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Ruinendesign

Die von dem jungen Designer Thomas Ballouhey bearbeiteten Industrieprodukte sehen aus, als seien sie archäologische Funde.
06.01.2018

Im 18. Jahrhundert und 19. Jahrhundert ließen allerlei hohe Herrschaften künstliche Ruinen als romantische Staffage und Ort für Weltfluchten in ihren neuangelegten Landschaftsgärten errichten. Diese fiktive Vergangenheit schuf eine neue Kontextebene für die gestaltete Natur der Parks. Einen ganz ähnlichen Ansatz verfolgt der Designer Thomas Ballouhey mit den Objekten, die er unter dem Titel "Ways of Altering" für seine Abschlussarbeit an der Design Academy Eindhoven geschaffen hat. Mit Hilfe eines umgebauten Sandstrahlers trägt Ballouhey auf moderne Industrieware eine "Glasur" aus Sand und Leim auf und transformiert sie so zu Objekten, deren "low-tech"-Anmutung sie wie Relikte aus einer fernen Vergangenheit erscheinen lassen. Auch Fragmente unterschiedlichster Herkunft können unter der neuen Oberfläche zusammengebracht und so in einen ganz neuen Kontext gesetzt werden. Mit diesem "Hacking" von Massenprodukten will Ballouhey beim Betrachter einen ganz neuen Blick auf das Alltägliche anregen. Seine poetisch rohen Arbeiten sollen zu Spekulationen über einen alternativen Geschichtsverlauf animieren. (fap)