Seit genau 175 Jahren ist der kleine Papierschnipsel in Gebrauch. Die Briefmarke feiert Geburtstag. Von Anbeginn an massenhaft in großen Bogen gedruckt, ist sie ein frühes Serienprodukt. Mit dem 6. Mai 1840 brach in England ein neues Zeitalter der Massenkommunikation an. Die ersten Briefmarken der Welt erschienen, die „Penny Black“ und zwei Tage später die „Twopenny Blue“. Dargestellt war die damals 21 Jahre alte Königin Victoria. Herrscherporträts in würdiger Profilansicht im Stil der Münzdarstellungen römischer Kaiser gibt es seither auf sämtlichen Briefmarken des britischen Empire, als verkleinerte Silhouette des jeweiligen Regenten finden sich noch heute auf jeder Marke der Royal Mail.
Erst Anfang 1837 hatte der Englischlehrer Rowland Hill eine Aufsehen erregende Schrift zur Reform des Postwesens veröffentlicht. Die Briefmarke und der mit ihr verbundene Penny-Tarif sollten es in Großbritannien gründlich modernisieren. Nicht nur in England zahlte bis zu diesem Zeitpunkt stets der Empfänger, nicht der Absender. Das Preissystem hing vom zurückgelegten Weg ab sowie von der Zahl der benutzten Briefbögen. Transport und Zustellung waren langwierig, denn der Postbote musste versuchen, bei jedem Empfänger Geld einzutreiben. Mitunter ging er leer aus, etwa wenn verschlüsselte Botschaften bereits außen auf dem Brief angebracht waren. Mit den Vorschlägen Hills, der beauftragt wurde, seine Reform selbst umzusetzen, endeten diese Eigentümlichkeiten. In seiner „Kulturgeschichte der Neuzeit“ zieht Egon Friedell denn auch eine Parallele zwischen der Einführung der Penny-Post und dem britischen Vorsprung in Sachen Maschinenwesen, Eisenbahnbau und Dampfschifffahrt. „Das Gros der deutschen Staaten“, resümierte Friedell, entschloss sich erst Ende der vierziger Jahre für die Innovation.
„Freimarken sind aus dünnem Papier vorwiegend in hochstehendem oder liegenden Rechteck hergestellte, aufklebbare Wertzeichen“, gibt sich das „Handwörterbuch des Postwesens“ von 1953 betont sachlich. Zahlreiche Neuerungen beschrieben die Posttechniker darin, etwa Papierauswahl, Gummierung, Druckverfahren und nicht zuletzt die ebenfalls in England erfundene Zähnung zur besseren Teilbarkeit der Markenbogen. Doch eine wesentliche Dimension der Briefmarke, die über das Versprechen hinausging, sie für Postbeförderung nutzen zu können, findet sich in postoffiziellen Darstellungen nur selten.
Grafische Zellengewebe
Was aber begeistert Sammler an den bunten Papierzetteln? Fasziniert sie die Mixtur aus staatlicher Selbstdarstellung und künstlerischer Konzentration auf eine minimale Fläche? Oder ist es das Spannungsverhältnis zwischen politischen Botschaften eines Staates und einer erzählerischen, gelegentlich allegorischen Darstellungsweise? Der Philosoph Gottfried Gabriel spricht von einer „rhetorischen Funktionalisierung ästhetischer Qualitäten“. Mitunter werden Marken gar zu Dokumenten längst untergegangener Staaten und Regime. Der Kunstwissenschaftler Aby Warburg, bahnbrechend in Sachen Ikonografie, behauptete 1926: „Wenn alle Documente verloren, genügt ein vollständiges Markenalbum zur Total-Reconstruction der Weltkultur im technischen Zeitalter.“ Für Walter Benjamin, der sie 1928 in den Denkbildern seiner „Einbahnstraße“ beschrieb, glichen sie Lebewesen: „Briefmarken starren vor Zifferchen, winzigen Buchstaben, Blättchen und Äuglein. Sie sind grafische Zellengewebe“. Zugleich konstatierte er: „Marken sind die Visitenkarten, die die großen Staaten in der Kinderstube abgeben.“
Die Welt der Briefmarken bildete eine frühe virtuelle Realität, in der man sich verlieren und auf Entdeckungsreise gehen konnte. Briefmarkenliebhabern, den Philatelisten, verhieß sie, was in der realen Welt nicht zu erlangen war: Kontrolle im Kleinen. Zugleich aber bedeutet sie eine Sisyphos-Aufgabe, Angst vor Kontrollverlust. So folgten die ersten Groß-Philatelisten als „Generalsammler“ dem eigensinnigen Ziel, sämtliche Marken aller Länder zu erwerben. Ein schon bald nach deren Erfindung kurioses Bestreben, das heute vollends unmöglich erscheint. Dennoch wandten reiche Erben und Industrielle enorme Summen und großen Jagdinstinkt auf, um ihre sagenhaften Sammlungen zu komplettieren. Am Ende ihres Lebens endeten ihre Hinterlassenschaften in Auktionen und wurden zum Bestandteil neuer Sammlungen. Später begnügten sich Sammler mit regionalen oder thematischen Schwerpunkten. Für sie ersinnen die Postverwaltungen immer neue Angebote, Erinnerungsausgaben, Zusammendrucke, Kleinbögen und sonstige philatelistische Spezialitäten.
Bluaxo I für 60 Pfennig
Welche Rolle spielen moderne Architektur und Design auf Briefmarken? Es verging lange Zeit, bevor die gestalterische Moderne als Thema und Motiv möglich erschien. Euphorisch berichtete 1927 die Zeitschrift „Die Form“: „Mit der Reichspostverwaltung werden Verhandlungen über die Herausgabe einer Ausstellungsbriefmarke gepflogen.“ In Vorbereitung zur Stuttgarter Werkbund-Ausstellung „Die Wohnung“ sollte die Marke erscheinen, gestaltet hat sie der Maler und Typograf Willi Baumeister, der auch Plakat und Katalog schuf. Sein Entwurf mit einem stilisierten modernen Flachbau als grüne 5- oder rote 10-Pfennig-Ausgabe blieb unrealisiert. Baumeister arbeitete den Entwurf zu einer langgestreckten Werbemarke um, typografisch verfeinert mit der Akzidenz Grotesk. Bis Baumeisters eigenes Schaffen als Maler auf einer deutschen Briefmarke gewürdigt wird, sollten noch Jahrzehnte vergehen: Erst 1989 erschien zu seinem 100. Geburtstag „Bluaxo I“, ein Gemälde aus den fünfziger Jahren als 60-Pfennigmarke, gestaltet von Heribert Burkert.
Das Staatliche Bauhaus Weimar war im April 1919 gegründet worden. Nur 800 Meter entfernt von der innovativen Kunstschule tagte ab Juli die Weimarer Nationalversammlung. Neben der Beratung und Verabschiedung der Weimar Verfassung rief sie auch das Amt des „Reichskunstwarts“ ins Leben, das 1920 erstmals mit dem Kunsthistoriker und Werkbund-Mann Edwin Redslob besetzt wurde. Zur Neugestaltung von Reichwappen und -adler, Flaggen, Stempeln und Siegeln, Münzen und Marken veranstaltete Redslob Wettbewerbe von Künstlern und Gebrauchsgrafikern. Was die Gestaltung von Briefmarken anging, hielt er sich überwiegend an Vertreter einer gemäßigten Moderne wie Ernst Aufseeser oder etwa Oskar H. W. Hadank (später bekannt durch Tabak-Reklame), der eine Serie von Flugpostmarken mit einem stilisierten Adler entwarf.
Kulturgestützte Symbolpolitik
Die „kulturgestützte Symbolpolitik“ zum Übergang von Monarchie zu Demokratie, von der Redslobs Biograf Welzbacher spricht, scheiterte: allemal in Bezug auf die Briefmarken. In einem Katalog zur „Künstlerischen Formgebung des Reichs“ zog Redslob 1926 Zwischenbilanz: Er verwies auf Schwierigkeiten der Vermittlung zwischen Künstlern, die ihren Entwurf vollständig und originalgetreu umgesetzt sehen wollten und der Post, die dem Gestalter „höchstens die Beschriftung und Umrahmung überlässt“. Um diese Zeit kam Redslob in Kontakt mit dem bereits erwähnten Aby Warburg. Dieser kritisierte nicht nur die konkrete Weimarer Briefmarken-Politik, sondern machte eigene Vorschläge. Bald darauf kam es zu einem Treffen Warburgs mit Gustav Stresemann, bei dem Warburg einen eigenen Marken-Entwurf präsentierte. Thema war die Aussöhnung der früheren Weltkriegsgegner als Apotheose des europäischen Geistes. Der Bildforscher wollte „der Republik zu den ihr gemäßen Symbolen zu verhelfen“, schreibt Ulrich Raulff, der heutige Leiter des Literaturarchivs Marbach, über Warburgs Beschäftigung mit der Briefmarke, die über Sammeln und Betrachten weit hinausging. Er wollte „dem Volk ermöglichen, mit der neuen Staatsform einen Pakt auf die Zukunft zu schließen, der gleichwohl die Vergangenheit nicht auslöschen sollte.“
Es kam anders. Nicht nur die Stuttgarter Baumeister-Marke blieb unrealisiert, die Epoche des Neuen Bauens fand auf Briefmarken der Weimarer Republik keinen Widerhall. Keines der Projekte, wie etwa der ausgedehnte kommunale Wohnungsbau in Berlin oder Frankfurt schien markentauglich. Nur historische Bauten vergangener Jahrhunderte galten als vorzeigbar. Erst 2007 würdigte die Deutsche Post den Deutschen Werkbund anlässlich seines 100jährigen Bestehens mit einer Marke, die wiederum auf ein Plakat von Richard Herre aus dem Jahr 1924 zurückgriff. Jubiläum ja, Zeitgenossenschaft nein!
Dagegen stellten die Niederlande bereits Anfang der 1930er Jahre sämtliche deutschen Bemühungen um moderne Darstellungsweisen in den Schatten. 1932 präsentierte die Werkbund-Zeitschrift „Die Form“ unter der Überschrift „Fotomontage auf der Briefmarke“ aktuelle Serien der niederländischen Post vor. Sie nutzten erstmals Fotografie als Medium, montiert mit Typografie- und Farbelementen. Nicht Wohlfahrtseinrichtungen, sondern deren Nutznießer zeigte Gestalter Gerard Kiljan in Nahaufnahme. Seine Serie „Voor het misdeelde Ki’nd“ wurde kontrovers aufgenommen. Ebenfalls farbig unterlegt sind Marken von Piet Zwart, die Königin Wilhelmina im fotografischen Porträt und in traditioneller Pose zeigten. Allerdings kombiniert Zwart das Bild mit schräggestellter Typografie, mal mit einem Foto von Luftpostflugzeugen, den rauchenden Schloten einer Industrieanlage oder einer Hafenszene in Großaufnahme. Eine weitere Serie von Paul Schuitema „Salve Hospes“ („Willkommener Gast“) zeigte alte und neue Tourismusziele der Niederlande spannungsvoll kontrastierend und zum Teil aus der Vogelperspektive aufgenommen.
Zu Beginn der NS-Zeit stellte Ferdinand Spiegel einen anonymen „Baumeister“ im Rahmen einer völkisch-stereotypen „Berufe“-Serie dar. Der Berliner Georg Fritz war nicht nur Propaganda-Maler der Reichsautobahn, sondern zwischen 1936 und 1940 auch Gestalter entsprechender Briefmarken, mit denen der Staat seine Bautätigkeit, später „Brutalität in Stein“ genannt, propagandistisch geschickt ausschlachtete.
Würde sich nach Ende des Zweiten Weltkriegs eine moderne Bildsprache mit demokratischem Anspruch überall in Europa durchsetzen?
Markengestaltung nach dem Krieg
In Deutschland suchte die Bundespost um 1950 nach einer geeigneten Dauerserie, die sich von der Ästhetik der Nationalsozialisten abheben sollte. Ein Gestaltungswettbewerb, an dem alle Einwohner der Bizone und Westberlins teilnehmen durften, wurde zum Fiasko. Aus 10.000 Einsendungen wählte eine Jury Entwürfe aus, die in der Öffentlichkeit sofort durchfielen. Auch ein zweiter Wettbewerb, ausschließlich für eingeladene Grafiker, brachte kein besseres Ergebnis. Stattdessen wurde der Maler und Grafiker Georg A. Mathéy mit dem Entwurf der Posthorn-Serie direkt beauftragt. Da sich die Einführung dieser Marke hinzog, zahlreiche Probedrucke und Vorlagemotive entstanden sowie unterschiedliche Druckverfahren je nach Wert genutzt wurden, entwickelte sich die „Posthornserie“ zu einem eigenen Sammelgebiet.
An einen Bundeskunstwart war nicht mehr zu denken. So gründete der Postminister 1954 – beinahe parallel zum Entstehen des Rats für Formgebung –, einen „Beirat für die künstlerische Formgebung der amtlichen Graphik der Deutschen Bundespost“. Noch heute wacht der „Kunstbeirat“ aus Grafikern und Hochschullehrern in wechselnder Besetzung über die Qualität der Markengestaltung. Ihm vorgeschaltet ist ein „Programmbeirat“ mit vielen Verbands- und Kirchenvertretern, der das thematische Jahresprogramm festlegt. Heute sind die Beiräte dem Finanzminister zugeordnet, der bei allen Entwürfen das letzte Wort hat.
Europäische Einigung und Verständigung sollte schon bei Aby Warburgs Briefmarken-Entwurf anklingen. 1956 begann die Konferenz der europäischen Postverwaltungen (CEPT) gemeinsame Marken für ganz Europa zu entwickeln. In den ersten Jahren stellte man sich Europa als Baustelle eines Turmes (1956), als Wagenrad (1960), als stilisierte Blume (1964) oder gar als Tempel (1969) vor.
Europa, Max Bill und Alvar Aalto
Ab Mitte der 1970er Jahre trat an die Stelle des gemeinsamen Motivs für alle CEPT-Staaten ein Thema, das jedes Land individuell ausführen sollte. Gleich zu Beginn, 1974, regte das Thema „Skulptur“ die Schweiz zu zwei Marken an, von denen eine die Plastik „Kontinuität“ von Max Bill zeigt, der sie auch entwarf. 2008, zum 100. Geburtstag ehrte die Schweizerische Post Bill mit der Abbildung eines auf die Spitze gestellten „roten Quadrat“ auch als konkreten Künstler, nicht jedoch als Architekten oder Designer. 1978 nutzte Finnland das CEPT-Thema „Baudenkmäler“ als eines der ersten Länder, um im europäischen Kontext moderne Architektur darzustellen: Das Sanatorium in Paimio, entworfen von Alvar Aalto.
Die nächste Zeit schwelgten die CEPT-Marken überwiegend in historistischen Beschwörungen längst vergangener Epochen. Beim Thema „Moderne Architektur“ verknüpfte die Deutsche Bundespost 1987 Vergangenheit und Gegenwart. Ein Motiv ist der Isometrie des „Barcelona-Pavillon“ von Mies van der Rohe gewidmet, der in der katalanischen Hauptstadt kurz zuvor wieder rekonstruiert worden war. Ein weiteres zeigt die Köhlbrandbrücke von Egon Jux, die 1974 eingeweiht wurde.
Barcelona-Pavillon und Neue Nationalgalerie
Schon 1986 ehrte die Deutsche Bundespost Berlin – bis zur Wiedervereinigung mit eigenem Markenprogramm aktiv – Mies van der Rohe als Erbauer der Neuen Nationalgalerie. Trotz guter Proportionen ist die 50-Pfennig Marke ein Beleg dafür, dass Architekten auf Briefmarken meist kaum wiederzuerkennen sind. Das gilt für Le Corbusier (1972, Schweiz) wie für Alvar Aalto (1976, Finnland). Ein eher positives Beispiel ist Arne Jacobsen (2007, Dänemark). Originell dagegen ist der Entwurf der US-Marke, die 2004 an das vor 50 Jahren erteilte Patent des „geodätischen Domes“ von Richard Buckminster Fuller erinnert. Dabei wird Buckminster Fullers Kopf zur aufgeständerten Kuppelstruktur. Nebenbei erkennt man weitere Entwürfe des Meisters, etwa das „Dymaxion Car“. Die Bildidee stammt von Boris Artzybasheff, der sie als Titelgrafiker des Time Magazine bereits auf dem Time-Cover vom 10. Januar 1964 umsetzte.
In den 1990er Jahren setzte die Privatisierung vieler Postunternehmen ein. Die Briefmarkenmotive wurden vielfältiger, oftmals aber auch beliebiger. Möbel- und Produktdesign schien nun sporadisch als Thema auf, in Australien ebenso wie in Brasilien, Österreich, Portugal, Slowenien und den skandinavischen Ländern. 1998 und 1999 etwa würdigte die Deutsche Post „design in deutschland“ jeweils mit einem Block, der mit je vier Entwürfen aus der Zeit zwischen 1900 bis 1925 und einem von 1958 bis 1984 die Bandbreite von Entwurfs- und Anwendungsfeldern verdichtete: von einem Gläsersatz von Peter Behrens über das Mono-Besteck von Peter Raacke bis zum Transrapid von Alexander Neumeister.
design in deutschland und Design Italiano
Die italienische Post konterte 2000 und 2001 mit Blocks zum „Design Italiano“, die hauptsächlich Möbel und Lampen zeigten. Der erste historische Block präsentiert dabei vier Objekte auf einer Marke. Eine ähnlich bunte Mischung bewerkstelligte der Block der United States Postal Services, „Charles + Ray Eames“ aus 16 Marken, die für die Vielfalt im Werk der beiden Designer stehen. Nebenbei enthält der Block das einzige Porträt einer Designerin – Ray, neben Charles. Die einzige Architektin, deren Werk bislang zu Briefmarkenrang gelangte, ist Zaha Hadid mit der „Sprungschanze Bergisel“ 2012 in Österreich. Im August 2015 erscheint eine Eileen Gray-Marke bei der irischen „An Post“.
2009 brachte Royal Mail „British Design Classics“ heraus, deren Spannweite vom Jagdflugzeug „Spitfire“ über Mary Quants „Minirock“ und die „Penguin Books“ von Edward Young bis zum „Routemaster Bus“ reicht. Brav dagegen die Serie der „Pioneers of American Industrial Design“ von 2011, die handliche Gebrauchsgegenstände präsentiert. Der 12er-Block zeigt all zu deutlich, wer mit ihm angesprochen werden soll. Denn er hat keinerlei aufgedruckte Markenwerte.
Bunte Post – Design für alle
Walter Benjamin prophezeite, die Mitte des neunzehnten Jahrhunderts gepflanzte Saat der Briefmarken werde „das zwanzigste nicht überleben“. Ob er Recht behalten hat? In der neuen postalischen Bilderwelt scheinen Architektur und Design eher an Bedeutung zu gewinnen. So werden 50 Jahre diplomatische Beziehungen zwischen Deutschland und Israel zum Jubiläum der Briefmarke am 6. Mai 2015 mit einem gemeinsamen Architektur-Zusammendruck gefeiert, der das Neue Bauen in Tel Aviv abbildet. Eine Ausgabe zum Unesco-Weltkulturerbe (gestaltet von Christof Gassner) präsentierte 2014 die Fagus-Fabrik von Walter Gropius als frühen Bau der Moderne. Und wem selbst das nicht genug ist, der kann längst mit der „Briefmarke Individuell“ der Post im Netz eigene Entwürfe gestalten und in Umlauf bringen.