Die Wirkkraft von Farbe
Zu Beginn des Jahres präsentierte Roca eine neue Serie von Armaturen. Als das spanische Unternehmen sich für eine Kooperation an Inma Bermúdez und ihr Studio wandte, zeigte sie sich erfreut. "Moritz Kefter und ich haben uns sehr über den Auftrag von Roca gefreut, da es äußerst spannend ist, mit einem Unternehmen solcher Expertise und Reichweite zusammenzuarbeiten“, äußerte sie sich. Die farbliche Gestaltung ist ein wesentliches Merkmal der Serie "Nu". Die Kollektion wurde von Roca in sechs verschiedenen Tönen produziert, darunter Gelb, Blau und Grün. Auf Nachfrage, wie es zu dieser spezifischen Farbwahl kam, erläutert Inma Bermúdez: "Mir war von Anfang an klar, dass wir, wenn überhaupt, sehr mutige Farben wählen würden. Ich wollte keine pastelligen, sondern satte Farben, und nicht matt, sondern glänzend – sehr laut eben."
Tatsächlich entwickelte sich die Idee für Farbe aus der Wahrnehmung des Herstellers Roca als einem mediterranen Unternehmen. Die spanische oder griechische Architektur am Mittelmeer, mit ihren weißen Mauern und bunten Fenstern und Türen, sowie die Mosaiken in Wohnhäusern Südspaniens des letzten Jahrhunderts, dienten als Inspirationsquellen. "Da diese Farben in unserer Kultur verwurzelt sind, fühlen wir uns sehr wohl mit der Wahl", sagt Inma.
Die "Nu"-Kollektion von Roca zielt darauf ab, eine breite Palette von Optionen bereitzustellen, mit denen Projekte adäquat ausgestattet werden können. So besteht für InteriordesignerInnen, ArchitektInnen sowie KundInnen die Möglichkeit, zwischen den drei farbigen Alternativen oder subtileren Optionen in Weiß, Schwarz und Chrom zu wählen und damit die Form zu betonen. Die gesamte Kollektion basiert auf einer einheitlichen Kartusche sowie einem gemeinsamen Korpus, wodurch eine homogene Wirkung erzielt wird. Dennoch besteht die Möglichkeit, über den Griff auch bei der Form eine individuelle Wahl zwischen "Pin", "Stripes" und "Dome" zu treffen.
Allerdings sind im Design noch weitere Elemente integriert, die bei Nutzung des Produkts einen positiven Einfluss generieren. Die Zeichen für Kalt- und Warmwasser sind unterhalb des Griffs positioniert. Beim Öffnen des Hahns erscheint eine Art Lächeln. Inma Bermúdez erinnert sich, wie es dazu kam: "Tatsächlich hatten wir dieses Lächeln nicht geplant, es ist im Designprozess entstanden und stellte eine angenehme Überraschung für uns dar. Es war uns bewusst, dass die Platzierung der blauen und roten Punkte auf dem Griff aufgrund des Designs nicht möglich war. Daher wurden sie unterhalb des Griffs platziert, wobei in den Renderings ersichtlich wurde, dass sie mit der Linie darunter ein kleines Lächeln formen. Als wir die Prototypen erhielten, stellte sich heraus, dass der Abstand zwischen den Punkten exakt der erforderlichen Distanz entsprach, sodass das Lächeln klar zu erkennen war. Es ist uns ein zentrales Anliegen, eine derartige Kommunikation mit dem Produkt zu ermöglichen."
Die Konzeption von Armaturen stellt eine anspruchsvolle Aufgabe dar, die maßgeblich durch technische Vorgaben geprägt ist. Diese engen den Spielraum für die Entwicklung innovativer Konzepte ein. Daher wurde beim Entwurf der Armatur darauf geachtet, alle nicht notwendigen Elemente zu eliminieren und sich auf das Wesentliche zu konzentrieren. Die elegante Form des Produkts wird durch den schmalen Korpus und den schmalen Ausguss erzeugt. Der Ausguss ist abgeschrägt, wodurch eine einzigartige, ikonische Form mit einer gewissen Weichheit entsteht. Die puristische Formensprache des Designs korrespondiert mit der neuen Kollektion von Andreu Carulla für Roca. Die DesignerInnen sind eng befreundet und ihre Kollektionen gehen eine ästhetisch ansprechende Verbindung ein. "Tura" zeichnet sich durch eine klare architektonische Formensprache aus und kann durch die Modelle von "Nu" um ein Statement ergänzt werden, ohne die Klarheit der Formensprache aufgeben zu müssen. Dies veranschaulicht die Vielseitigkeit der Kollektion und unterstreicht den Anspruch von Roca, Akzente in der Branche zu setzen.