Super-Minimal
Schon vor mehr als einem Jahrzehnt konnte man von Pariser Familien lernen, wie man zu dritt, oder gar zu viert, auf 60 Quadratmetern den alltäglichen Trubel leben kann. Auch Familien in London wussten sich auf wenig Raum unterzubringen. Doch nicht nur in den urbanen Hotspots ist Wohnraum ein Luxusgut. Denn dass die Preise für Mietwohnungen in vielen Großstädten Europas steigen statt fallen, ist bekannt. Damit werden Drei-Zimmer-Küche-Bad für Normalverdiener, insbesondere für Familien, immer weniger erschwinglich. Wer also in der Stadt wohnen bleiben will - oder muss -, der hat nun mit weniger Fläche auszukommen. Wie man mit dem Mangel an Raum umgeht und zugleich eine eindrückliche Innenarchitektur schafft, zeigt das Architekturbüro MUS aus Kattowitz: Auf 46 Quadratmetern bringen die Architekten das Familienleben unter – samt Küche, Wohnzimmer, Elternbett und Kinderzimmer.
Das kleine Altbauapartment besteht aus drei Räumen – einer Wohnküche, dem Kinderzimmer und einem Badezimmer. Dank einer lichten Raumhöhe von 3,30 Metern war es MUS Architekten möglich, der Wohnküche und dem Kinderzimmer eine zweite Ebene hinzuzufügen. Dort befinden sich jeweils die Schlafbereiche. Die maßgeschneiderten Einbaumöbel sorgen nicht nur für ausreichend Stauraum, ihre glatten Oberflächen, in Weiß und Eschenholz gehalten, vermitteln eine gewisse räumliche Großzügigkeit. Optisch zusammengehalten werden die unterschiedlichen Wohnbereiche durch ein schwarzes Stahlrahmenwerk, das nicht nur einen starken Kontrast zu den hellen Einbaumöbeln formuliert, sondern sich auch zu einer Treppe und einer Leuchte formt.