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Fortschritt für die Kreislaufwirtschaft

Mit einer neuen Recyclinganlage verfolgt Interface bestimmten Schrittes sein Ziel, fortwährend nachhaltiger zu produzieren. Damit eröffnet der Hersteller seinen KundInnen die Möglichkeit, eine umweltbewusste Alternative für Bodenbeläge zu beziehen – und diese nach Nutzung wieder der Produktion zuzuführen.
von Elisabeth Bohnet | 04.09.2024

Eine der simpelsten Ideen umweltfreundlicher Produktion ist in der Praxis gar nicht so einfach: die Reduktion von Abfall und die Wiederverwendung wertvoller Materialien. Bereits 1995 startete Interface als weltweit agierendes Unternehmen für Bodenbelagslösungen sein Rücknahmeprogramm. ReEntry hat seitdem zum Ziel, gebrauchte Teppichfliesen aus dem eigenen Haus weiter zu verwerten. Der Ansatz ist besonders clever, da bereits bei der Herstellung die Prozesse am Ende des Produktlebenszyklus mitgedacht werden und alle Bestandteile bekannt sind. Die textilen Bodenbeläge sind zudem besonders langlebig und enthalten kaum Elemente, die nicht recycelt werden können. Seit dem Pariser Klimaabkommen im Jahr 2016 konnte Interface die Rücknahme von rund 32.000 Tonnen gebrauchter Teppichfliesen verzeichnen. Je nach Zustand und Zusammensetzung wird individuell entschieden, welche Art der Wiederverwertung aus dem ReEntry Programm von Interface sinnvoll erscheint. Die erste Wahl ist die erneute Nutzung: "ReUse, also die direkte Wiederverwendung der gebrauchten Teppichfliesen durch lokale Partner, Wohltätigkeitsorganisationen oder soziale Einrichtungen, steht an erster Stelle und ist der wichtigste Teil von ReEntry", betont Liz Minné, Head of Global Sustainability Strategy. Jüngst hat das Unternehmen in die zweite Möglichkeit investiert, und zwar in den Recyclingprozess: In der europäischen Produktionsstätte in Scherpenzeel wurde die Leistungsfähigkeit für die Rückgewinnungsprozesse drastisch erhöht, gibt Minné bekannt:

„Die Erweiterungen der Recyclingkapazitäten am Standort in den Niederlanden stellen einen bedeutenden Meilenstein für uns dar, da wir den Kreislauf schließen und den CO2-Fußabdruck unserer Produkte weiter verringern wollen.“

Liz Minné, Head of Global Sustainability Strategy

Für das fortschrittliches Verfahren zum Recycling von Post-Consumer-Produkten wird eine Maschine eingesetzt: Teppichfliesen mit der Rückenkonstruktion CQuestBio, die keine Wiederverwertung im ReUse Programm finden, lassen sich hier zurückführen. Garn und Rücken werden dabei voneinander getrennt und die unterschiedlichen Elemente können direkt zur Herstellung neuer Teppichfliesen oder technischer Kunststoffe genutzt werden. Die in Europa produzierten Interface Teppichfliesen bestehen bereits aus über 88 Prozent recycelten und biobasierten Materialien – und leisten damit auch einen Beitrag in puncto nachhaltiges Bauen in den Bilanzen ihrer AbnehmerInnen.