PREVIEW – SALONE DEL MOBILE 2023
Mut zum Wandel
Vom 18. bis zum 23. April 2023 wird die 61. Ausgabe des Salone del Mobile.Milano auf dem Messegelände Fiera Milano Rho in Mailand stattfinden und in diesem Jahr unter anderem die Lichtbiennale Euroluce umfassen. Diese hat von Studio Lombardini22 ein neues, modulares Layout bekommen, das sich an dem Straßenverlauf traditioneller italienischer Orte orientiert und sowohl die Sichtbarkeit der AusstellerInnen erhöhen soll, wie die Wege der Gäste vereinfacht. Auch für die weitere Fläche hat das Team um Präsidentin Maria Porro ein Konzept entwickelt, das die BesucherInnen in den Vordergrund stellt: Die Stände der AustellerInnen in den oberen Hallen (8-12, 16-20) werden in die unteren Hallen verlegt. Die Gefahr, Messestände in der Hektik des Messealltags zu übersehen oder schlicht den Zugang zu den oberen Hallen nicht zu finden, ist damit gebannt. "Wir haben die Bedürfnisse derjenigen, die den Salone gestalten und erleben, der AusstellerInnen und der BesucherInnen, mit mehr als 2.300 Interviews und thematischen Arbeitsgruppen erfasst. Daraus entstand die Idee einer Messe auf einer einzigen Ebene, um die BesucherInnenströme zu erleichtern, und wir haben das Innere der Hallen fast nach städtebaulichen Kriterien gestaltet", so Maria Porro. Die Produktschau ist so eingebettet in Erlebnisbereiche, die Schnittstellen zwischen den Disziplinen schaffen und die Möglichkeit zur Reflektion des Gesehenen bieten.
Zur Euroluce, die in diesem Jahr in den Hallen 9 bis 11 sowie 13 bis 15 unter dem Motto "The city of Lights" steht, haben Beppe Finessi und Formafantasma kreative Konzepte entworfen, die den Ausstellungsraum zu einer Schau der Disziplinen werden lassen, von Architektur über Fotografie, Design, Wissenschaft, Literatur und Kunst. Die Arena "Aurore" von Formafantasma wird dabei Raum für das von Annalisa Rosso kuratierte Talk-Programm bieten, welches einen Schwerpunkt auf Beleuchtung, Technologie und Nachhaltigkeit setzt. Zu den Gästen gehören unter anderem DesignerInnen und ArchitektInnen, wie Shigeru Ban, Andrea D'Antrassi von MAD und Marius Myking von Snøhetta. Die Gastlichkeit rückt der Architekt Piero Lissoni mit einem Bistro und Fine Dining Restaurant in den Euroluce-Hallen in den Fokus.
Teil der Euroluce Hallen 13 bis 15 wird auch die Schau des SaloneSatellite sein, der bereits zum 24. Mal stattfindet und unter dem Thema "Design Schools – Universities / Building the (Im)Possible. Process, Progress, Practice" über 550 AusstellerInnen zeigt. Die 27 teilnehmenden Schulen und Universitäten werden hierfür in einem Ring angeordnet, der die Stände der einzelnen DesignerInnen umschließt. Der 1998 von Marva Griffin gegründete SaloneSatellite ist eine Veranstaltung des Salone del Mobile.Milano, die sich an DesignerInnen unter 35 Jahren richtet und die Beziehungen zwischen Unternehmen und GestalterInnen, die sich auf den Berufseinstieg nach dem Studium und auf den Markt vorbereiten, erleichtern soll. Teil ist auch die Sonderausstellung "Sate-light. 1998-2022 SaloneSatellite young designers", die viele der Leuchten zeigen wird, die von TeilnehmerInnen des SaloneSatellite entworfen wurden und in Kooperation mit HerstellerInnen realisiert worden sind. Während der Laufzeit der Messe wird der SaloneSatellite Award vergeben.
Auch mit Blick auf die Nachhaltigkeit nimmt der Salone del Mobile.Milano 2023 als Mutterschiff der Messeflotte seine Vorbildfunktion für einen Wandel der Branche wahr: "Nach der Messe 2022, die mit der großen Installation von Mario Cuccinella die Nachhaltigkeit in den Mittelpunkt stellte, haben wir beschlossen, das Zertifizierungsverfahren nach ISO 20121 zu durchlaufen, weil wir es für wesentlich halten, unseren Weg der Nachhaltigkeit fortzusetzen und die Fortschritte zeitnah zu messen. Aus demselben Grund haben wir uns auch dem Global Compact angeschlossen. Das Zertifizierungsverfahren hilft uns, intern, aber auch im konstruktiven Dialog mit allen beteiligten Interessengruppen mehr Kompetenzen zu erwerben. Wir sind ein globales Event, und als OrganisatorInnen wissen wir, wie wichtig es ist, diese ethische und verantwortungsvolle Entscheidung mit allen ausstellenden Unternehmen, Standbauunternehmen, BesucherInnen und dem gesamten Design-Ökosystem zu teilen", kommentiert Maria Porro, Präsidentin des Salone del Mobile.Milano. Ebenso werden die digitalen Angebote zum kommenden Salone del Mobile.Milano ausgebaut, von der eigenen App inklusive Wegleitfunktion über das umfangreiche Angebot der Webseite bis zu Podcasts. Das universell verständlich Kommunikationsdesign stammt in diesem Jahr von Leftloft und Gio Pastori, die unter dem Titel "Do you speak design?" ein neues Design-ABC entwickelt haben.
"Die Fähigkeit des Salone del Mobile.Milano, zu experimentieren, zu erneuern und Veränderungen zu interpretieren, spiegelt die Dynamik und den Wunsch nach mehr und besserer Leistung der Holz- und Einrichtungsunternehmen wider, die das italienische Design zum Design par excellence in der Welt verwandelt haben", so Claudio Feltrin, Präsident von FederlegnoArredo. "Eines der Merkmale des Salone del Mobile ist seine Fähigkeit, sich weiterzuentwickeln, um auf die dringendsten Herausforderungen des heutigen Lebens zu reagieren. Das haben wir 2021 getan, als wir die Supersalone erfunden haben, die erste globale Veranstaltung nach den schwierigen Jahren der Pandemie, und mit der Ausgabe im Juni letzten Jahres, als wir zum traditionellen Format zurückkehrten und uns mit dem Thema Nachhaltigkeit auseinandersetzten, und das haben wir für die Ausgabe 2023 fortgesetzt. Die Idee, nach drei Jahren einfach wieder in den April, unseren traditionellen Platz im Kalender, zurückzukehren, als wäre nichts geschehen, war undenkbar. Wir haben daran gearbeitet, den Vorschlägen und Visionen, die sich in den letzten Jahren herauskristallisiert haben, Gestalt zu geben", so Maria Porro.
Sechs Tage, sechs Messen (Salone Del Mobile.Milano, Salone Internazionale del Mobile, Workplace3.0, S.Project, Euroluce, SaloneSatellite) auf gut 170.300 Quadratmeter Fläche mit circa 2000 internationale AusstellerInnen, die nicht nur die zukünftige Entwicklung des Salone del Mobile.Milano aufzeigen werden, sondern auch als Kompass für die Neugestaltung des Messemodells dienen könnten: Ci vediamo a Milano!