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Hotel
Luxus und Naturschutz in Namibia

Wie das Hotelprojekt Omaanda Lodge in Namibia Exotik und Nachhaltigkeit zusammenbringt. Und warum Filmstar Angelina Jolie den Anstoß dafür gab.
Text von Markus Hieke, Fotos von Patricia Parinejad | 08.08.2019

Als Angelina Jolie bei einem Besuch in Kambodscha das Phum Baitang Resort von Zannier Hotels kennenlernte, brachte sie den Gründer und Hospitality-Unternehmer Arnaud Zannier auf eine Idee: Was in Kambodscha als authentisches vernakulares Feriendorf mit dem Anspruch nachhaltig zu sein funktionierte, könnte sich doch noch einmal steigern lassen – mehr als 10.000 Kilometer westlich in einem Naturschutzgebiet unweit der namibischen Hauptstadt Windhuk. Jolie hatte hier mit ihrer Jolie-Pitt Foundation den Bau einer Tierklinik für verletzte und verstoßene Nashörner und Elefanten unterstützt. Initiator des Hospitals ist das namibischstämmige Ehepaar Marlice und Rudie van Vuuren, das sich mit seiner Stiftung namens N/a’an ku sê für den Schutz der lokalen Pflanzen- und Tierwelt einsetzt. Um diesen langfristig zu gewährleisten, kaufte die Familie Zannier 2016 auf Jolies Erzählung hin ein beträchtliches Stück Land. Daraus hervor ging das Zannier Reserve by N/a’an ku sê mit einer Fläche von 9.000 Hektar.

Soweit die Vorgeschichte. Dass behutsam geplant werden muss, um das Reservat nicht zum Lifestylepark werden zu lassen, verstand sich für Zannier Hotels von selbst. Ziel des Projekts ist es, einzigartige Erlebnisse und Erholung zu bieten, aber gleichzeitig auch ein Bewusstsein dafür zu schaffen, wie sensibel die Natur auf die Auswirkungen der westlichen Lebensweise reagiert – seit mehreren Jahren leidet Namibia etwa unter einer Dürre, die Regierung und Landwirtschaft vor enorme Herausforderungen stellt.

Urlaub mit Beigeschmack also? Keineswegs. Mit der Omaanda Lodge tritt Arnaud Zannier vorbildhaft für einen Tourismus mit Verantwortung ein. Für den Bau des kleinen Feriendorfes wurden traditionelle Bauweisen der Owambo, der größten ethnischen Bevölkerungsgruppe Namibias, verwendet. Zehn runde Hütten wurden so aus Sandsäcken gemauert und mit Lehm verkleidet. Bedeckt sind sie mit handgefertigten Strohdächern. Jede verfügt über eine eigene private Terrasse, von der aus sich der Weitblick in die Savanne und in die Berge genießen lässt. Neben acht Doppelzimmerhütten mit 60 Quadratmetern gibt es zwei 120 Quadratmeter große Häuser mit jeweils zwei Doppelbetten und einem Wohnzimmer. Zentraler Treffpunkt des Hotels ist aber die Boma. Dem traditionell afrikanischen Beispiel folgend ist sie ein langgestrecktes Gebäude. Ursprünglich befand sich in so einem Bau die Verwaltung des Ortes. Hier aber ist es der Ort, an dem die Besucher auf Sofas und am Kamin zusammenfinden. Vor den großen Fensteröffnungen der Boma befindet sich die Terrasse mit Pool und Poolbar, am Rande eine Feuerstelle. In einer weiteren Hütte steht den Gästen ein Spa mit einer Auswahl an verschiedenen Behandlungen zur Verfügung.

Gästezimmer
Boma

Bei der Möblierung setzt die Inhousegestalterin von Zannier Hotels, Geraldine Dohogne, sowohl draußen als auch im Interior durchweg auf Produkte aus Namibia und den Nachbarländern, teilweise auf wiederverwertete Objekte und überwiegend auf unbehandelte, natürliche Materialien – auch das zeugt vom Nachhaltigkeitsgedanken im Hause Zannier. Und auch die Küche wird so regional wie möglich von Biobauern beliefert, Fisch stammt von der namibischen Atlantikküste. Die Betreiber tun einiges mehr um den ökologischen Fußabdruck so gering wie möglich zu halten: Strom wird zum überwiegenden Teil aus Solarenergie gewonnen, verbrauchtes Wasser wird doppelt gefiltert, bevor es an die Wasserstellen für die Tiere des Reservats gepumpt wird. Safariabenteuer, Entspannung, namibische Kulinarik und Naturschutz: Wer die Omaanda Lodge besucht, bekommt ein Rundumpaket, das seinesgleichen sucht.

Kontakt Hotel

Farm No 78, Rest of Ondekaremba Farm, Kapps Farm
Windhoek East, Namibia

Telefon: +26 48 11 45 53 61

Architektur & Design

Geraldine Dohogne (Interior Design Director Zannier Hotels)