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Ins Zentrum gerückt
Die Geschichte der St. Michaelskirche in Paderborn-Sennelager ist die vieler Pfarrkirchen in Deutschland. Gebaut wurde sie Ende der Fünfzigerjahre, als der Paderborner Vorort und damit auch die Zahl der Gemeindemitglieder kontinuierlich wuchs. Heute sieht man sich auch hier mit sinkenden Gläubigenzahlen konfrontiert. Deshalb nutzte man die Gelegenheit, die der geringere Raumbedarf bot, und änderte gleichzeitig mit einer gründlichen Renovierung des Baus auch das liturgische Konzept.
Wenige Jahre vor dem zweiten vatikanischen Konzil errichtet, wurde St. Michael als klassische Basilika entworfen. Das hohe und breite Mittelschiff wird von zwei niedrigen Seitenschiffen flankiert. Im Osten schließt sich der um einige Treppenstufen erhöhte Altarraum an. Im Westen ist dem Kirchenschiff ein breiter Kirchturm vorgestellt, der in seinen Proportionen an die berühmten romanischen Westwerke erinnert – einer Besonderheit der mittelalterlichen Sakralarchitektur in Westfalen, die sich beispielsweise auch am Paderborner Dom findet. Der Turm nimmt in seinem Erdgeschoss das Kirchenportal und den Eingangsbereich auf, darüber ist die Orgelempore angeordnet. Bei der Renovierung wanderten Altar und Ambo in die Mitte des Langhauses, wo bereits zuvor das Taufbecken aufgestellt war. Um dieses neue Zentrum des Sakralraumes herum wurden die Sitzplätze für die Gläubigen in Form einer Ellipse angeordnet. Statt auf Bänken sitzen sie nun auf gepolsterten Stühlen. Ziel der Umgestaltung war es, die Gemeinde so eng wie möglich in das liturgische Geschehen miteinzubeziehen. Dafür nahm man in Kauf, dass sich die Anzahl der Sitzplätze von 400 auf 140 reduzierte.
Auch die Eingangssituation wurde neugestaltet. Bislang war das Kirchenportal traditionell dreigeteilt: eine Doppelflügeltür für Prozession in der Mitte, eingefasst von einflügligen Seitentüren, durch die die Gläubigen in die Kirche gelangten. Das Portal wirkte durch das dunkel gestrichene Holz wenig einladend und verlieh der Kirche zusammen mit dem wuchtigen "Westwerk" einen abweisenden Charakter. Die neue doppelflüglige Kirchentür dagegen ist aus naturfarbenem Eichenholz geschreinert und besitzt statt der Seitentüren Fenster, die zusätzliches Licht ins Kircheninnere leiten.
Um die sichere und dauerhafte Funktion der großformatigen neue Doppelflügeltür zu gewährleisten, kommt Bandtechnik von SIMONSWERK aus dem benachbarten Rheda-Wiedebrück zum Einsatz. Die beiden Türflügel sind mit je vier verdeckt liegenden Türbändern der Modellausführung TECTUS TE 680 3D FD ausgestattet, die paarweise oben und unten die Türblätter halten. Gleich mehrere Gründe sprachen für die Verwendung des Produktes von SIMONSWERK. So wünschten sich Planer und Bauherr verdeckt liegende Bänder – einerseits, um die Ästhetik der neuen Tür nicht zu beeinträchtigen, andererseits, damit die Bänder bei der nach außen öffnenden Doppeltür im geschlossenen Zustand nicht zugänglich sind. Ein weiterer Grund für den Einsatz der Serie TECTUS von SIMONSWERK liegt im hohen Eigengewicht der Türen und in der zusätzlichen Belastung durch die mechanische Kraft des Drehflügelantriebs. Das TECTUS-Bandsystem wurde bei der Entwicklung auf hohe Beanspruchung ausgelegt und trägt bis zu 160 Kilo. Bei der Montage bietet es den Vorteil, dass es sich dank der 3D-Verstellung einfach justieren lässt. Die umlaufende Dichtung verhindert zudem zuverlässig das Eindringen von Feuchtigkeit im Bereich der Bänder. So können die Gläubigen nun nach der Renovierung einfach und sicher in ihr neu gestaltetes Gotteshaus eintreten.