HOTEL
Kleines Abenteuer
Ein Häuschen, 70 Quadratmeter, mitten in den Frankfurter Braumannswiesen. Irgendwo im nirgendwo, zwischen Flora und Fauna hat sich ein neues Familienmitglied der Lindenberg Gruppe niedergelassen: der "Luchs" – ein Konzept "von Freunden für Freunde" so Nils Jansen, Managing Director der Lindenberg Hospitality GmbH. Da der Luchs genau wie die gleichnamige Katzenart ein scheues Wesen ist, lässt sich der Aufenthalt in dem historischen Fachwerkhaus von 1903 auch nicht über eine Webseite buchen, sondern muss direkt beim Luchs-Team via Email angefragt werden.
Kein Partyhotspot, sondern ein Hideaway für maximal drei Gäste, das ist das Konzept – Abschalten von der Großstadthektik, sich ausklinken für ein paar Tage. Statt ständig auf einen Bildschirm zu starren, sei es der Arbeit oder der Freizeit willen, den Blick über die sattgrünen Wiesen und den nahen Wald streifen lassen. Vor dem ersten Kaffee keinen muffigen Mitmenschen begegnen, sondern sanfte Rehe beobachten, die sich zu früher Stunde vorsichtigen Hufes in den Garten wagen. "Man nimmt auch Geräusche anders wahr als in der Stadt", sagt Nils Jansen. Er hat das kleine Gästehaus selbst schon getestet und berichtet, dass es angesichts der herrlichen Stille doch recht mühevoll sei, wieder in den lärmenden Alltag zurückzukehren.
Schließlich ist das Haus erstaunlich gut ausgerüstet für den Kurzurlaub: vom Badeteich über die Yogamatte bis zu einer Auswahl an Literatur finden sich viele Möglichkeiten zum Entspannen. Dank der Leihfahrräder kann auch die verwunschene Umgebung ausgiebig erkundet werden. Und wer dann doch mal in der digitalen Welt nach dem Rechten schauen möchte, für den gibt es auch WLAN. Auf einen Fernseher verzichtet der "Luchs" aber konsequent. Ebenso klar ist die Struktur auf dem Speiseplan: Eine Grundausstattung für den ersten Hunger und ein gut gefüllter Präsentkorb mit Produkten aus dem hauseigenen Lekker Lädchen sorgen im veganen Sinne für das leibliche Wohl. Die Pizza backt im hauseigenen Steinofen knusprig und das passende alkoholische Getränk darf man sich aus dem nahegelegenen Weinkeller holen. Auch einen Einkaufservice gibt es. Zudem ist die Permakultur, mit der die Lindenberg Group alle ihre Häuser mit frischem Gemüse, Obst und Kräutern versorgt, nicht weit und kann während des Aufenthaltes durchstreift werden – selbstgeerntet schmeckt es eh am besten.
"Die Reduktion auf das Wesentliche ist angelehnt an eine asiatische Zen-Ästhetik", sagt Nils Jansen. Zu dieser gehört auch das Interiorkonzept des Luchses vom Kreativstudio AberJa: Dielen am Boden und eine passende Vertäfelung an der Decke bilden den atmosphärischen Rahmen, selbst die Küchenzeile ist dank einer Verkleidung aus Holz stimmig in das Gesamtbild eingepasst. Farbtöne wie Braun, Rot, Gelb und Grün unterstreichen das warmig-wohlige Gefühl des Ankommens. "Die ursprüngliche Aufteilung der Räume haben wir beibehalten, auch ein Kamin war schon vorhanden. Für die Innenausstattung diente der Wald und seine Mystik als Inspiration, daher haben wir auch bei der Beleuchtung darauf geachtet, dass es kein grelles Licht gibt", so Jansen.
Klein, aber fein ist der Luchs, bis in die Details: Die Kacheln hat Sebastian Herkner für Kaufmann Keramik entworfen, die Stoffe stammen vom dänischem Hersteller Kvadrat. "Hochwertiges Design gehört ebenso selbstverständlich zum Konzept des Hauses wie der kulinarische Genuss und die Träumerei", sagt Nils Jansen. Perfekt also, um stilvoll und in aller Ruhe die Füße hochzulegen.