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Wohnen am Schreibtisch

Das Studio Joanna Laajisto hat für eine internationale Agentur Büroräume geschaffen, die die Mitarbeiter bereits zu ihrem zweiten Zuhause gemacht haben.
von Fabian Peters | 01.01.2018

Das wohnliche Büro geistert als Thema schon seit einigen Jahren durch Magazine und Möbelmessen. Allein – ein paar bunte Hocker und ein Sofa als "Loungebereich" am Eingang machen aus einem Großraumarbeitsplatz noch keinen anheimelnden Wohnzimmerersatz. Wenn dagegen die Angestellten auch in ihrer Freizeit ins Büro kommen, um Filmabende zu veranstalten oder sich privat zu treffen, dann ist die Symbiose zwischen Arbeits- und Wohnraum offenbar gelungen. Und so geschehen bei den neuen Büroräumen der internationalen Design-  und Innovationsberatung Fjord in Helsinki, die Joanna Laajisto gestaltet hat. Dabei sei es ihr weniger um das Aussehen der Räume gegangen, sagt die Innenarchitektin, sondern wie diese sich anfühlen. 

Die 1.000 Quadratmeter Bürofläche gestaltete Laajisto mit hochwertigen Naturmaterialien. Auf dem trittschallgedämmten Eichenparkett liegen Sisal-Teppiche. Zahlreiche Pflanzen verbessern das Raumklima. Als raumgliederndes Element setzt die Innenarchitektin große Türelemente aus Stahl und Glas ein, vor die Leinenvorhänge gezogen werden können, um Privatsphäre zu schaffen. Den wohnlichen Charakter des Büros unterstreichen die Loungebereiche, vor allem aber die gemütlichen und großzügigen Küchen, die Joanna Laajisto für die Mitarbeiter geschaffen hat. 

Bei der Möbelauswahl entschied man sich dafür, dem Standort Helsinki durch die Auswahl zahlreicher finnischer Produkte und Entwürfe seine Referenz zu erweisen. So findet sich der "Rival"-Stuhl von Artek in den Konferenzräumen, die Teppiche sind von Woodnotes. Der berühmte "Womb"-Chair von Eero Saarinen steht in den Loungezonen und in den Küchen wurden Eichentische und -bänke von Nikari und der "Domus"-Stuhl von Ilmari Tapiovaara aufgestellt.

"Für mich war das beste Feedback, als die Fjord-Mitarbeiter freiwillig an einem Samstag in ihr Büro kamen, um mir bei Fotoaufnahmen zu helfen", erzählt Joanna Laajisto. "Sie kamen mit ihren Kindern und Hunden, wir haben Pizza bestellt, Wein getrunken und alle sind viel länger geblieben als die Aufnahmen gedauert haben. Wenn die Menschen auch in ihrer Freizeit gern in den Büroräumen sind, dann haben wir wirklich ein wohnliches Arbeitsumfeld geschaffen."