Wie kreiert man einen Brand?
Das dänische Möbellabel Please wait to be seated ist durchaus ein Paradebeispiel dafür, wie man einen Brand kreiert, der sich auf einen hart umkämpften Markt behaupten kann. Und man spürt bei jedem Stück der Kollektion, den beruflichen Hintergrund des Gründers Thomas Ibsen: Ibsen war als Interior Design Fotograf für Magazine wie Wallpaper unterwegs. Er weiß also genau, worauf es ankommt, damit ein Objekt auf Fotos zur Wirkung kommt – in einer Branche und in einem Zeitalter, dass sich hauptsächlich von Bildern ernährt, ist das sicher ein essenzieller Punkt, um die Marke sichtbar zu machen. So verwundert es nicht, dass ein großer Teil der Objekte geradezu graphisch wirkt, ja mitunter von Grafikdesignern entworfen wurde. Wie beispielsweise die "Triptych Nesting Tables" und die Pinnwand "Nouveau Pin", die beide von dem Designstudio "All the way to Paris" gestaltet wurden. Charakteristisch ist auch das Farbspektrum von Please wait to be seated: Mit weniger als einer Handvoll Farben kommt das Label aus, die sich natürlich allesamt geschickt miteinander kombinieren lassen.
Ein Teil dieser Objekte sind echte "Centerpieces". Der "Spade Chair" von Faye Toogood ist ein Mix eines klassischen, dreibeinigen Melkschemels und dem Stab eines Spatens. Die "Planet Lamp" von Mette Schelde gibt sich interaktiv, denn die farbigen Scheiben aus Stahl werden über Magnete gehalten und können je nach Wunsch bewegt und ausgetauscht werden. Ein echtes "Centerpiece" ist auch der Sessel "The Keystone", entworfen von OS & OOS. Gewürzt mit einer sympathischen Reminiszenz an die Memphis-Ära verleiht er jedem Interior-Shot einen eigenwilligen Charakter und ist dankenswerter Weise so gar nicht "hygge". Apropos "hygge": "Please wait to be seated" möchte weder in die Schublade des "Nordic" noch in die von "New Nordic" einsortiert werden. Thomas Ibsen und Peter Mahler Sørensen möchten einfach die neuen Klassiker von morgen kreieren.