PREVIEW – SALONE DEL MOBILE 2021
supersalone
Der Architekt Andrea Caputo hat so für den "supersalone" eine weiterverwertbare Struktur aus Holz entworfen, die auf dem Mailänder Messegelände wie eine große Design-Bibliothek gleichermaßen die Laufwege der BesucherInnen leiten wird, wie den Herstellern die Möglichkeit zur Produktpräsentation bieten soll: Statt wie bisher gewohnt auf einer Fläche zu Wohnwelten arrangiert, werden die einzelnen Neuheiten an den Wänden flexibel hängend präsentiert. QR-Codes sollen Links zu weiterführenden Informationen, wie zu individuellen Angeboten bieten. Der "supersalone" wird im Veranstaltungszeitraum 5. bis 10. September 2021 auch für den Publikumsverkehr geöffnet sein, um kaufinteressierten EndverbraucherInnen die Möglichkeit zu geben, sich über die Produktneuheiten der letzten 18 Monate umfassend zu informieren und über die Kontaktoption mit den Herstellern direkt in Verbindung zu treten. Zum "supersalone" sind zudem weiterführende Kulturangebote geplant, die sowohl die aktuellen Entwicklungen im Design, wie Präsentationen zur Designgeschichte abbilden sollen und als Treffpunkt dienen werden – wie in Form von großzügigen Lounges, Rundgängen und Livemusik-Events. Ebenso werden Arbeiten von NachwuchsdesignerInnen zu sehen sein. Schon der Auftakt zum Messegelände setzt einen grünen Schwerpunkt: Als Part des städtischen Aufforstungsprojekts Forestami sind für die Begrünung des Empfangsbereichs der Messe am Osttor 200 Bäume vorgesehen, die im Anschluss an die Veranstaltung im Mailänder Stadtgebiet eingepflanzt werden.
In der Stadt erwarten die BesucherInnen neben den individuellen Angeboten der Showrooms die Veranstaltungen des Fuorisalone unter dem Thema "Forms of Living": Circular Design, Nachhaltigkeit und Wohlbefinden sind zentrale Themen. Parallel sollen zahlreiche digitale Angebote ein weiterführendes Begleitprogramm bieten und das internationale Publikum inkludieren, das teils aufgrund der anhaltendenden weltweiten Pandemie in diesem Jahr nicht nach Mailand reisen kann. In der Gänze stellt sich die Sonderausgabe des Salone del Mobile als umfangreiches Kulturevent auf, das eine zukunftsweisende Neuausrichtung aufzeigt.
Zum kreativen Team um die Leitung von Stefano Boeri und Giorgio Donà gehören der Berliner Designer Lukas Wegwerth und die KuratorInnen Maria Cristina Didero, Anniina Koivu sowie Marco Ferrari und Elisa Pasqual von
der Agentur für visuelle Forschung Studio Folder, die bereits 2019 das Ausstellungsdesign für die Ausstellung "Broken Nature" in der Triennale Milano entwarfen. Gemeinsam haben sie nach dem Rücktritt des Messe-Präsidenten Claudio Luti Mitte April den "supersalone" in einer bemerkenswert kurzen Zeitspanne kreeirt.
"Die aktuelle Situation zeigt die zentrale Bedeutung und Notwendigkeit, in die Orte zu investieren, an denen wir leben, langlebige Möbel zu entwerfen und private und gemeinschaftliche Räume neu zu überdenken. Die Veranstaltung im September ist eine unschätzbare Gelegenheit für die Unternehmen, ihre aktuellen Produkte zu präsentieren, zu der sie bisher kaum eine Gelegenheit hatten. In einer Zeit großer Veränderungen wird die Fähigkeit, sich neu zu erfinden, der Hauptantrieb dieser einzigartigen Ausgabe sein, die dank einer großartigen Teamarbeit nicht nur den Aufschwung unseres Sektors, sondern den des ganzen Landes signalisiert. Endlich ein lebendiges, gemeinsames Ereignis. Endlich eine Gelegenheit für die Designbranche, ihre ganze Energie darauf zu konzentrieren, die Qualität, die sie auszeichnet, am besten zum Ausdruck zu bringen. Qualität, die erlebt werden muss. Wir haben in den letzten Monaten gelernt, dass wir auf eine digitale Präsenz nicht mehr verzichten können, und die innovative Salone-Plattform wird für die Unternehmen eine enorme Chance sein, ein neues Medium nicht nur für die Präsentation von Produkten, sondern auch für das Anbieten von Dienstleistungen zu nutzen, untermauert und eng mit der physischen Veranstaltung verbunden, ein großes gemeinsames Umfeld, in dem Made in Italy Design seine laufende Forschung und Innovation der Welt präsentieren kann", so Maria Porro, Präsidentin des italienischen Möbelindustrieverbandes Assarredo. (am)