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Schrill und bieder zugleich
03.09.2013
Bozka Rydlewska Foto © Sabrina Spee

Die Zeiten, in denen Tageszeitungen noch ohne ein einziges Bild auf der Titelseite ausgekommen sind und Informationen allein über typografisch gestaltete Texte vermittelt wurden, sind lange und wohl endgültig vorbei. Heute muss in Magazinen, Zeitschriften und im Netz, jeder Text und jede Seite bebildert oder illustriert sein. Schon in den 1930er Jahren hatte der Medientheoretiker Marshall McLuhan in seinem Tagebuch notiert, „in fünfzig Jahren würde eine Sammlung der Werbetricks und -slogans eine interessante Lektüre bieten, als irgend etwas anderes, das in dieser Generation erschienen ist“.

Wie Illustratoren heute arbeiten, welche Motive sie wählen und wie sie diese darstellen, lässt sich derzeit beim 6. Illustrative Festival beobachten, das vor wenigen Tagen in Berlin eröffnet wurde und neben Malereien, Zeichnungen, Rauminstallationen und Animationen auch Arbeiten der Papierkunst und Buchillustration hauptsächlich junger Grafiker, Illustratoren und Künstler präsentiert. Ziel von „Illustrative e.V.“, einer Non-Profit Organisation, ist es, internationale Illustratoren zu unterstützen und durch Ausstellungen, Publikationen und einem aktiven Netzwerk eine Plattform zu bieten. Gastland der Schau ist in diesem Jahr Polen.

Ob eher biedermeierlich, verspielt, selbstverliebt oder cool, ob monochrom oder farbenfroh, figurativ oder abstrakt, die Arbeiten der jungen Szene präsentieren sich erstaunlich konventionell. (SaS)


6. Illustrative Festival, bis 8. September 2013
Montag bis Sonntag 12 – 20 Uhr

Direktorenhaus Berlin
Am Krögel 2,
10179 Berlin-Mitte

www.illustrative.de

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