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NACHHALTIGKEIT
Leise und laut

Marie Aigner hat mit der grafisch wirkenden Kollektion "Knock out" für pinta acoustic nachhaltige Akustikobjekte entworfen, die auch als Möbel dienen können.
von Anna Moldenhauer | 11.01.2021

"Ich wollte Akustik sichtbar, erlebbar und für den Nutzer zugänglich machen", so Marie Aigner. Mit der Kollektion "Knock out" für pinta acoustic hat die Architektin und Designerin akustisch wirksame Absorber geschaffen, die nichts mit der uniformen Geradlinigkeit und unauffälligen Gestaltung gemein haben, der man bei technischen Schalldämmungen oft begegnet. Stattdessen lässt sie Skulpturen in kreativen Formen in die Räume einziehen, die selbst ein dezentes Hellgrau zum Hingucker werden lassen.

Inspiration fand Aigner in den Arbeiten des Architekten und Künstlers Max Bill, der Memphis Gruppe, im Stil des Art Deco oder in der Kakteensammlung ihres Sohnes. Trotz der Verweise zeigt sich das Design im Charakter eigenständig: "Viele Details der Objekte sind nicht nur aus gestalterischen, sondern auch aus konstruktiven Gründen entstanden", sagt sie. Als Material nutzt Aigner recycelte PET-Flaschen, die in ihrer hochverdichteten Form ausschließlich als Platten angeboten werden. Mit ihnen schafft sie in unterschiedlichen Abstufungen einen schichtweisen Aufbau und setzt stimmige Kontraste in der Farbgebung. "Aufgrund seiner offenporigen Struktur bei gleichzeitig hohem Flächengewicht, ist das Material ein sehr guter Schallabsorber. Darüber hinaus ist es sehr robust und formstabil – andernfalls wäre kein Möbelbau möglich", erklärt sie. "Knock out" ist somit multifunktional und dient zum dämmen des Schalls ebenso wie als Stuhl, Tisch, Stauraum, Raumteiler oder Leuchtenschirm. "Es ist ein Statement. Aber kein zweckbefreites", sagt Aigner.