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Holz für den guten Ton
Der kürzlich eröffnete "Pierre Boulez Saal" in der privaten Musikhochschule Barenboim-Said Akademie in Berlin ist wie ein Schneckenhaus angelegt: Im ehemaligen Magazingebäude der Staatsoper "Unter den Linden" führt der Gang in Schlaufen Reihe für Reihe nach unten zur zentralen Bühne. Die schwungvolle Form des 850 Quadratmeter großen Raumes stammt aus der Feder des Stararchitekten Frank Gehry – der Ausbau von der Lindner Group.
Holz ist das Hauptmaterial im Saal: Für die Verkleidung der Decken- und Wandelemente, in der Summe über 1.600 Quadratmeter, wurde ein hochwertiger Verbundwerkstoff mit einer Douglasie-Oberfläche gewählt. Der warme Farbton des Echtholzfurniers trägt entscheidend zur einladenden Wirkung des Saals bei. Die Bühne als Zentrum des Raumes ist geprägt von den hellen Holzbohlen in "Yellow Cedar", der mit einer Stärke von 50 Millimetern eine robuste Basis für die kommenden Veranstaltungen bietet. Der gute Klang im Raum wird nicht nur durch die ellipsenförmige Gestaltung erreicht: Die äußere Verkleidung des 1. Ranges wurde mit einem akustisch wirksamen Gewebe umspannt. Für die Sicherheit wurden darüber hinaus alle Türen und Türschleusen brand- und schallgeschützt ausgeführt und die Decken sowie Wandverkleidungen sind schwer entflammbar.
Zum Ausbau des Saals stellte die Lindner Group auch die fest eingebauten Möbel, Sitzbänke und Metallgeländer im Parkettbereich zusammen. Die ausgewählten Bezüge in Blau und Rot der 685 Sitzplätze bieten einen spannenden Kontrast zu den natürlichen und dezenten Farbtönen des Holzes – das Design stammt ebenfalls von Frank Gehry. Die modularen Sitzreihen können dazu je nach Bedarf neu angeordnet werden. Ungewöhnlich ist die fehlende Barriere zur Bühne: Die Konzerte genießt man im Parkett in unmittelbarer Nähe zu den Musikern und dem Dirigenten, was die innige Atmosphäre des Raumes unterstreicht. Der "Pierre Boulez Saal" wird zukünftig die Hauptstadt mit bis zu 100 Kammermusikkonzerten pro Jahr bereichern. (am)