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Inkognito: "Eternity" von VitrA verhüllt störende Rohre und setzt mit Holz und Chrom elegante Akzente.

Klein, aber fein

Designideen für kleine Badezimmer zu entdecken ist nicht immer ganz leicht. Umso schöner, dass man auf der ISH auch Angebote findet, um kompakte Räume stilvoll auszustatten.
von Anna Moldenhauer | 22.03.2017

Lösungen für kleine Bäder auf einer Sanitär-Fachmesse? Klingt einerseits selbstverständlich, andererseits aber auch wieder unwahrscheinlich. Geht es den Herstellern auf der ISH doch auf den ersten Blick darum, ihre Neuheiten in möglichst großzügigen Räumen und Ensembles zu präsentieren. Entsprechend sind die Model-Badezimmer angelegt: Groß wie Tanzsäle. Fast würde sich für den Gang zwischen Badewanne und Waschbecken ein Schrittzähler lohnen.

Doch ach, fasziniert von so viel Platz, denkt man zurück an die eigenen vier Wände und deren gekachelte Tristesse: Dusche, Waschbecken und Toilette hat man in den Mietwohnungen der Nachkriegszeit doch meist etwas lieblos auf kleiner Quadratmeterzahl zusammengepfercht. Laut Statistik ist das deutsche Badezimmer im Durchschnitt nur 7,8 Quadratmeter groß. Um dem heimischen Durchschnittsbad nicht auch noch das Aussehen einer Abstellkammer zu verleihen, ist Stauraum auf den beengten Maßen ein kostbares Gut.

Wie schön, dass sich ein geschärfter Blick für kleine Bäder auf der ISH doch lohnt: Im Dschungel eher protziger Doppelwaschbecken und ausladender Badewannen findet man überraschend viele feine Modelle für das Zuhause von Otto-Normalverbraucher, die sich platzsparend in den begrenzten Raum einfügen – zum Beispiel die kleinen Waschbecken "Eternity" von VitrA, "Folio" von Alape oder "Val" von Konstantin Grcic für Laufen. Bei "Idea 2.0" von AeT Italia darf es dazu farblich auch mal richtig knallen. Womit der Hersteller nicht allein aufwartet: Individuell gestaltbare Oberflächen für Badewannen und Waschtische sind aktuell unter anderem auch bei Villeroy & Boch oder bei Sanipa ein Thema. Stilvoll über dem Waschtisch stehen, während die Pflege-Utensilien auf integrierten Ablagen Platz finden, das sieht man bei "Tricolore" von Werner Aisslinger und Tina Bunyaprasit für Kaldewei oder bei "Sonar" von Patricia Urquiola für Laufen. Und statt all die anderen schönen Flakons und Kosmetika im Waschtisch verschwinden zu lassen, machen sie auf dem raffinierten Ablagesystem "Assist" von Wolfgang Hartauer für Alape eine gute Figur. Wer möchte, kann das flexible Baukastenprinzip noch um einen Handtuchhalter erweitern.

Selbst im kleinen Bad gilt: Für mehr Bewegungsfreiheit im Raum lassen bodenebene Duschen vorhandene Barrieren optisch und praktisch sinken, und der extra schmale Badheizkörper findet, wie der "GeBHG 500 W" von AEG zeigt, in einer Nische an der Wand Platz. Mit so vielen Ideen im Gepäck kann auch das kleinste Bad zur Wohlfühloase werden. 

Hängen oder stehen: Das Ablagesystem "Assist" von Wolfgang Hartauer für Alape kann individuell zusammengestellt werden.
Funktionale Skulptur: "Tricolore" von Werner Aisslinger und Tina Bunyaprasit für Kaldewei setzt auf markante Strukturen.
Schlanke Silhouette: Für ihre Kollektion "Sonar" hat Patricia Urquiola für Laufen als Werkstoff SaphirKeramik verwendet.
Goldrand: Das Waschbecken "Water Jewels" wurde von Matteo Thun für VitrA entworfen und ist auch mit Kupfer- und Platinumverzierung erhältlich.
Blickfang: "Idea 2.0" von AeItalia bietet ein integriertes Regal mit farbigen Zahnbürstenhalter und Seifenspender.
Bodeneben: "Cayonoplan" von Kaldewei verhindert im kleinen Bad böse Stolperfallen.
Platzsparend: "GeBHG 500 W" von AEG heizt das Bad auch in einer kleinen Nische.
Filigran: Konstantin Grcic's Kollektion "Val" für Laufen verbindet architektonische Linien mit schmalen Kanten.
Heute lieber bunt: Auch bei Sanipa sind individuell gestaltbare Oberflächen für Badewannen und Waschtische ein Thema.
Ein Herz für Stauraum: Toan Nguyen Kollektion "Ino" für Laufen aus SaphirKeramik.

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