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Diskreter Charme
Einst war es ein beliebtes Ausflugsziel für die oberen Zehntausend, und selbst Schriftsteller wie Marcel Proust suchten hier nach Inspiration: Das Casino im französischen Seebad Trouville-sur-Mer galt um 1900 als eines der größten in Europa und konnte mit einer exklusiven Strandlage aufwarten. Dem Glücksspiel kann man sich in dem Prachtbau nun nicht mehr hingeben, dafür aber ganz hervorragend nächtigen und ebenso speisen, denn der Architekt und Designer Jean-Philipe Nuel hat den neoklassizistischen Bau zu einem 5-Sterne-Hotel verwandelt. Bei der Ausstattung des Hotels mit dem klangvollen Namen "Les Cures Marines" setzt der Designer auf die eleganten Möbel von Ligne Roset. Nuel selbst entwarf bereits Produkte für das französische Familienunternehmen, wie beispielsweise den überaus komfortablen und behaglichen Sessel "Luca Soft", der in der hoteleigenen Bar mit sanften Kurven und in den Farben Blau, Braun und Grau subtil die Couleur der Küste referenziert. Passend zu "Luca Soft" gesellt sich mit geschmeidigen Rundungen der Beistelltisch "Thot" von Pierre Paulin aus Nussbaumholz.
In den Zimmern des Hotels wählte Jean-Philippe Nuel Möbel mit zurückhaltenden Linien. Wie beispielsweise den Stuhl "Guggen" von André Kikoski, der einst für das Restaurant des Guggenheim-Museums in New York City entworfen wurde. Zusammen mit dem Schlafsofa "Do Not Disturb" von Ligne Roset und der Keramikvase "Roseau" von Noé Duchaufour-Lawrance schafft der Stuhl mit seinem verchromtem Stahlfuß einen modernen Akzent. "Ich wollte dem Gebäude seine Seele zurückgeben", erklärt der Gestalter seine Auswahl der Möbel, und fügt an: "Und den Vorhang heben, um einen Blick in seine Geschichte zu gewähren." Auch die Nachbarschaft des Hotels ist exklusiv: Der französische Präsident Macron besitzt in Trouville ein Sommerhaus. (am)