Spaß an der Arbeit
Büromöbel? Nicht gerade das coolste Thema im Design. Daniel Lorch und Aidin Zimmermann von L&Z sind da anderer Meinung: "Die Möglichkeiten, nicht nur formal, sondern auch konzeptionell neu zu denken und zu gestalten, sehen wir im Segment 'Office' mehr als in anderen Bereichen", sagt Lorch, Designdirektor von L&Z. "Anders als etwa im Bereich 'Living', der oft mit der Sentimentalität der Leute spielt und rückwärtsgewandt ist." Außerdem hielten sich viele Menschen länger im Büro als zuhause auf. Das Berliner Unternehmen verkauft Produkte mit spielerischer Note wie den Tischbock "Sinus" oder den Rollcontainer "Ed", beide von Lorch entworfen. "Wir haben eine Vorliebe für Systeme und für leichte, mobile und anwendungsoffene Produkte", sagt er – "so wenig Produkt wie möglich". Eine eigene Firma zu gründen und damit unternehmerisches Risiko einzugehen, hat die beiden von Anfang an gereizt. Berlin als Standort ergab sich dabei eher zufällig, hat sich aber bewährt: "Wir genießen die Stadt, den regen Austausch, profitieren von relativ niedrigen Kosten und kommunizieren problemlos mit der restlichen Welt", sagt Geschäftsführer Aidin Zimmermann.
Die Zielgruppe von L&Z ist die digitale Generation, die mit herkömmlichen, oft teuren und behäbigen Büromöbeln nichts anfangen kann. Die aber originelles, durchdachtes Design durchaus zu schätzen weiß, zumal, wenn es hauptsächlich in Deutschland produziert wird und das Budget nicht sprengt. Ihre erste umfassende Kollektion haben L&Z "workspace fundamentals" genannt und auf Zuwachs angelegt. Im Moment gehören dazu ein poppiges Schreibtischorganisationssystem namens "Unit" von Mark Braun und die Leuchte "Help" von Rupert Kopp. Ihr Leuchtkörper hat die Form eines Cs, so dass sie irgendwo drangehängt oder abgestellt werden kann. Ein typisches L&Z-Design, dass simpel ist und wenig vorgibt, vor allem aber: Spaß macht.