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Kampagnenmotiv mit Festivalzentrale im Bau

Ab in den Dritten!

Der Sommer geht in die Verlängerung: Vom 20. bis 29. September lädt die Vienna Design Week "mit sehr viel Sonne im Herzen" in den dritten Bezirk ein. Der diesjährige Fokusbezirk Landstraße lockt mit seiner diversen urbanen Struktur – und einer Festivalzentrale, die erstmalig in einem Neubau quartiert.
von Elisabeth Bohnet | 26.08.2024

Zum einen: repräsentative Stadtpalais, Botschaften und Sehenswürdigkeiten wie das Schloss Belvedere oder das Hundertwasserhaus. Zum anderen: Industrie, Gewerbe und der ehemalige Militärkomplex des Arsenals sowie das Forschungs- und Medienzentrum bei den ehemaligen Schlachthöfen. Derart vielfältig gestaltet sich der Bezirk Landstraße. Er geht auf die erste Wiener Stadterweiterung von 1850 zurück und endet – im Gegensatz zu allen anderen Innenstadtbezirken – nicht am Gürtel. Mitten in diese diverse urbane Struktur lässt sich die Festivalzentrale der kommenden Vienna Design Week nieder. Von dort aus möchte sie das Viertel bespielen und mit ihrem Programm einmal mehr in die ganze Stadt ausstrahlen, getreu dem Motto "A City Full of Design".

Festivalzentrale im Neubau

Statt in eine klassische Zwischennutzung – also nach der eigentlichen Verwendung einer Liegenschaft – zieht die Festivalzentrale der Vienna Design Week in diesem Jahr in einen Neubau, in die Docks der Austrian Real Estate. Das von Artec Architekten geplante Gebäude erstreckt sich entlang des Landstraßer Gürtels und soll künftig auf 9.000 Quadratmetern Platz für Loftbüros und Gewerbe mit Ausstellungsflächen sowie Nahversorgung und Gastronomie bieten. Damit ist es Teil des Stadtquartiers Village im Dritten, auf dessen Entwicklung das Programm der Vienna Design Week eingehen wird.

Daneben werden in der Festivalzentrale sorgfältig ausgewählte Ausstellungen und Veranstaltungen zu sehen sein: In Kooperation mit Ikea sind beispielsweise Installationen zum Thema Schlaf entstanden, die mit Wiegebetten für Erwachsene oder ausgiebigen Liegelandschaften zu sinnlichen Erfahrungen einladen. Audiovisuell geht es beim Rado Moving Materials-Wettbewerb zu. Die sechs nominierten Einreichungen von jungen Designtalenten aus dem Bereich Motion Design repräsentieren ihre Vorschläge für die Videowall in der Wiener Rado Boutique – wer gewonnen hat, wird am 25.9. verkündet.

Den Zuschlag für die Gestaltung des Hospitalitybereichs erhielt das Studio dreiSt. Für sein Konzept bringt es Ziegel aus Bauschutt und Oberflächen aus Reishülsen zum Einsatz – und konnte damit die Wirtschaftsagentur Wien und die Vienna Design Week für ihren Entwurf begeistern. Die Gestaltung des Kollektivs knüpft dabei direkt an die Ergebnisse der Biofabrique Vienna bei der Klima Biennale Wien an. Die bioregionalen Werkstoffe sind Grundlage für ihre Version eines Pop-up-Cafés als Ort für gemeinsamen Genuss und Austausch bei großer Aufenthaltsqualität.

Tradition trifft Innovation

Abseits der Zentrale lassen sich etwa im Projekt "Wiener Klimahöfe" neue Ecken und Winkel erkunden. Als Teil des Social-Design-Formats Stadtarbeit untersucht das Projekt mit Interventionen im öffentlichen Raum das Potenzial von Innenhöfen für das Mikroklima der österreichischen Hauptstadt.

Das Passionswege-Format ist bekannt für bemerkenswerte Zusammenarbeiten von lokalen Handwerksbetrieben mit jungen DesignerInnen. Der aktuelle Passionswege-Beitrag mit Flora Lechner und Lobmeyr präsentiert in der Werkstatt in der Salesianergasse das gemeinsame Projekt "Tamed Imbalance".

Zum zehnjährigen Jubiläum ihrer ersten Zusammenarbeit hat die traditionsreiche Wiener Glasmanufaktur zudem das Duo BXCSY ins Archiv eingeladen. Entstanden ist mit "Archive Lights" eine Leuchte, die sich aus Versatzstücken der zweihundertjährigen Produktionsgeschichte Lobmeyrs zusammensetzt – und diese völlig neu inszeniert.

"Archive Lights" von BXCSY mit Lobmeyr

Design meets City

Wie die Kampagnenmotive des Bueronardin ausdrücklich kommunizieren: Diese Vienna Design Week macht es sich zur Aufgabe, die Brücke zwischen Design und urbanen Realitäten zu schlagen. Dafür erörtert das vom Festivalteam um Gabriel Roland zusammengestellte Programm, welche Rolle die Arbeit von DesignerInnen für das Zusammenleben in der Stadt spielt. 2007 gegründet und von einem unabhängigen Verein veranstaltet, wird die achtzehnte Ausgabe des interdisziplinären Festivals rund 200 Programmpunkte umfassen. Diese stehen den erwartungsgemäß rund 40.000 BesucherInnen größtenteils bei freiem Eintritt offen. Das Ziel wird auch in der Kampagne visualisiert, oder in den Worten des Art Directors der Vienna Design Week, Christof Nardin: "Mit sehr viel Sonne im Herzen: Die Vienna Design Week schlägt im 3. Bezirk auf. Die Kampagne erzählt von Mobilität, Freiraum, Architektur, Standort und Versorgung, von künstlicher Intelligenz und der echten Welt. Design als Kit, Schema und Muster." Man darf sich freuen auf die von Design erfüllte Stadt.


VIENNA DESIGN WEEK 2024

20. bis 29. September 2024

Die "Wiener Klimahöfe" sind Teil des Social-Design-Formats Stadtarbeit