NEW WORK
Lücken schließen
Der aktuelle Prototyp von SpaceForm zeigt eine Multi-User-Plattform in 3D und soll die Präsentation in einem virtuellen Arbeitsraum ermöglichen, in den die TeilnehmerInnen in Form von Avataren eintreten können. Projekte sollen so abseits von den bisherigen Optionen, wie Videochats oder statischen Präsentationsprogrammen, nachhaltiger, interaktiver und zeitsparender präsentiert werden können. Für die Zusammenarbeit sollen Simulationen von immersiven 3D- Umgebungen in Echzeit ebenso geboten werden, wie eine Verbindung zu anderen Visualisierungsprogrammen, sei es Rhino 3D, Rivet, Sketchup oder Unreal um den Datenaustausch zwischen den Programmen zu ermöglichen. Digitale Zwillinge, architektonische Entwürfe und städtische Daten könnten so in einem virtuellen, privaten Arbeitsraum gemeinsam und in dreidimensionaler Ansicht begutachtet werden – fast so als wäre man physisch anwesend.
Bis zu 100 Personen sollen gemeinsam in einem digitalen Raum gemeinsam arbeiten können. Das die Grafik dabei der eines Videospiels anmutet, ist kein Zufall: "Wir haben einen Gaming-Technologie-Stack verwendet, der dem Spiel Fortnite sehr ähnlich ist, und ihn auf die Welt der Architektur und des Designs angewendet. Der Einsatz von immersiver Echtzeit-Gaming-Technologie in der gebauten Umwelt ist aufregend, da sie neue Wege zur Erkundung und Auseinandersetzung mit der ungebauten Welt eröffnet. Echtzeitumgebungen ermöglichen es den Menschen, ein Gefühl dafür zu bekommen, wie ein Raum aussehen könnte, wenn man diesen Raum gemeinsam mit seinem Team und seinen Kunden auf einer beliebigen Plattform erkunden kann – das ist ein echter Wendepunkt.", so Jan Heuff, Direktor von Squint/ Opera und CEO von SpaceForm.
Die Präsentation von Projekten soll so zu einem interaktiven Erlebnis werden, dass dem realen Treffen möglichst nahekommt. "In der Zukunft werden alle physischen Objekte miteinander verbunden sein, sich gegenseitig wahrnehmen und alles, was dazwischen liegt. Für jedes physische Objekt wird es einen digitalen Zwilling geben. Für jeden physischen Raum wird es einen virtuellen Raum geben. SpaceForm ist die erweiterte, kreative, kollaborative Umgebung der Zukunft, die eine sofortige Verschmelzung von tatsächlicher und imaginärer Realität ermöglicht – die Gegenwart und die Zukunft verschmelzen in unserer erweiterten Wahrnehmung der Realität.", so Bjarke Ingels, BIG-Gründer und Creative Director. Luft nach oben gibt es also und mit Blick auf die bisher rasante Entwicklung von 3D-Virtual-Reality-Plattformen darf man auf die zukünftigen Möglichkeiten gespannt sein. Das sinnliche haptische Erleben von Materialien kann auch SpaceForm nicht ersetzen, aber es bietet eine dynamische Form der digitalen Zusammenarbeit, die vor allem in den frühen Stadien der Entwicklung von Architektur und Design durchaus hilfreich sein könnte.