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Effizientere Arbeitsorganisation: Viktoriia Ponomarova und Eleonora Schilling's App "PermaTrack" ist eine benutzerfreundliche Smartphone-App, die Kamerasensoren und KI nutzt. Sie hilft beim Permakultur-Anbau, Daten und Informationen über Pflanzen und Boden zu sammeln und auszutauschen.

NACHHALTIGKEIT
Drei Fragen zu "Flx Tech+ Waste/4"

Prof. Sebastian Oschatz hat gemeinsam mit Prof. Janina Schmidt und Carina Moser im Sommersemester 2024 den Kurs "Flx Tech+ Waste/4" an der HfG Offenbach geleitet. Im Kurzinterview beschreibt er, wie das Projekt der Landwirtschaft mit den Mitteln des Digital und Interaction Designs dienlich ist.
31.07.2024

Elisabeth Bohnet: Ihr Kurs hat sich mit Interaktionsgestaltung und Landwirtschaft beschäftigt. Wie fand der Austausch mit "der Landwirtschaft" statt? Wie wurden Bedürfnisse ermittelt und daraus Designaufgaben abgeleitet?

Prof. Sebastian Oschatz: Wichtig war uns, eine kreative Spannung zu erzeugen: Zum einen durch eine Exkursion zu Claas, einem führenden Hersteller von Landwirtschaftsmaschinen, der uns kompakt und plastisch den Stand der heutigen industriellen Landwirtschaft aufgezeigt hat. Zum anderen durch ein wissenschaftliches Papier aus Nature, das aufzeigt, dass und wie sich Landwirtschaft ändern muss. Auf diesem Spannungsfeld haben wir mittels KI auf Basis der UN-Nachhaltigkeitsziele circa 150 Projektideen generiert, die wir gemeinsam weiter ausgewählt und verfeinert haben. Diese Projektideen wurden von den Studierenden mit individuellen Recherchen und Interviews mit AkteurInnen vertieft.

Welchen Realisierungsanspruch haben die Produkte erzielt?

Prof. Sebastian Oschatz: Wir wollten realisierbare, konkrete Produkte gestalten. Deswegen haben wir bewusst von künstlerischen Ansätzen oder spekulativen Designansätzen Abstand genommen. Rein technisch ließen sich alle Projekte sofort umsetzen. Die Teams haben Wireframes und Mockups gebaut. Aber natürlich fängt die Arbeit von hier aus erst an.

Welche Ergebnisse stechen heraus, weil sie eine Marktlücke erkannt haben?

Prof. Sebastian Oschatz: Wir haben mit den UN-Nachhaltigkeitszielen begonnen, dadurch hatten wir sofort valide und relevante Probleme. Ganz konkret gestaltbare Lücken. Ob diese Lücken auch Marktlücken sind, haben wir bewusst aus den Überlegungen herausgehalten. Alle Projekte haben zentrale gemeinwohlorientierte Komponenten. Es war für mich beeindruckend – aber auch bestürzend – zu sehen, wieviel kreatives Potenzial entsteht und wie konkrete Lösungen auf dem Tisch liegen, sobald die Monetarisierbarkeit nicht im Vordergrund steht.