In der „Nationalen Kinemathek des 21. Jahrhunderts“ in Mexiko-Stadt haben Filme einen schützenden Ort gefunden; hier werden sie archiviert und in unterschiedlichen Formaten der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Zusätzlich bietet die Kinemathek auch Räume für gemeinschaftliche, öffentliche Nutzungen. Ähnlich der Abfolge von Filmsequenzen baut sich der Entwurf von dem mexikanischen Architekurbüro Rojkind Architectos auf und wird zum Bindeglied für die unterschiedlichen Nutzungen.
Das markante Dach und der durchgehende Boden verbinden Archivgebäude, Kino, den angrenzenden Park und den Platz. Dabei entstehen spannende räumliche und visuelle Verbindungen zwischen den unterschiedlichen Räumen. Die Baumaßnahme umfasst die vollständige Neugestaltung des Komplexes, der 1984 ursprünglich als „Plaza de los Compositores“ von dem Architekten Manuel Rocha konzipiert wurde und der seither bereits mehrfach umgebaut wurde.
Ein zusätzliches Gebäude umfasst vier neue Kinos, ein Filmmuseum, eine digitale Mediathek, sowie ein sechsstöckiges Parkhaus für 622 Fahrzeuge. Letzteres schafft vor allem Platz. Denn 70 Prozent der Freifläche, die der Kinemathek zugeordnet war, diente allein als Parkraum. Die gewonnene Freifläche ermöglicht zum einen die Erweiterung der Kinemathek, aber auch zusätzlichen öffentlichen Raum. Insgesamt vergrößerte man die überbaute Fläche von 20.000 auf nahezu 29.000 Quadratmeter, wovon 7.000 Quadratmeter als Grünfläche angelegt sind. Die Fläche für die Archive wurde von 1.500 auf 2.200 Quadratmeter erweitert.
Die Fassade des versteckt gelegenen Haupteingangs an der Real Mayorazgo wird für Open-Air-Filmvorführungen genutzt. Der Eingang an der Cuauhtémoc Avenue – etwas markanter gestaltet als der Haupteingang – bietet lediglich einen Ausblick auf das Parkhaus. Die L-förmige Anlage der Kinemathek schafft einen multifunktionalen Platz, der teilweise überdacht ist und als Wetterschutz für die Filmvorführungen dient.
www.rojkindarquitectos.com
www.cinetecanacional.net
Erstveröffentlichung des Artikels bei Arquine.