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Mit "Chart" für das Cor Lab definieren Relvão Kellermann den Raumteiler als wohnlich anmutendes Möbelelement neu.

Die Neu-Definierer

Ana Relvão und Gerhardt Kellermann werden gern grundsätzlich, wenn es um Entwürfe geht. Für das Cor Lab haben sie den Typus des Raumteilers ganz neu definiert.
19.10.2017

Was für andere ein Kraftakt ist, scheint Ana Relvão und Gerhardt Kellermann leicht von der Hand zu gehen. Ihr Ideenreichtum scheint fast unerschöpflich. "Chart", ein System, das mit dem Begriff "Raumteiler" nur unzureichend beschrieben ist, demonstriert eindrucksvoll, dass die beiden Designer neuen Anwendungen und Wirkungen für die alltäglichsten Objekte entwickeln können. Das für das Projekt "Lab" des Möbelherstellers Cor entwickelte Element findet einen ebenso simplen wie sinnfälligen neuen Zugang zu der Aufgabenstellung, in Großraumbüros einzelne Funktionsbereiche und Arbeitsplätze voneinander zu trennen. Oftmals konterkarieren die Abtrennungen sowohl die erstrebte offene Raumwirkung als auch den angestrebten Kommunikationsfluss zwischen den Beschäftigten. Feste Wände werden schlicht durch mobile ersetzt, die nichts besser, aber das meiste schlechter können. 

Die Lösung von Relvão Kellermann: Zwei große, gepolsterte Felder, die versetzt miteinander verbunden sind und durch diesen Abstand Platz für Regale und Boards schaffen. So entsteht ein gleichermaßen funktionales wie plastisches Gebilde, das keine gleichförmige Barriere bildet. Werden zwei querformatige Felder oder ein hoch- und ein querformatiges Feld kombiniert, ist "Chart" ein fast grafisch wirkendes Möbel, das schützt und separiert, ohne den Raum oder die Kommunikation zu unterbrechen. Gleichzeitig verbreitet die Polsterung mit farbigem Stoff eine ganz neue Form der Wohnlichkeit im Büro. Damit gelingt es Relvão Kellermann, die Expertise von Cor aus der privaten in die Arbeitswelt zu übertragen. (fap)