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Die Anatomie eines Hotels

Durch behutsame Sanierung wurde ein Universitätsgebäude von 1908 in ein Boutique Hotel mit besonderem Charme verwandelt: Mit Spezialanfertigungen von Petersen Tegl schufen die eine reliefartige Fassade für einen Anbau, der zwischen dem historischen Bestand und seiner neuen Funktion eine Brücke schlägt.
von Elisabeth Bohnet | 06.09.2024
Pillows Grand Boutique Hotel Maurits at the Park vom Oosterpark aus betrachtet

1891 angelegt gilt der Oosterpark als einer der ersten öffentlichen Parks von Amsterdam. Darin steht das ehemalige Sezierlabor der Universität: Der Architekt Jan Springer plante das Gebäude einst mit massiver Backsteinfassade, dessen Hufeisenform sich zum Park hin öffnet. Für das 5-Sterne-Hotel Pillows Grand Boutique Hotel Maurits at the Park wurde der historische Bau nun achtsam saniert. Das Gesamtkonzept von Office Winhov für den Bauherrn Amerborgh sah zudem einen neuen Anbau für Hotelzimmer, eine Brasserie und eine Tiefgarage vor. Die Erweiterung zeigt klar die neue Aufgabe des Gebäudes: ein zeitgenössisches Hotel, für dessen Architektur die eigene Geschichte wie der Standort berücksichtigt wurde und das zudem einen exquisiten Aufenthalt verheißt. Die paarweise Anordnung der bodentiefen Fenster nimmt Bezug auf die bestehenden Proportionen, und die Klinkerfassade ist eine zeitgemäße Antwort:

"Für die neue Fassade haben wir uns für den 'D49' von Petersen Tegl entschieden, der mit dem Stein des ursprünglichen Gebäudes verwandt ist, aber farblich eine viel stärkere Intensität hat und sich somit abhebt", so Rick Bruggink vom Office Winhov. Dafür sorgt sein changierendes Farbspiel aus roten, orangenen, braunen, schwarzen und leicht gelben Farbtönen. "Für dieses Projekt hat Petersen Tegl einen Spezialstein hergestellt, dessen Maße identisch mit dem Stein des alten Labors sind. … Wie die Fassaden aus dem Jahr 1908 haben wir den Anbau im Kreuzverband errichtet, bei dem jedoch jeder zweite Stein hervorgezogen wurde", erklärt Bruggink. Mit dieser Dreidimensionalität wird ein lebendiges Spiel aus Licht und Schatten erzeugt, das sich im Laufe des Tages verändert.

Reminiszenz an Amsterdamer Stadthäuser
Keramikfliesen im historischen Hausflur

Bruggink führt fort: "Für die von uns gewünschten Mauerwerkdetails entwarfen wir zudem insgesamt zwölf Formsteine, die die Ziegelei in Handarbeit herstellte. Die Spezialsteine werden zum Beispiel für das zurückgesetzte, wellenförmige Dachgeschoss verwendet." Und Uri Gilad, Partner bei Office Winhov fügt hinzu: "Unsere Idee war es, den Reichtum der Ziegelsteine zum Ausdruck zu bringen, ohne das Mauerwerk des alten Gebäudes zu kopieren."

Von der Seite betrachtet schließt sich die Erweiterung auf Amsterdam'sche Weise an die Fassade des Bestands an. Wie zwei schlanke Stadthäuser nehmen die Giebel Bezug aufeinander und auf die lokale Architektur. "Es war eine zentrale Voraussetzung, dass die Restaurants und Bars des Hotels auch die lokale Bevölkerung ansprechen sollten", betont Uri Gulad. Das garantieren die einladende Öffnung zum Park sowie die adäquate Wahl des Baustoffs.

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Petersen Magazin 45