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Der neue MINI STRIP geht auf eine Zusammenarbeit von MINI und Paul Smith zurück.

STYLEPARK MINI
Perfekt unperfekt

MINI hat zusammen mit dem britischen Modedesigner Paul Smith den MINI STRIP entworfen. Das Ergebnis zeigt, wie ästhetisch und gleichzeitig nachhaltig eine gekonnte Reduktion sein kann.
13.08.2021

Manchmal führt der Input von außen zu einer ganz neuen Form des kreativen Austauschs, der Inspiration für etwas Neues schafft. Das gilt auch für die Kooperation von MINI mit dem britischen Modedesigner Paul Smith, die gemeinsam den MINI STRIP entwickelt haben. "Für mich zeigt der MINI STRIP auf eindrucksvolle Weise, dass MINI und Paul Smith dieselbe mutige Denkweise für die Zukunft in Bezug auf Innovation und Design teilen – und gemeinsam mehr entsteht. Paul hat direkt zu Beginn des Designprozesses durch seine automobilfremde und damit frische Sichtweise, essenzielle Fragen gestellt. Wir sind stolz, gemeinsam ein so charakterstarkes Statement entwickelt zu haben", sagt Oliver Heilmer, Leiter von MINI Design über die Zusammenarbeit.

Das Ergebnis lässt sich mit den Begriffen "Einfachheit, Transparenz und Nachhaltigkeit" zusammenfassen – und tatsächlich gibt der Name des neuen MINI STRIP die Richtung vor, den hier ist alles "stripped down" und auf das Wesentliche reduziert. Dafür wurde ein dreitüriger MINI Cooper SE komplett entkernt. Im Anschluss definierte Paul Smith die Elemente, die er für notwendig erachtete. Dabei ging es aber nicht nur um eine innovative Gestaltung, sondern um die Frage, wie ein nachhaltiger Ansatz im Automobilbau aussehen kann. Beim MINI STRIP zeigt sich das in der Verwendung recycelter und umweltfreundlicher Materialien, weshalb er in seinem Innern komplett leder- und chromfrei ist. Stattdessen sind die Sitze mit gestricktem Textil bezogen und können komplett recycelt werden. Gleichzeitig beweisen die Fußmatten aus recyceltem Gummi mit ihrer Terrazzo-ähnlichen Musterung, dass auch nachhaltige Produkte eine individuelle Gestaltung aufweisen können. Es sind aber nicht die einzigen Elemente, mit denen der MINI STRIP seinen nachhaltigen Ansatz unter Beweis stellt: Das Topperpad der Instrumententafel, die Türbrüstungen und die Hutablage wurden aus Kork hergestellt, der sich ohne Bindemittel unter Einwirkung von Hitze formen lässt. Als nachwachsender Rohstoff, der während seiner "Produktion" CO2 bindet, ist er ein potenzieller Ersatz für geschäumte Kunststoffe, der ganz nebenbei für eine bessere Innenraum-Akustik sorgt. Recycelte Elemente finden sich auch außen, wie etwa das MINI typische Blackband, das aus recyceltem Kunststoff 3D gedruckt wurde oder bei der Grillverkleidung und den Aero-Blenden an den Rädern aus recyceltem Plexiglas.

Der Meister und der MINI: Paul Smith vor seinem MINI STRIP

Das Nachhaltigkeit ganz spielerisch daherkommen kann, illustrieren die sichtbaren Schrauben in den Anbauteilen. Sie sollen verdeutlichen, wie einfach eine Demontage ist und wie unkompliziert sich das Fahrzeug wieder in den Rohstoffkreislauf integrieren lassen würde. Gleichzeitig spiegeln sie Paul Smiths Leidenschaft für Fahrräder wider. Womit man beim Thema Design wäre, das beim MINI STRIP neben dem Nachhaltigkeitsgedanken eine entscheidende Rolle spielt. Das zeigt sich unter anderem anhand des spektakulären Panoramadachs aus recyceltem Plexiglas und der blauen Farbe im Innern, an der sich die Gestaltungssicherheit des britischen Designers eindrucksvoll ablesen lässt. Ansonsten ist radikale Entschlackung angesagt: die weitgehend rohe Struktur macht unmissverständlich klar, dass es hier im wahrsten Sinne des Wortes um "Einfachheit" und "Transparenz" geht. Bis auf Dashboard, Topperpad und Hutablage wurden alle Verkleidungsteile bewusst weggelassen. Stattdessen gibt es als weitere Referenz ans Fahrrad sichtbare Schrauben und sogar einen Lenkradkranz, der mit Lenkerband umwickelt wurde.

Souveräner Umgang mit Farbe: der MINI STRIP ist im Innern in Blau gehalten.

Zum rohen Erscheinungsbild tragen auch die sichtbaren Kabelwege bei, die den funktionalen Ansatz des Designs inszenieren. Zusätzliche Farbakzente setzen die orangefarbenen Sicherheitsgurte und die gleichfarbigen Zuziehgriffe an den Türbrüstungen, die aus Kletterseilen gewickelt wurden. Ansonsten finden sich überall kleine und feine Details. Das sind zum Beispiel die typischen "Paul Smith Stripes", die zum Vorschein kommen, wenn man die Türen öffnet. Die Ladeklappe, die in geöffnetem Zustand einen neon-grünen Farbakzent setzt, ist ebenfalls ein subtiler Hingucker, der durch eine von Sir Paul Smith entworfene Stecker-Zeichnung auf der Außenseite abgerundet wird. Ganz nebenbei kommt der MINI STRIP in seinem Innern erstaunlich großzügig daher. Das liegt nicht nur an seinem Panoramadach, sondern auch an den Türspiegeln, die von einem schwarzen Netz abgedeckt werden, das je nach Blickwinkel die Sicht auf die Türkonstruktion freigibt. Und ein bisschen britische Exzentrik darf beim MINI STRIP natürlich auch nicht fehlen, weshalb bei der Karosserie auf eine farbige Lackierung verzichtet wurde. Zum Einsatz kam stattdessen ein dünner, transparenter Lackfilm der vor Korrosion schützen soll. Als Folge zeigen die verzinkten Stahl-Bleche bewusst gewollte Schleifspuren. Paul Smith nennt das "the perfect imperfection" – "die perfekte Unvollkommenheit".

Der britische Designer zeigt sich rundum zufrieden mit dem Resultat der Zusammenarbeit: "Ich bin unglaublich dankbar dafür, dass ich die Chance bekommen habe, den legendären MINI neu zu denken. Ich kenne und liebe das bisherige Auto, aber dadurch, dass wir die Tradition respektiert und dabei in die Zukunft geblickt haben, haben wir etwas wirklich Einzigartiges geschaffen. Das MINI Team hat mir das Vertrauen und die Freiheit gegeben, bei der Gestaltung des Fahrzeugdesigns neue Wege zu gehen. Das war für mich ein echtes Privileg. Ich glaube, dass wir gemeinsam etwas ganz Besonderes geschaffen haben, indem wir uns auf das Wesentliche besonnen, die Dinge reduziert und das Auto entschlackt haben." Ein Wermutstropfen bleibt dann aber doch: das maßgefertigte Fahrzeug gibt es leider nur als Einzelstück. Aber vielleicht wäre das ja eine Aufgabe für die nächste Kooperation – den MINI STRIP in Serienreife zu entwickeln.