Schall und Plüsch
Arbeiten im Großraumbüro liegt zwar im Trend, ist aber nicht immer ein Vergnügen: Der Sitznachbar spricht lautstark in seinen Telefonhörer, die Kollegen am Tisch gegenüber unterhalten sich angeregt – überall Stimmengewirr, Telefonklingeln, Tastaturgeklapper. Wer da nicht auf Kopfhörer zurückgreifen will oder darf, für den wird das konzentrierte Arbeiten schnell zur Herausforderung. Damit im großen und oft kahlen Open Office keine Geräuschkulisse herrscht wie auf dem Wochenmarkt, sollen Schallschutzelemente Abhilfe schaffen. Und die kommen in zahlreichen Formen und Farben daher: Als verspielte Wandelemente, dekorative Aufsteller und flexible Akustikpaneele direkt an den Schreibtisch montiert. Zudem können vertrauliche Telefonate jetzt in kleinen Verschlägen geführt werden, die wie Telefonhäuschen aus vergangenen Zeiten anmuten. Wem das noch nicht reicht, der kann sich in lauschige Schallschutzkabinen zurückziehen - meist Würfel aus Glas und Absorberelementen. Dann sitzt man zwar im Glashaus, hat dafür aber seine Ruhe.
Auf der „internationalen Leitmesse für Office und Objekt“, kurz Orgatec, ist das Schallschutzthema in diesem Jahr omnipräsent. Vor lauter gemütlicher Stofflichkeit und kuscheligen Akustikdämpfern mit Loungecharakter kann man dabei schnell vergessen, dass im Fokus der Messe eigentlich Büromöbel stehen. Die im Januar auf der imm cologne noch so beliebten Pflanzen als Lärmschutz finden sich nur noch vereinzelt – Stoff, Stoff, Stoff heißt die Devise. Rechteckige Tische und geradlinige Schreibtischstühle wirken in der aktuell derart verstofflichten Bürolandschaft da schon beinah fehl am Platz.