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Harmonie très française
Uncino von Ronan und Erwan Bouroullec
für Mattiazzi
06.05.2014

„Uncino“ ist einer jener Stühle, die auf den ersten Blick zu faszinieren wissen. Gestaltet haben ihn Ronan und Erwan Bouroullec für den italienischen Holzspezialisten Mattiazzi, für den sie bereits den Stuhl „Osso“ entworfen haben. Mit dem zweiten Wurf zeigen die beiden Brüder wieder einmal, weshalb sie gegenwärtig zu den treibenden Kräften im Design gehören.

In der Formensprache unbeschwert und ausgewogen, ist er „très français“, mit seiner Metallkonstruktion aus filigran gebogenen Stäben, die die Holzteile zusammenhalten und spontan an gußeiserne Gartenstühle erinnern. Es ist aber vor allem die besonders harmonische Kombination aus Holz und Eisen, die besticht: Die Holzelemente der Lehne und der Sitzfläche umspielen die Metallstangen sanft und legen sich optisch fast so weich wie ein Stück Stoff um sie – dies kommt nicht von ungefähr, gehören Textilien doch zu den Lieblingsmaterialen der Bouroullecs, was man nicht zuletzt an ihren zahlreichen Kooperationen mit dem dänischen Textilhersteller Kvadrat erkennt. „Uncino“ ist auch ein gutes Beispiel dafür, was heutzutage dank neuer digitaler Fabrikationsmöglichkeiten, insbesondere der mehrachsigen CNC-Frästechnik, möglich ist. Früher wäre so ein Stuhl durch mühevolle, lange Handarbeit unerschwinglich und damit für die Serienfertigung untauglich gewesen.

Nimmt man auf „Uncino“ Platz – den es in drei Varianten, als Drehstuhl mit breiter oder schmaler Lehne oder auf Kufen mit breiter Lehne gibt – so empfiehlt es sich, langsam und andächtig über die sanft geschwungenen Partien aus Eiche schwarz, Eiche Natur oder Walnuss zu streichen. (MM)

www.mattiazzi.eu
www.bouroullec.com

„Uncino is simpel. Es ist eine Stuhl-Kollektion komponiert aus zwei bis drei perfekt geformten Holz -Teilen, zusammengehalten von einfachen Metallstäben“ – Ronan und Erwan Bouroullec. Foto © Mattiazzi
Version B – mit schmaler Rückenlehne. Foto © Mattiazzi
Version A – mit breiter Rückenlehne. Foto © Mattiazzi