LIGHT + BUILDING 2018
Lichtstecker
Würden Sie Ihre eigenen Steckdosen einbauen, wenn sie in eine neue Wohnung ziehen? Sicher nicht! Denn die genormten und – zumindest landesweit – einheitlichen Stromauslässe erlauben es dem Verbraucher, seine elektrischen Geräte umstandslos durch einen kinderleichten Steckvorgang anzuschließen. Anders bei elektrischem Licht: Jede Leuchte die nicht über eine Steckdose versorgt wird, etwa weil sie über Lichtschalter bedienbar sein soll, erfordert einen aufwendigen Montage- und Verkabelungsvorgang. Das führt zum einen zu enormer Inflexibilität, denn "was hängt, das hängt". Zum anderen schlägt so mancher Vermieter die Hände über dem Kopf zusammen, wenn die Mieter Decken und Badezimmerfliesen durchlöchert haben wie einen Schweizer Käse, um ihre Lampen aufzuhängen. Wäre es also nicht sinnvoll, eine einheitliche und benutzerfreundliche Schnittstelle für Licht zu lancieren?
Offenbar ist man bei Jung und Gira, beziehungsweise bei deren gemeinsamer Technologietochter Insta, zu genau dieser Einschätzung gelangt. Das Ergebnis dieser Überlegungen, das System "Plug & Light", stellten die drei Unternehmen nun gemeinsam auf der Light + Building 2018 in Frankfurt am Main vor. Herzstück ist die sogenannte Lichtsteckdose. Sie kann in jede handelsübliche europäische Schalterdose eingesetzt werden. An die Lichtsteckdose können dann alle mit dem System kompatiblen Leuchten angedockt und mittels Magneten fixiert werden. Die Lichtsteckdose versorgt den Lichtaufsatz nicht nur mit Strom, sondern kommuniziert auch mit ihm. Die Leuchte ist dadurch etwa sofort flackerfrei dimmbar. Auch die Steuerung aus höheren Systemen, etwa einem Smart Home-Netzwerk, ist möglich. Und selbstverständlich lassen sich alle eingesteckten Leuchten mit einem Handgriff tauschen.
Zur Premiere hat Insta vier verschiedene Lichtaufsätze entwickelt: einen Strahler, eine Pendelleuchte, einen Fluter und eine sogenannte Lichtmaschine, die mit verschiedenen Lampenschirmen kombinierbar ist. Die Lichtsteckdose und der Fluter sind im Schalterdesign der Serien "LS 990", "A creation" und "LS Zero" von Jung sowie der Serie "E2" von Gira erhältlich.
"Plug & Light" ist als offenes System angelegt. Andere Hersteller sind aufgerufen, sich dem Verbund anzuschließen und kompatible Leuchten und Schalterserien zu entwickeln. Hauptsächlich davon wird abhängen, ob sich "Plug & Light" am Markt wird durchsetzen können. Als erster hat sich Brumberg zu den Gründungsmitgliedern gesellt. Der Hersteller aus Sundern zeigte auf seinem Stand auf der Light + Building bereits erste eigene Leuchtenprototypen für das System. (fap)