Ein Start für Mehr
"Die Orgatec ist die Weltleitmesse für moderne Arbeitswelten. Das bedeutet, dass wir die Verpflichtung haben, ein führendes und zukunftsweisendes Programm zu gestalten. Außerdem ist Arbeit ein weites Feld, es geht also auch darum, wie wir Räume gestalten, Technik einsetzen und über die Struktur von Organisationen nachdenken. Es geht um den Einfluss von gastronomischen Angeboten, Musik und Kunst am Arbeitsplatz. Es gibt so viel, worüber man nachdenken kann", sagt Robert Thiemann, Mitbegründer der Fachzeitschrift Frame und Gründer der Agentur Betterness. Gemeinsam mit Wolfram Sauer, Head of Public Affairs bei New Work SE und Mitbegründer der Redneragentur Leading Minds, hat er das Festivalprogramm kuratiert. Kunst und Design bilden zwei spannende Themenbereiche auf insgesamt 600 Quadratmetern, in denen es eine Vielfalt an kreativen Ideen zu entdecken gibt: "Die Designausstellung "Rewire – New Work Modes" zeigt so sieben Szenarien für das Büro der Zukunft, zusammengestellt von Kuratorin Marlies Bolhoven. Alternative Ressourcen für die Herstellung von Textilfasern greift beispielsweise der "Human Material Loop" auf, während der Meta-Designer Lars van Vianen mit "SuperSurfaces" die Harmonie zwischen Architektur und Natur auf neue Weise erforscht, indem er die Wärme der Sonne nutzt und für ein effizientes Regenwassermanagement sorgt.
In ihren Projekten analysieren die DesignerInnen zudem die Wirkung von Duft, Licht und Klang auf unser Wohlbefinden und laden zum Dialog ein. "Wir betrachten die Arbeit aus einer ganzheitlichen Perspektive und gehen weit über die auf der Messe gezeigten Produkte hinaus. Wir sprechen über die Gesundheit und das Wohlbefinden der einzelnen MitarbeiterInnen, aber auch über Teambildung, Technologien wie KI sowie soziale und ökologische Nachhaltigkeit. Diese Themen finden Sie in dieser Form gebündelt nur auf der Orgatec", sagt Robert Thiemann. Die BesucherInnen der Rewire-Ausstellung können beispielsweise mit vielen der ausgestellten Werke interagieren, wie mit "Heartsync" von Nino Basilashvili. Sie nutzt Herzfrequenzdaten, um die Synchronisation der Herzfrequenzen innerhalb einer Gruppe zu messen und zu stimulieren – ein Symbol für die vernetzte Gesellschaft. Der Körper und die Natur sind auch die Bezugsgrößen in anderen Exponaten, die eindrucksvoll zeigen, welche positiven Auswirkungen ein ganzheitlich gestalteter Arbeitsplatz auf unser Wohlbefinden und unsere Produktivität haben kann.
Die Schnittstelle zur Kunst ist nicht weit entfernt: Die von KünstlerInnen gegründete Plattform "Unfair" bietet mit zeitgenössischen Strukturen, dynamischen Farbwelten und abstrakten Formen neue Perspektiven für die Erfahrung von Raum. Elsmarijn Bruys etwa fordert unsere Wahrnehmung mit aufblasbaren Skulpturen heraus, während Lou Lou van Staaveren in Fotoarbeiten Naturparadiese und Utopien zeigt, die uns die Konsequenzen der Idealisierung und Kontrolle der natürlichen Umwelt hinterfragen lassen. "Uns geht es in erster Linie um den Austausch. Wir wollen die bestmögliche Interaktion zwischen allen BesucherInnen und Ausstellern der Fachmesse schaffen. Dieser Dialog entsteht, indem man Fragen stellt, Meinungen äußert und voneinander lernt", sagt Robert Thiemann. Und fügt hinzu, dass die Design- und Kunstwerke viele Inspirationen für die Gestaltung von Arbeitsplatzszenarien bieten – es ginge darum, eine Vielfalt zu schaffen, die den individuellen Bedürfnissen der Menschen entspricht. Das Vortrags- und Diskussionsprogramm von Wherever Whenever ist zur allgemeinen Orientierung in die Tracks "Life", "Team" und "Impact" unterteilt.
Zu den internationalen ExpertInnen, die diese Themenfelder mit spannenden Vorträgen beleben werden, gehören ArchitektInnen und DesignerInnen wie Ben van Berkel von UN Studio, Sabine Marcelis und Werner Aisslinger, aber auch Überraschungsgäste wie der Rapper und Nachhaltigkeitsvorreiter Smudo und der Trainer der österreichischen Fußballnationalmannschaft Ralf Rangnick. Derweil wird Uli Blum von Zaha Hadid Architects im Rahmen des "Impact"-Tracks untersuchen, wie KI die Arbeitsplatzgestaltung verändert. "Das neue Wherever Whenever Work Culture Festival wird die Orgatec bereichern und die Zukunft der Arbeit aus allen Blickwinkeln beleuchten", so Robert Thiemann.