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Markanter Austausch
Massiv und kantig, wie ein Teil des nahen Gebirges – das sind die ersten Gedanken, die einem in den Sinn kommen, wenn man den Neubau des Kunstmuseums Basel sieht. Der schwere Eindruck ist gewollt: Das Architekturbüro Christ & Gantenbein ließ sich für den Grundriss von dem 1936 errichteten, rechtwinkligen Hauptbau leiten, den Paul Bonatz und Rudolf Christ an italienische Palazzo-Bauten anlehnten. Beide Gebäude liegen vis-à-vis zentral in der Baseler Innenstadt und sind unterirdisch über eine Passage miteinander verbunden, durch die Besucher bequem zwischen den Ausstellungen wechseln können. Um den industriellen Eindruck zu unterstreichen, hat man nur wenige vertikale Fenster- und Türöffnungen eingelassen, die mit feuerverzinkten Stahl-Fensterläden verschlossen werden können. Der Neubau des Kunstmuseums Basel zeigt sich so als kühlere, moderne Variante des Hauptbaus und stellt für die weltweit älteste städtische Kunstsammlung einen Dialog zwischen Tradition und Gegenwart her.
Handgefertigte Kohlebrandziegel mit einem Farbverlauf in Hell- bis Dunkelgrau bilden die Fassade des fünfgeschossigen Baus, wobei durch die dunkleren Reihen am Boden der Eindruck einer festen Verankerung entsteht. Die schmalen Ziegel D91 und D11, welche Petersen eigens für die Umhüllung anfertigte, unterteilen das Gebäude in horizontale Bänder. Da auf Dehnungsfugen zwischen den vor- und rückspringenden Backsteineinlagen verzichtet wurde, wirkt die Fläche durchgehend und erzeugt je nach Lichteinfall feine Schattenbilder. Gegen Abend umzieht dann ein großformatiger LED-Lichtfries das Gebäude auf der Höhe von 12 Metern. Die Helligkeit des individuellen Schriftzuges passt sich über Sensoren der jeweiligen Lichtsituation des Außenraums an. Um die Lichtquellen in der geschlossenen Hülle platzieren zu können, fertigte Petersen Ziegel mit Hohlkehlen an. Das Besondere: Durch die versenkte Anbringung der LEDs sind die Leuchtkörper selbst nicht sichtbar. (am)