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Vom Großen ins Kleine

Der Erweiterungsbau für den Campus Ås in Norwegen vermittelt gekonnt zwischen dem Gebäudebestand und der angrenzenden Natur. Seine Fassade mit Ziegeln von Petersen Tegl überzeugt dabei durch fein abgestimmte Details.
01.12.2021

Der richtige Umgang mit dem Gebäudevolumen und das Entwerfen von angemessenen Proportionen gehört zu den architektonischen Kernkompetenzen. Das zeigt sich exemplarisch an einem Erweiterungsbau des außerhalb von Oslo gelegenen Campus Ås: Mit seinen 63.100 Quadratmetern ermöglicht er die Zusammenlegung des Veterinærinstituttet, einem selbstständigen biowissenschaftlichen Forschungsinstitut mit der Veterinærhøgskolen, eine Hochschule, die zur norwegischen Universität für Umwelt- und Biowissenschaften (NMBU) gehört. Der neue Gebäudekomplex liegt am Rand einer Parkanlage und grenzt dabei an historische Bauten wie das unter Denkmalschutz stehende Haupthaus "Urbygningen" aus rotem Ziegelstein an. Entsprechend wichtig war es den Planungsteams von Henning Larsen Architects, Fabel Arkitekter, LINK Landskap, Multiconsult und Erichsen & Horgen, möglichst sensibel auf den gebauten Kontext und die angrenzende Landschaft zu reagieren: "Die Universität in Ås liegt in einer wunderschönen Landschaft und der Campus selbst ist Teil einer parkartigen Anlage mit vielen alten und schönen Gebäuden. Die neue Bebauung ist wesentlich größer als die vorhandene, weshalb wir gezwungen waren voller Demut an die Aufgabe heranzugehen. Wir wollten diesen Raum achtsam betreten", sagt Lasse Brøgger von Fabel Arkitekter dazu.

Das Ergebnis besteht aus einem Gebäudekomplex, der verschiedene Funktionen in sich vereint. Der größte Teil liegt unter der Erde, während der oberirdische Bereich in acht Volumina unterteilt wurde, die aufgrund ihrer fein gestalteten Fassaden ein homogenes und aufeinander abgestimmtes Erscheinungsbild aufweisen. Dabei wählten die ArchitektInnen Produkte von Petersen Tegl wie etwa die rotbraunen "Kolumba-Steine" oder das Ziegelprodukt "Cover" in der Farbe C48. "Wir haben uns entschieden, wenige, aber robuste Materialien zu verwenden, die sich in die Umgebung einfügen, und die zudem in Würde altern. Wir haben einen handgefertigten Stein ausgewählt, der nach traditionellen Methoden gebrannt wird. Er hat ein fantastisches Farbspiel. Und im Herbst ahmt er die Farben der Bäume nach. Im Winter sammelt sich Schnee an den leicht schrägen Ziegelklinkern und im Sommer werfen sie dramatische Schatten. Nach einem kräftigen Regenschauer glänzt und funkelt die Fassade im Licht", sagt Karoline Igland von Hennings Larsen Architects dazu.

Das Raumprogramm setzt sich aus Gemeinschaftsbereichen mit Kantine, Bibliothek und Büros bis hin zu Seminarräumen und hochspezialisierten Räumen wie Labors, Ställen, Aquarien oder einer Tierklinik zusammen. Um die Freiflächen vor dem Gebäudekomplex von Logistik- und Transportbereichen freizuhalten, entwarfen die ArchitektInnen große Innenhöfe, die von Ziegelsteinmauern gefasst sind und als sichere Transitzone für die Tiere dienen. Dadurch reicht die Park- und Waldlandschaft bis ans Gebäude heran, ohne dabei durch Infrastrukturbereiche gestört zu werden. Der präzise detaillierte Gebäudekomplex tritt so als kristalliner Körper in ein unmittelbares Wechselspiel mit der Natur und passt sich aufgrund seiner Farbigkeit und Textur gleichzeitig an die angrenzende Bebauung an. Die feinen Details der Fassade tragen dabei zu seinem homogenen Erscheinungsbild bei und vermitteln in feinen Nuancen zwischen Groß und Klein.

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von Petersen Tegl

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Petersen Magazin 45