top
Haus oder Skulptur? Das Solo House von Office Kersten Geers and David van Severen bricht mit den gängigen Vorstellungen, wie ein Haus zu sein hat.

Special: My Modern Holidays
Das Haus neu erfinden

Am Rande eines Nationalparks nahe Barcelona baut der Entwickler und Galerist Christian Bourdais mit 15 Architekten 15 äußerst eigenwillige Ferienhäuser. Wie er damit das Wohnen revolutionieren möchte, hat er Florian Heilmeyer im Interview verraten.
21.07.2017

Florian Heilmeyer: Herr Bourdais, Sie sind ursprünglich Projektentwickler und Ihre Frau hatte eine Firma für die Konzeption und Produktion großer Kulturveranstaltungen oder Kunstinstallationen. 2015 haben Sie zusammen die Soho Galerie in Paris eröffnet, in der Architektur auf ungewöhnliche Weise ausgestellt wird. Gleichzeitig haben Sie in Spanien offiziell das Projekt der Solo Houses ins Leben gerufen. Was hat Sie dazu bewogen?

Christian Bourdais: Die Tätigkeiten von meiner Frau und mir lagen nicht sehr weit auseinander. Wir hatten schon länger diskutiert wie man Architektur auf geeignete und zeitgemäße Weise ausstellen könnte. Im Februar 2014 besuchten wir die "Sensing Spaces"-Ausstellung in der Royal Academy in London, wo Architektur nicht etwa – wie sonst üblich – in Form von Zeichnungen oder Modellen ausgestellt wurde, sondern als große, räumliche Installationen. Danach beschlossen wir, unsere eigene Galerie in Paris zu eröffnen, um dort Architektur auf genau diese Art und Weise zu präsentieren: als räumliches Erlebnis.

Gab es dabei von Anfang an die Idee, mit den Solo Houses auch tatsächliche Häuser zu bauen?

Christian Bourdais: Ja. Wir wollten bei den Solo Houses so mit Architekten zusammenarbeiten, wie ein Galerist mit einem Künstler zusammenarbeiten würde. Wie bei einer großen Installation sollten die Architekten hier absolute künstlerische Freiheit bekommen. Wenn Architekten mit Bauunternehmern arbeiten, dann gibt es normalerweise so viele Einschränkungen, dass der Architekt eigentlich nie seine pure, unverfälschte Vision des Gebäudes verwirklichen kann. In gewisser Weise zerstören die beim Bauen notwendigen Kompromisse die Architektur. Mit Solo Houses lenken wir hingegen das Augenmerk auf die reine architektonische Idee. Die Architekten erhalten von uns eine carte blanche.

Das Haus liegt wie ein nach allen Seiten offener, kreisrunder Ring in der Landschaft.

Aber wie weit können Sie mit der Versprechung einer solchen carte blanche gehen? Das ist doch beim Bauen fast unmöglich, es gibt immer gewisse Einschränkungen durch die Nutzung, das Grundstück, das Budget, die Bauvorschriften oder ganz schlicht: durch die Schwerkraft.

Christian Bourdais: (lacht) Okay, gegen die Schwerkraft können wir tatsächlich nichts ausrichten. Unser Versprechen einer carte blanche heißt, dass wir der Idee des Architekten folgen so weit dies irgendwie möglich ist. Sicherlich sind zum Beispiel die Größe und das Budget für die Häuser auch bei Solo Houses wesentliche Faktoren. Aber nicht im Sinne einer Liste von Anforderungen, die der Architekt abarbeiten muss. Wir wollen, dass die Architekten sich ganz auf diese wunderbaren Grundstücke einlassen und hier ganz grundsätzlich darüber nachdenken, was ein 'Haus' eigentlich ist. Wir wollen alle vorgefassten Vorstellungen davon, wie ein Haus auszusehen hat und wie es funktioniert, hinter uns lassen. Diese vorgefertigten Überzeugungen wollen wir hinterfragen und völlig neue Antworten darauf finden, was ein Haus sein kann. Deswegen ist es auch so wichtig, diese Häuser als Ferienhäuser zu bauen, da sie dann als temporäres Zuhause für Viele konzipiert werden können und nicht als Häuser, die auf die Bedürfnisse eines bestimmten Bewohners oder einer bestimmten Familie zugeschnitten sind. Unsere Antworten sollen viel allgemeiner sein.

Die Lage an einem kleinen Abhang öffnet den Blick auf den nahen Naturpark.
Die schmalen Räume können durch Schiebetüren aus Glas, raumhohe Vorhänge oder Paneele aus Streckmetall nach außen geöffnet oder geschlossen werden.

Sprechen wir also vom Grundstück. Wie sind Sie auf diesen sehr besonderen Ort mit 100 Hektar "unberührter Natur" gestoßen?

Christian Bourdais: Das war eine sehr lange und intensive Suche. Für unser Projekt brauchten wir einen Ort mitten in der Natur, aber möglichst nah an einem großen Flughafen. Er sollte in Europa liegen oder zumindest nicht allzu weit davon entfernt und ein warmes Klima haben, damit wir die Häuser das ganze Jahr über vermieten können. Wir konzentrierten uns auf die Länder am Mittelmeer und da von vornherein klar war, dass wir einige ausgesprochen radikale und experimentelle Gebäude errichten wollen, durfte es bei deren Realisierung keine allzu großen Hindernisse geben was die Bauvorschriften angeht. Ich bin fast ein ganzes Jahr durch Europa und den Mittelmeerraum gereist. Wir hatten eine sehr gute Option in der Türkei, allerdings bin ich heute angesichts der politischen Unruhen dort sehr froh, dass wir uns für Spanien entschieden haben.    

Ihr Gelände liegt direkt an einem Nationalpark. Ich könnte mir vorstellen, dass die Bauvorschriften dort nicht ganz so offen sind, wie Sie es eigentlich bräuchten?

Christian Bourdais: Wir hatten großes Glück, denn es ist der ideale Ort für die Verwirklichung unserer Idee. Wir befinden uns in Matarraña in Aragon, direkt an der Grenze zu Catalunya auf einem natürlichen Plateau, das einen Ausblick über das Naturschutzgebiet Els Ports eröffnet. Die Landschaft ist mit ihren Oliven- und Mandelbäumen, den Flüssen und Wasserfällen, schwarzen Trüffeln und der ockerfarbenen Erde des Ebrodeltas außerordentlich beeindruckend. Der Ort ist sehr gut erreichbar, da der Flughafen von Barcelona nur zwei Autostunden und der nächstgelegene Flughafen in Reus nur eine Stunde entfernt ist. Zugleich wirkt der Ort aber völlig einsam und entlegen.

In der Umgebung gibt es nur 18 sehr kleine, mittelalterliche Dörfer. Im Nationalpark selbst darf natürlich nicht gebaut werden. Nur 200 Meter weiter wäre die Umsetzung unseres Projekts so nicht möglich gewesen. In Aragon ist man hingegen relativ offen für ungewöhnliche Architektur, auch um der schrumpfenden Region einen wirtschaftlichen Impuls zu geben.

Im Inneren des Rings liegt ein Garten und der Pool, sodass die Grenzen zwischen Innen- und Außenraum verschwimmen.

Wie haben Sie die Architekten für das Projekt ausgewählt?

Christian Bourdais: Es ist ein sehr persönliches Projekt und daher nicht ganz einfach, die genauen Kriterien für die Auswahl der Architekten zu benennen. Im Prinzip haben wir Architekten ausgewählt, die wir bereits kannten und zu denen wir so viel Vertrauen hatten, dass wir über Jahre hinweg mit ihnen intensiv zusammenarbeiten könnten. Wir waren uns ja bewusst, dass Architektur in dieser Hinsicht völlig Anderes ist als eine künstlerische Installation – Architektur braucht Zeit, um gebaut zu werden. Das gilt für radikale und gewagte Entwürfe umso mehr. Das heißt, es war uns sehr wichtig, dass es von Anfang an ein gutes Gefühl ist, mit diesen Architekten einen mehrjährigen Diskussionsprozess zu beginnen.

Und was waren Ihre architektonischen Vorstellungen, was haben Sie sich von der Architektur selbst erwartet?  

Christian Bourdais: Wir wollten insgesamt sehr unterschiedliche Gebäude bauen. Jedes einzelne sollte ganz eigenständig eine völlig neue Vorstellung eines Hauses formulieren, nicht mehr und nicht weniger. Es war wichtig Architekten zu finden, die nicht nur visuell, sondern auch räumlich etwas wagen würden. Viele Architekten setzen heute sehr auf markante, zeichenhafte Bilder in ihrer Architektur. Ich mag jedoch Architektur, die einfache Lösungen für komplexe Probleme liefert – eine Architektur, die relativ schlicht und bescheiden bleibt, dabei aber innovative und komplexe räumliche Erlebnisse bietet. 

Alle Wohnfunktionen werden in vier Kreissegmenten gebündelt untergebracht.

Ich finde es interessant, dass Sie sagen, Sie wollten eigentlich keine ikonischen Entwürfe. Wenn ich mir die beiden fertigen Projekte und einige der Renderings der folgenden Projekte zum Beispiel von Didier Faustino, Johnston Marklee oder Sou Fujimoto anschaue, dann finde ich die ehrlich gesagt ziemlich ikonisch.

Christian Bourdais: Okay, das stimmt wohl, aber das ist nicht unsere Absicht gewesen. Keines der Solo Houses ist ikonisch, nur um ikonisch zu sein. Es geht nicht um spekaktuläre, skulpturale Objekte, sondern primär um die Räume und  Raumerlebnisse im Inneren. Wenn das Innere smart und ungewöhnlich und überzeugend und neuartig ist, dann ergibt sich oft auch von Außen ein ausdrucksstarkes, visuelles und vielleicht sogar skulpturales Objekt. Aber dann ist das Ikonische gerechtfertigt, finde ich. Auf der anderen Seite sind die Projekte von Pezo von Ellrichshausen, Bijoy Jain oder MOS sicherlich nicht so besonders ikonisch, und trotzdem werden sie beeindruckende Innenräume bieten. Es geht uns zuerst um den Inhalt, dann erst um die Form.

Sie sprechen von der „ersten Architektursammlung in Europa“, ich sehe aber durchaus einige Verbindungen zu historischen Projekten wie der Weißenhofsiedlung in Stuttgart, 1927 oder der Interbau Westberlin 1957 – mit dem Unterschied, dass es bei diesen Projekten um neue Konzepte für den sozialen Wohnungsbau ging und nicht um private Ferienhäuser.

Christian Bourdais: Das sind in der Tat wichtige historische Bezüge für unser Projekt. Ich würde auch die Case Study Houses in Kalifornien hinzufügen, die zwischen 1946 und 1966 gebaut wurden. Es gab immer wieder Gründe und Versuche, angesichts neuer Technologien und Materialien die Idee des Hauses und des Wohnens grundsätzlich neu zu denken. Ich hoffe, dass diese Idee einer zeitgemäßen Neuerfindung des "Hauses" unser Projekt mit den historischen Vorläufern verbindet, obwohl es in der Tat große Unterschiede gibt zwischen unserer Ferienhaussiedlung und den sozialen Wohnungsbauten der Bau-Ausstellungen zum Beispiel.

Wie zufrieden sind Sie angesicht all dieser Ambitionen mit den ersten beiden gebauten Häusern von Pezzo von Ellrichshausen aus Chile sowie Kersten Geers und David van Severen aus Belgien?  

Christian Bourdais: Ich bin wirklich sehr, sehr glücklich mit den beiden Gebäuden. Ich glaube wirklich, dass diese beiden Häuser bereits entscheidende, neue Fragen an die Typologie eines Hauses stellen. Als wir "Solo Office" am 24. April eingeweiht haben, hatten einige unserer Gäste wirklich Schwierigkeiten, das Haus zu verstehen. Es war sehr interessant, das zu beobachten. Denn alle alle Zutaten eines herkömmlichen ‚Hauses’ sind da, dennoch ist es grundlegend anders. Es ist wie eine Collage oder wie Fragmente eines Hauses, die versprengt und zerlegt und dann auf völlig neue und in diesem Falle ausgesprochen schöne Weise wieder zusammen gesetzt wurden. "Solo Office" zieht unsere bisherigen Vorstellung eines Hauses in Zweifel. Es ist anders und neuartig. Es zu beschreiben und zu definieren gleicht einer semantischen Übung. Das ist genau das, wonach wir bei diesem Projekt suchen.  

Das Ferienhaus des chilenischen Büros Pezo von Ellrichshausen war das erste Solo House in Matarraña. Es wurde 2013 fertig gestellt.

Sie wollen, dass die Menschen räumlich irritiert werden, um ihre Vorstellungen wie sie Wohnen und was sie von einem Haus erwarten grundsätzlich überdenken?   

Christian Bourdais: Genau. So erlebt man die völlig neue, heutige Vision eines Hauses. Es ist eine intellektuelle und körperliche Herausforderung. Wir haben die Architekten ermuntert eine möglichst radikale Antwort auf die Vorstellung von einem Haus finden. Welche Räume brauchen wir heute? Wie sollen die aussehen? Plötzlich lebt man in einer ungewohnten Umgebung und erlebt diese anders als jedes Haus zuvor. Ich hoffe, dass unsere Wünsche und die Vorstellungen, die wir vom Wohnen haben, dabei auf den Kopf gestellt werden und sich für immer verändern.    

Beim Solo Pezo liegen alle Räume im ersten Obergeschoss um einen inneren Pool.
Das Haus steht aufgeständert an einem Hang, man betritt es von unten wie ein Baumhaus.

Deswegen bauen Sie Ferienhäuser? Damit möglichst viele Leute die Gelegenheit haben, diese radikal neuen Häuser am eigenen Leib zu erleben?

Christian Bourdais: Genau. Normalerweise kann man in spektakulärer oder revolutionärer Architektur nicht wohnen. Es sind entweder Privathäuser oder Museen. Insofern war es ein wichtiger Aspekt dieses Projekts, dass möglichst viele Leute unsere radikal-architektonischen Erlebnisse persönlich erfahren können, zumindest für ein paar Tage. Okay, der Preis einer Übernachtung ist vielleicht für Viele ein Hinderungsgrund. Aber dafür, dass die Architektur so einzigartig ist, sind die Preise hoffentlich nicht allzu hoch.

Grundrisse: Eingangsebene (rechts), Wohnebene (mitte) und Dachaufsicht (links)
Schnitte und eine Ansicht des Gebäudes.

Bislang wurden zwei Häuser fertig gestellt. Solo Pezo steht bereits als Ferienhaus zur Verfügung und Solo Office wird ab September 2017 vermietet. Was kommt als nächstes?

Christian Bourdais: Im Moment arbeiten wir einen Zeitplan aus. Das nächste Projekt wird ein kleines Hotel mit 32 Zimmern von Smiljan Radic sein, dass auch als eine Art Gästehaus für alle Solo Houses funktionieren wird. Hier können die Gäste ein- und auschecken und alle Einrichtungen nutzen. Wenn alles glatt geht, dann können wird das Hotel 2018 eröffnen. Von den Häusern sind die drei Entwürfe von Barozzi Veiga, Go Hasegawa und Sou Fujimoto relativ weit in der Planung und Genehmigung. Ab 2018 wollen wir zwei Häuser pro Jahr fertig stellen. Wenn wir uns an diesen Plan halten, dann sind bis 2024 alle Häuser fertig.

Könnten Sie sich vorstellen, das Projekt über die 15 Häuser und das Hotel hinaus noch auszuweiten?  

Christian Bourdais: Nein. Das Projekt ist auf 15 Häuser angelegt und es werden keinesfalls mehr. Das erscheint vielleicht nicht viel auf einem Grundstück von 100 Hektar, aber ein wesentlicher Aspekt ist, dass man von einem Haus keines der anderen Häuser sehen kann. Man soll sich hier umgeben von der großartigen Natur und wirklich alleine fühlen können. Wenn wir mehr  Häuser bauen würden, würde dieser ‚Solo-Aspekt’ verloren gehen.

Wir denken allerdings bereits über ein zweites Netz aus Pavillons oder Aussichtspunkten nach, die über das Grundstück verstreut sind. Außerdem überlegen wir, ob wir ein paar Kunstwerke in die Landschaft einfügen. Da wir mit den Häusern nun Fortschritte machen, haben wir endlich wieder ein bisschen Muse, um über die folgenden Schritte nachzudenken.

Einige der Wohn- und Schlafräume um den Pool sind zur Landschaft geöffnet und können höchsten durch einen Vorhang etwas geschützt werden.

Sie beschreiben das Projekt so wunderbar als diesen riesigen Park mit Architektur und Kunst und Natur, dass man sich sofort wünscht, die ganze Öffentlichkeit könnte daran teil haben. Aber wie öffentlich wird das Ganze  sein? Ich schätze, das ist ein Problem, oder? Auf der einen Seite gibt es die Leute, die für eine nicht unbeträchtliche Summe ein Haus mieten und die dann ein ‚Solo-Erlebnis’ erwarten. Auf der anderen Seite ist da dieser wunderschöne Park mit Kunst und Architektur in einer wirtschaftlich schwachen und schrumpfenden Region in Europa, der eigentlich unbedingt öffentlich zugänglich sein sollte. Wie denken Sie darüber?

Christian Bourdais: Wir sind uns dieses Problems sehr bewusst. Ehrlich gesagt wissen wir aber noch nicht, wie wir das lösen können. Wir möchten das Areal wirklich gerne offen halten und an die Region, die Bevölkerung und die umliegenden Dörfer anbinden. Wir überlegen verschieden Dinge: Einer unserer Hauptinvestoren kommt beispielsweise aus der Filmbranche, daher überlegen wir, ein Festival mit Film und Theatervorführungen unter freiem Himmel einzurichten, an dem die ganze Region partizipieren könnte. Es ist wichtig, darüber nachzudenken, welchen Beitrag das Projekt für die Kultur der Region leisten kann. Wir wollen keine kleine, isolierte Blase bauen.

Ein Anspruch der Solo Houses ist es, dass sich die Gäste ganz in der Natur verlieren können. Keines der 15 Ferienhäuser wird von einem der anderen Häuser aus sichtbar sein.

Wie viel Ihrer Zeit nimmt dieses Projekt in Anspruch?  

Christian Bourdais: Zu viel. (lacht)

Ich frage das, weil ich gerade überlege, dass Sie auf lange Sicht auch Besitzer und Betreiber der Solo Houses bleiben müssen. Oder? Denn nur so können Sie ja sicher gehen, dass die ‚Sammlung’ als radikales architektonisches Experiment bestehen bleibt. Wenn die Häuser nach und nach verkauft würden oder von verschiedenen Betreibern vermarktet würden, dann riskieren Sie, dass sie Privathäuser werden wie die Case Study Houses in Kalifornien…    

Christian Bourdais: Richtig. Wir sind Eigentümer und wollen es auch bleiben. Wir kooperieren mit einem spanischen Unternehmen, das das Hotel betreibt und die Vermietung der einzelnen Häuser organisiert. Es gibt außerdem eine ganze Liste von Investoren, die uns helfen, das gesamte Projekt zu  finanzieren. Aber sie werden keine einzelnen Häuser kaufen können. Mit 15 verschiedenen Eigentümern wäre unsere Idee in der Tat hinfällig.

Nur durch eine langfristige Bindung an das Projekt kann die Originalidee bewahrt bleiben.

Christian Bourdais: Unbedingt. Bei Peter Zumthors Therme in Vals können wir sehen, was passiert, wenn eine radikale architektonische Vision wieder und wieder verkauft wird. 

So wird es nachts am Rande des Nationalparks so dunkel, dass alle Aufmerksamkeit allein dem Sternenhimmel gilt.