständnis des Anbieters für designorientierte, flexible Arbeitsplätze. Intensiver in Farbe und Stofflichkeit wird es erst in den Besprechungsräumen, die jeweils im Stil unterschiedlich gestaltet sind, und mit tiefem Petrol, sanften Terrakotta und intensivem Bordeaux aufwarten. Währenddessen darf man auf der Co-Workingfläche und in den Privatbüros auf Bürostühlen von Vitra Platz nehmen oder im Konferenzbereich den neuen Stuhl von Norm Architects begutachten, der speziell für das Projekt entworfen wurde. Mit ergonomisch geformter Rückenlehne aus Massivholz und schwarzem Stahlrohr greift dieser die intensiven Kontraste der hellen und dunklen Flächen ideal auf, die sich im Wechsel durch die gesamte Inneneinrichtung ziehen.
Überhaupt sind Möbel und Accessoires von skandinavischen Herstellern recht zahlreich im TOG Oper46 vertreten, sei es Gubi, HAY oder Kvadrat. Von Letzterem stammen beispielweise die Akustikpaneele, die ergänzt durch zahlreiche Vorhänge für eine angenehme Raumakustik sorgen und mitunter auch als sanfter Trenner für die zahlreichen Einzelarbeitsplätze dienen. Ebenso wie Glastüren und blickdichte Acyrlglasscheiben, die zwar die Räume strukturieren, aber dennoch helfen ihre helle und offene Wirkung beizubehalten. Ein besonderes Highlight erwartet die Gäste in der obersten Etage: Auf der großzügigen Dachterrasse gibt es zahlreiche Sitzmöglichkeiten für ein Meeting an der frischen Luft, inklusive eines herrlichen Panoramas auf die nahe Skyline und das prachtvolle Gebäude der Alten Oper.