Mehr Platz im Elfenbeinturm
Die Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel zählt zu den wichtigsten Forschungseinrichtungen für das Mittelalter und die Frühe Neuzeit. Von den Herzögen von Braunschweig-Lüneburg in der Mitte des 16. Jahrhunderts als Sammlung aufgebaut, erweiterte sich die Bibliothek ständig durch überlassene Nachlässe, Sammlungen aus Klosterbibliotheken und Dauerleihgaben. Gottfried Wilhelm Leibniz (1646-1716) wirkte hier ebenso wie Gotthold Ephraim Lessing (1729-1781). Leibniz errichtete in Wolfenbüttel zusammen mit dem Baumeister Hermann Korb den ersten selbstständigen profanen Bibliotheksbau Europas.
Im Frühjahr 2016 waren Studenten der Technischen Universität Berlin von der Herzog August Bibliothek eingeladen, im Rahmen eines Entwurfsseminars die Planung eines neuen Servicegebäudes zu erarbeiten. Dieses sollte, so die Vorgabe, ein 2016 bezogenes Büchermagazin mit dem wilhelminischen Hauptgebäude der Bibliothek verbinden und die Platzprobleme der Institution lösen.
Der Komplexität der Aufgabe entsprechend, sind die Vorschläge der Studierenden vielfältig. Haben sich einige stärker mit der räumlichen Verbindung der Gebäude untereinander befasst, so konzentrierten sich andere mehr auf die Einbindung der Herzog August Bibliothek in die städtische Umgebung. Wieder andere beschäftigten sich mit der Rolle der Bibliothek als öffentliche und identitätsstiftende Institution in Wolfenbüttel.
Die Entwürfe sind zunächst ein offenes Nachdenken über inhaltliche und räumliche Aspekte der Herzog August Bibliothek. Sie sollen aber auch Hilfe bei der Zukunftsplanung sein. (sp)
Ausstellung:
Was wäre, wenn...? Studentische Entwürfe für eine Erweiterung der Herzog August Bibliothek
Zeughaus der Herzog August Bibliothek
Schloßplatz
38304 Wolfenbüttel
bis 1. Februar 2017
Montag bis Freitag von 8 bis 17 Uhr und Samstag von 9 bis 13 Uhr
Der Eintritt ist frei
Katalog:
Was wäre, wenn...? Studentische Entwürfe für eine Erweiterung der Herzog August Bibliothek
hrsg. von Peter Burschel, Matthias Ballestrem, Kai Nikolaus Grüne und Marie v. Lüneburg
164 S. mit farbigen Abbildungen,
ISBN: 978-3-88373-528-3,
Preis: 5 Euro.