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Dusche am Draht: Dornbrach zeigt die per Smartphone programmierbare Brause.

ISH 2017
Winke dem Spiegel, grüße die Heizung

Viele Hersteller, ob im Badbereich oder bei Heizanlagen, setzen auf Elektronik. Es gibt viele Spielereien, aber auch überzeugende Neuheiten.
von Thomas Edelmann | 20.03.2017

Viele der elektronischen Spielereien im Bad hinterlassen mitunter kaum mehr als Fragezeichen und Schulterzucken. Was kann man um alles in der Welt mit ihnen anstellen? Selten ist mehr zu spüren und zu erleben als das, was mit bewährten Techniken viel einfacher machbar ist. Wie man aus Sensorelektronik, Spielerei und Überlegung ein überzeugendes Produkt mixen kann, zeigte die Firma Burgbad mit ihrem Spiegelschrank-Programm „rc40“. Ganz ohne Übertreibung: Es ist eines der besten neuen Produkte der diesjährigen ISH. 

Das Kürzel „rc“ steht für „room concept“ – ein eingeführtes Möbelprogramm des Unternehmens. Der neue Spiegelschrank hat LED-Raum- und Nutzerbeleuchtung, was Standard ist, nicht jedoch wenn der Name Bartenbach ins Spiel kommt. Dieser Spiegel wird an einer bestimmten Stelle von einem hinterleuchteten Display inklusive Marken-Logo unterbrochen. Vollführt man vor dieser leicht zu erlernende Gesten mit der Fingerspitze, bringt das die lichtplanerische Qualität des Schränkchens zum Strahlen. LEDs leuchten indirekt nach oben und sind seitlich angebracht. Die Steuerung geschieht ohne Berührung knapp vor dem Spiegel mit kreisenden Fingerbewegungen. Vorprogrammiert sind Lichtstimmungen, die mit dem Tagesverlauf übereinstimmen. Morgens wird zur Aktivierung ein hoher Blauanteil beigemischt, abends und nachts eine leicht rötliche Lichtfarbe. Auch ein besonders Licht, das Hauttöne gut wiedergibt, lässt sich leicht aktivieren. Lieferbar soll der Schrank ab Juli 2017 sein. Gegenüber einem herkömmlichen Burgbad-Spiegelschrank kostet das neue Badmöbel rund 600 Euro mehr.

Überlebensgroße Smartphone-Displays gibt es an vielen Messeständen zu sehen. Meist signalisieren sie Fortschritt. Mitunter beruhigen sie sogar die Nerven der Nutzer: „Deiner Heizung geht es gut“, heißt es am Stand von Viessmann, wo digitale Urlaubsfunktionen vorgeführt werden. Bei Dornbracht lassen sich Duschprogramme unter Einbeziehung der neusten gesundheitsrelevanten Akupressur-Düsen vorab am Smartphone auswählen. Bei Geberit gibt es ein Programm für Installateure, von dem es heißt „Kennt jeden. Seit 1964“. Tatsächlich geht es nur um Ersatzteile für Spülkästen und Urinalsteuerungen. Naja, immerhin. 

Bei Duravit gab es neben zahllosen hoch interessanten Neuheiten, die kurz vor der Markteinführung stehen, die etwas gewöhnungsbedürftige Studie für die Urin-Analyse-Toilette der Zukunft. Smartphone-App und Hightech-Klo wachsen zusammen. „Duravit BioTracking“, eine ingeniös aufbereitete Anlage für die heimische Anwendung, ist dazu gedacht, allerlei gesundheitsrelevante Daten aus dem täglichen Pipi auszulesen. Schon jetzt wirkt das wie ein serienreifes Produkt. Ganz soweit ist die Analyse-Toilette vielleicht noch nicht. Aber man zeigt schon mal, was möglich ist. Ziel soll sein, die persönliche Fitness zu überwachen, nicht etwa medizinisch relevante Gesundheitsdaten zu erheben. Die ISH 2017 zeigt: In Sachen Bad-Elektronik kommt noch einiges auf uns zu. 

Baden im Licht: Der Spiegelschrank „rc40“ von Burgbad bietet sowohl Stimmungs- als auch Schminklicht.
Geberit kennt seine Klempner und erfüllt ihnen ihre Bedürfnisse jetzt per App.
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