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Sophie Earp

JUNGE TALENTE
Tradition und Zukunft verweben

Die britische Designerin Sophie Earp hat für den Abschluss ihrer Studien des dreidimensionalen Möbel- und Produktdesign an der Northumbria University Hocker aus Esche entworfen, deren Sitzfläche aus grünem Paracord besteht – die "Woven Collection". Die Idee erklärt sie uns im Interview.
02.12.2024

Anna Moldenhauer: Wie ist die Idee für Ihr Abschlussprojekt entstanden?

Sophie Earp: Ich schätze die Ästhetik des skandinavischen Designs sehr und im Laufe meiner Recherchen nach Experimenten mit Papierkordeln kam mir die Idee, Paracord – ein leichtes Faserseil aus Nylon – für das Möbeldesign auszuprobieren. Ich habe viele verschiedene Webmuster erstellt und mir die große Farbpalette angesehen, um herauszufinden, welche am besten zu meiner Aufgabenstellung passt.

Infolgedessen hast du die Sitzfläche des Hockers aus Paracord gefertigt, während die Struktur des Möbels aus Eschenholz besteht. Warum hast du dich für diese Materialkombination entschieden?

Sophie Earp: Die Nylonschnüre werden beim Militär als Fallschirmleinen verwendet, sind also sehr robust und halten auch rauen Wetterbedingungen stand. In Kombination mit einem natürlichen Kontrast wie Eschenholz finde ich das synthetische Material besonders ansprechend, da es eine weiche und ruhige Ästhetik erzeugt.

"Woven Collection"

Du hast an der Northumbria University in Newcastle studiert – welchen Einfluss hatte diese Ausbildung auf dich?

Sophie Earp: Wir konnten Projekte von der Idee bis zur Fertigstellung realisieren, zum Beispiel die Herstellung von Produkten für den Museumsshop der Baltic Art Gallery in Newcastle. Mit anderen Worten: Wir haben alle Schritte vom ersten Treffen mit den Eigentümern bis hin zur Skizze, zum Design und zum Pitch durchlaufen. Die Lehrveranstaltung war weniger experimentell und mehr auf die Herstellung eines funktionalen Produkts ausgerichtet, wobei die Materialkosten und die tatsächliche Umsetzung der Idee berücksichtigt wurden. Es war sehr hilfreich, während des Seminars einen Einblick in die spätere Realität der Projektumsetzung zu erhalten. Unsere DozentInnen waren auch eine großartige Anlaufstelle, da sie uns während des gesamten Prozesses mit Rat und Tat zur Seite standen.

Warum hast du dich entschieden, Designer zu werden?

Sophie Earp: Ich habe schon immer gerne kreativ gearbeitet, gestaltet und mit Designtechnologie gearbeitet. Ich fühle mich dem Design verbunden, mit der Freiheit des kreativen Ausdrucks und der Möglichkeit, etwas zu bewirken. Ich hatte dann das Glück, ein Stipendium für meine weitere Ausbildung im Bereich Design zu erhalten.

Was möchtest du mit deinem Design verändern?

Sophie Earp: Bei allen Designs, die ich entwerfe, möchte ich etwas schaffen, das nützlich und wertvoll ist. Es sollte Gegensätze vereinen, sprich sowohl ein Statement sein als auch in jeden Raum integriert werden können. Ich hoffe, mit meiner Arbeit Emotionen zu wecken und ansprechende Designs zu schaffen, die es den Menschen ermöglichen, ihre Individualität auszudrücken.

"Cafe Chair"