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STYLEPARK ISH
Das Bad als Lebensraum

Die Sonderausstellung "Pop up my Bathroom" bietet vom 17. bis zum 21.3.2025 auf der kommenden ISH in Frankfurt am Main einen Blick in die Zukunft des Badezimmers sowie einen zentralen Treffpunkt, um über ganzheitliche Gestaltung zu diskutieren.
21.02.2025

Das moderne Bad ist in stetigem Wandel begriffen, und so präsentiert die Weltmesse für Wasser, Wärme, Luft alle zwei Jahre einen spannenden Einblick in die kreative Gestaltung von Sanitärräumen. Dass ein holistischer Ansatz zunehmend gefragt ist, zeigt der Fokus der Trendschau "Pop up my Bathroom" 2025: In Halle 3.1 auf Stand D71 wird unter dem Titel "Human Scale" veranschaulicht, wie entscheidend die Bedürfnisse der NutzerInnen für die Badplanung sind. Zu der umfassenden Perspektive gehören neben den Sanitärprodukten auch die Gestaltung der Wände und Böden, die Beleuchtung, das Wassererlebnis oder die Frage der Nachhaltigkeit. Trendforscher Frank A. Reinhardt hat die Ausstellung kuratiert und präsentiert in ihrem Kontext sowohl Produktneuheiten wie frische Interior Design Ideen.

"Weltweit wächst die Erkenntnis, dass wir uns zur Lösung der Zukunftsprobleme stärker am Menschen und seinen Bedürfnissen orientieren müssen. Das gilt für Architektur und Stadtplanung genauso wie für barrierefreie Angebote oder ergonomische und individualisierte Produkte. Mit den Inszenierungen auf dem Trendareal in Halle 3.1. soll den MessebesucherInnen bewusstwerden, wie sehr die Bedürfnisse der NutzerInnen integraler Bestandteil der Badplanung sind", so Reinhardt. Raum zum Austausch wie zum Netzwerken öffnet zudem das umfangreiche Begleitprogramm mit geführten Touren, Vorträgen, Speed-Briefings und Talks. Seit 16 Jahren zeigt die Trendschau von der Vereinigung Deutsche Sanitärwirtschaft e.V. (VDS) und der Messe ISH neue Perspektiven auf und benennt die aktuellen Herausforderungen der Branche. Worauf es dabei ankommt, sagt uns Frank A. Reinhardt im Kurzinterview.

Drei Fragen an Frank A. Reinhardt

Anna Moldenhauer: "Pop up my Bathroom" dient als Plattform und Wegweiser für moderne Badgestaltung. Können Sie in Stichpunkten beschreiben, wie sich die Trendschau der ISH über die Jahre verändert hat?

Frank A. Reinhardt: Gestartet ist die Initiative als reine Kommunikationskampagne. Wir sind mit dem ungewöhnlichen Namen zur ISH 2009 angetreten, um im Vorfeld der Messe PR zu generieren. Dabei entstand wertvoller Content, den wir in den Folgejahren kontinuierlich erweiterten und über diverse Kanäle kommunizierten. Wie Bilder aufregender Badezimmer, die wir mit den Neuheiten der jeweiligen Messe an ungewöhnlichen Orten fotografierten oder eigene Trendkonzepte, wie das Private Spa – ein Modell, das sich so oder in Varianten wie Home Spa als Gattungsbegriff etabliert hat. Seit einigen Jahren sind wir auch ganzjährig als Online-Plattform präsent und mit unserem Angebot für die doch recht spitze Zielgruppe der BadplanerInnen und ArchitektInnen sehr erfolgreich. Die von uns irgendwann auch als Sonderausstellung konzipierten und inszenierten Trendbäder sind zum festen Anziehungspunkt auf der ISH geworden.

Wie empfänglich für Trendthemen ist eine Branche, die traditionell eher technisch geprägt ist und auf langlebige Investitionen setzt?

Frank A. Reinhardt: Zwar setzen sich Trends hier langsamer durch, aber mit der Entwicklung des Badezimmers zu einem wohnlichen und multifunktional genutzten Raum ist die Branche heute für Themen wie Design, Interior Design und auch Styling wesentlich empfänglicher geworden. Uns geht es aber auch um markt- und gesellschafsrelevante Themen sowie um die Weiterentwicklung der Badkultur. Zwei Beispiele: Auf der ISH 2019 haben wir eine neue Farbigkeit im Badezimmer ausgerufen – im Sanitärbereich ein durchaus heikles Thema. Im Rückblick sind wir von der anschließenden Entwicklung überwältigt, denn es kommt zunehmend Farbe ins Badezimmer. Das Thema lag einfach in der Luft, und die ISH als Weltleitmesse hat dabei die Funktion eines Trend-Katalysators übernommen. Das zeigt, wie sehr es auf den richtigen Zeitpunkt ankommt. So haben wir das Konzept eines nachhaltigen Badezimmers schon öfter promotet – aber erst auf der vergangenen ISH, also 2023, ist das nachhaltige Badezimmer von der Branche auch breit angenommen worden. Das Thema wird natürlich auch auf der ISH 2025 präsent sein und die Badplanung nachhaltig beeinflussen.

Was ist Ihnen in der Kuration von "Pop up my Bathroom" besonders wichtig zu vermitteln?

Frank A. Reinhardt: Es ist wichtig, das Bad in all seinen Dimensionen wahrzunehmen. 'Pop up my Bathroom' zeigt, dass das Badezimmer als vollwertiger Wohnraum zu betrachten ist: als Wohnraum mit hoher Aufenthaltsqualität, der durch seine Funktionen nicht nur die körperpflegerischen Grundbedürfnisse eines jeden Nutzers und einer jeden Nutzerin abdecken kann beziehungsweise abzudecken hat, sondern auch einen hohen Mehrwert bieten kann, sei es nun Entspannung, Fitness-Routinen, Gesundheitspflege, Familien-Momente oder einfach Spaß am Element Wasser. Das Badezimmer ist zudem als energetisch wichtiger Teil der Gebäudetechnik genauso von zentraler Bedeutung für die Gestaltung unserer Zukunft wie die barrierearme bis pflegegerechte Ausstattung des Bades für die individuelle, möglichst lange selbstständige Gestaltung unseres Alters. Kein anderer Raum in unserer Wohnung ist so komplex, was technischen Anspruch und kulturellen Impact betrifft. Deshalb ist das Interior Design auch so anspruchsvoll. Das ganzheitliche Raumerlebnis steht immer mehr im Fokus einer modernen, Lifestyle-orientierten Badplanung, deren Zusammenhänge wir in der Trendausstellung darzustellen suchen. Daher zeigen wir eine möglichst breite Palette an Neuheiten und Interior Design Trends. Bis wichtige Trends für das Badezimmer sich auch in der Realität abbilden, dauert es oft Jahre. Sie sind Marathon-Läufer: Die Themen Lifestyle, Nachhaltigkeit, Stauraum und Farbe sind auch die Dauerbrenner im Bad.

Pop up my Bathroom | ISH 2025