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Unikate im Untergrund
Mit sechs neuen U-Bahnhöfen sorgt die im letzten Jahr eingeweihte "Wehrhahn-Linie" seit ihrer Eröffnung für eine starke Entlastung im Düsseldorfer Nahverkehr. Angesichts der speziellen Bedingungen im U-Bahn-Bereich mussten die Deckensysteme besonders widerstandsfähig sein: Wind- und Soglasten sowie Feuchtigkeit sollten die Elemente unbeeindruckt lassen. Auch mit Blick auf den Brandschutz mussten funktional alle gesetzlichen Richtlinien erfüllt werden. Netzwerkarchitekten wählten daher geprüfte Deckensysteme von Lindner, die hier mit Sonder-Einhängekonstruktionen zum Einsatz kamen: Neben pulverbeschichteten Streckmetalldecken, Edelstahldecken und Lochblechdecken in allen Fahr- und Verteilerebenen der sechs U-Bahn-Stationen und gepulverte Deckenplatten aus Stahl auch Glaselemente in den Aufzugsbereichen.
Waren die Vorgaben und die funktionalen Anforderungen in der Ausführung klar definiert, so wurde den Künstlern im Vorfeld fast freie Hand gelassen. Nur die einheitliche Linie mit rautenförmigen Wandreliefs als prägnantes Element im Gleisbereich sollte eingehalten werden. In den anderen Bereichen waren offene Perspektiven, helle Räume und der Bezug zum oberirdischen Stadtraum gewünscht. Zusammen mit der Künstlerin Heike Klussmann sowie dem Architekten und Lichtkonzeptionisten Uwe Belzner wählten Netzwerkarchitekten mittels eines Wettbewerbs fünf weitere Künstler aus, die die Zugangsbereiche der U-Bahn-Stationen gestalten durften: Enne Haehnle für den Halt "Kirchplatz", Manuel Franke für den "Graf-Adolf-Platz", Thomas Stricker für die "Benrather Straße", Ralf Brög für die "Heinrich-Heine-Allee" und Ursula Damm für die "Schadowstraße". Das Ergebnis sind spannende Raumgeometrien und grafische Blickführungen, die jede der Stationen zu einem Unikat werden lassen. Mit großzügigen Räumen, dem Verzicht auf Werbeflächen und der Leitung von Tageslicht in die Zugangsbereiche wurden auch die Themen Sicherheit und Entschleunigung kreativ umgesetzt. (am)