Gleich zu Beginn einer Karriere einen solchen Durchbruch zu haben, ist beachtlich: Den „Nerd" Stuhl hat David Geckeler noch während seines Studiums in Kopenhagen entworfen, mittlerweile ist „Nerd“ der Stuhl im Muuto-Portfolio. Kurze Zeit danach hat sich Geckeler mit seinem ehemaligen Kommilitonen Frank Michels zusammengetan, 2013 gründeten sie ihr Studio Geckeler Michels in Berlin. Mittlerweile hat das junge Duo zehn Produkte herausgebracht, die in keine Schublade passen. Eine gewisse Schärfe und Kühnheit ist ihren Objekten eigen – wie dem Stuhl „Acme“, dem „Bias“ Beistelltisch oder dem „Ossa“-Regalsystem. Alle drei werden bald von Herstellern verlegt. Allein, die Balance zwischen der Radikalität im Entwurf und der Kommerzialität eines Produktes zu finden, daran arbeiten Geckeler und Michels noch.
Geckeler Michels
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Was? Wie? Wo? Warum?
Wo möchten Sie leben?
David Geckeler/Frank Michels: In Berlin: Hier haben wir unsere Heimat und unser Arbeitsumfeld.
Ihre Lieblingsgestalt in der Designgeschichte?
David Geckeler/Frank Michels: Wilhelm Wagenfeld. Er steht zwar weniger im Rampenlicht wie ein Dieter Rams , dennoch ist er sehr interessant, da er ein selbstbewusstes und eklektisches Werk mit überraschender Zeitbeständigkeit hinterlassen hat.
Welche Eigenschaften schätzen Sie bei einem Designer/einer Designerin am meisten?
Frank Michels: Ein virtuoser Generalist zu sein, dabei immer auf einem Qualitätsniveau zu bleiben und nie als Dilettant zu gelten.
David Geckeler: Den Mut, anzupacken. Konsequenz!
Ihre Lieblingsbeschäftigung?
David Geckeler: Konstruieren.
Frank Michels: Dekonstruieren.
David Geckeler/Frank Michels: Rekonstruieren.
Ihr Hauptcharakterzug?
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Ihr größter Fehler?
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Ihr Traum vom Glück?
David Geckeler/Frank Michels: Wir arbeiten daran.
Was nervt Sie am meisten?
Frank Michels: Ein landläufiges falsches Verständnis vom Gestalten wie etwa die Aussage, dass ein Designer nur mit dem Material arbeitet – und nicht gegen. Seitdem es industrielle Bearbeitung-Methoden gibt, angefangen bei der Bugholz-Technik bis zu neuesten CAD/CAM-Techniken, kann man eher davon reden, dass der Mensch sich über ursprüngliche Materialeigenschaften hinwegsetzt und das Material nach seinem Willen formt. Wenn dies dennoch geschmeidig verläuft, entsteht der täuschende Eindruck, der Designer hätte mit dem Material gearbeitet. Das Ausloten von Grenzen und das gekonnte Bändigen des Materials ist im Normalfall eine Konfrontation von Gegnern.
David Geckeler: Der Zwiespalt zwischen der vom Markt und Konsumenten erwarteten Konformität und der eigenen gestalterischen Radikalität kann leider erst dann akzeptiert werden, wenn das eigene Werk ausreichend etabliert ist. Allerdings sehe ich darin auch eine Herausforderung, die uns alltäglich begleitet. Ich vertraue auf visionäre Hersteller welche die Komfortzone der Konformität immer wieder zu durchbrechen wagen.
Ihr Lieblingsmaterial?
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Ihre Lieblingsblume?
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Welche Musik hören Sie beim Arbeiten?
David Geckeler: in der letzten Zeit besonders gerne Sounds von unseren Freunden von Lack-Rec.com.
Frank Michels: Yung Lean Playlist auf YouTube.
Welche gestalterische Leistung verabscheuen Sie am meisten?
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Welche Gabe möchten Sie besitzen?
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Ihre gegenwärtige Geistesverfassung?
Frank Michels: Introspektiv, produktiv.
David Geckeler: Zurzeit können wir mehr Output als Input für uns verzeichnen – eine glückliche Situation.
Ihr Motto?
David Geckeler/Frank Michels: Come as you are.