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Mikado
Zeigen was man hat...
03.04.2013

Verstecken oder zeigen? Aufbewahren oder gar ausstellen? Vitrine oder Voliere? Skandinavien oder Fernost? So viele Gegensätze. Oder doch nicht? „Front“ ist bekannt dafür, Irritationen zu provozieren und mit unserer Wahrnehmung zu spielen. Und so ist „Mikado“ – der neueste Entwurf der drei Schwedinnen Sofia Lagerkvist, Charlotte von der Lancken und Anna Lindgren für Porro – ein weiterer Baustein in ihrer Kollektion mit dem perfekten Mix aus Poesie und Funktionalität.

„Mikado“ erinnert in der Silhouette an eine Vitrine oder einen Schrank, in dem Gläser aufbewahrt werden: Der üblicherweise geschlossene Korpus ruht auf vier mittelhohen Beinen, so dass das Öffnen und Schließen der Türen für den Nutzer in kommoder Höhe möglich ist. „Front“ hat diesen Typus Möbel gleichermaßen in Leichtigkeit und Exotik aufgelöst. Zwar sehen wir ebenfalls ein kastenförmiges Oberteil auf vier Beinen, aber nichts daran ist massiv oder wirklich geschlossen. Stattdessen ist der Name des Schrankes Programm: Abgeflachte Stäbe aus sogenanntem Oliveneschenholz (sehr helles Eschenholz mit dunkleren Streifen) bilden in Dreier-Kombinationen die Beine und in sich überlappender Schrägstellung den Korpus des Möbels. „Mikado“ ist ein Käfig für unsere Schätze, sozusagen.

In der Form äußerst reduziert, funktioniert „Mikado“ nur dank ausgefeilter Handwerkskunst. Denn so filigran und schlank die Holzkonstruktion erscheint, sie hat sogar Türen, die aus einer doppelten Reihe von schrägen und versetzten Holzlatten bestehen und zu öffnen sind. Egal ob offen oder geschlossen, was sich in „Mikado“ verbirgt, bleibt keinem Blick verborgen: Die Holzstäbe sind Mittel zum Zweck, was das Spiel mit Sichtbarmachen und Verstecken angeht. Weit entfernt von dem Klischee, skandinavisches Design sei prinzipiell minimalistisch und nüchtern, geht es Front eher um optische Illusion und einen Hauch von Humor. (ua)

www.frontdesign.se
www.porro.com

Alle Fotos © Porro