Abschied mit Ölspur
21 – das steht hier nicht nur für die 21 Autos der "#21 Collector´s Edition". Es steht auch für die 21 Jahre, in denen der Kleinwagenhersteller smart den Markt der Mobilität durchgerüttelt hat. Unvergessen das Auftauchen der ersten, ganz andersartigen smarts, die einfach quer in Parklücken passten. Zweifler, die sich fragten, ob man überhaupt so kleine Autos braucht, wurden schnell eines Besseren belehrt – nicht oberlehrerhaft, sondern mit einem frechen Lächeln. Immer wieder hat die Marke seitdem unter Beweis gestellt, dass sie ihre Produkte anders, aufregender an den Kunden bringen will, als die arrivierten Mitbewerber.
Da wurden bereits vor knapp zwei Jahrzehnten Autos in Glastürmen gestapelt oder Fashionlinien angeboten. Und entstand 2018 die "smart Disco", ein Entwurf von Konstantin Grcic im Rahmen der von ihm gestalteten Ausstellung "Night Fever" im Vitra Design Museum – eine der genialsten Kollaborationen eines Autobauers mit einem Designer. Sie ist die Antwort von Grcic und smart auf die Show Cars, die Automobilhersteller so gern vor die Türen jener Veranstaltungen stellen, die sie sponsern – ein denkbar einfallsloses Mittel, um Präsenz zu zeigen, die Zielgruppe anzusprechen und Aufmerksamkeit zu erzeugen. Ganz anders die "smart Disco", ein komplett entkerntes Fahrzeug, in das neben einer Nebelmaschine, Lasershow und Lautsprechern auch eine Hebebühne eingebaut wurde, um die DJ-Kanzel einige Meter in den Himmel zu heben. Die "smart Disco" hat sich seitdem als wahrer Publikumsliebling erwiesen, der bereits im Rahmenprogramm des Salone del Mobile in Mailand sowie der Art Basel für Clubatmosphäre sorgte und zuletzt sogar in New York gastierte.
Jetzt haben smart und Konstantin Grcic die "#21 Collector's Edition" auf die Räder gestellt – eine Sonderserie, die die 21 letzten smart-Fahrzeuge mit Benzinmotor umfasst. Diese Autos müssen natürlich, anders als die "smart Disco", straßentauglich und zulassungsfähig sein, was die Gestaltungsmöglichkeiten stärker als beim Vorgänger limitierte. Dennoch hat sich Grcic, der ein bekennender Autofan ist, dem Projekt mit der gleichen Energie gewidmet – genauso wie Daniel Lescow, der bei smart das Marken- und Produktmanagement leitet.
Gelber Lack an der Front, schwarzglänzender Lack in der Fahrzeugmitte und mattschwarzer Lack mit Einsprengseln am Heck prägen das Erscheinungsbild der Wagen von außen – Farben, die auch im Innenraum wiederkehren. Mit dem Schwarz will Grcic dabei dem Öl seine Referenz erweisen, jenem Treibstoff, von dem sich smart mit der Kollektion verabschiedet. Einen Abschied, den Grcic und Lescow aber auch gleichzeitig als Aufbruch sehen. Auch wenn smart schon seit 2007 Elektrofahrzeuge im Angebot hat – die vollständige Umstellung auf die neue Antriebstechnik ist ein gewaltiger Schritt, das weiß auch Daniel Lescow: "Was wir hier machen, hat noch nie zuvor ein Automobilhersteller gemacht." Aber damit, Dinge anders anzugehen, hatte smart ja noch nie ein Problem.