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Frankfurter Hochhäuser 2010 bis 2014
08.11.2014

Wie kam es, dass gerade Frankfurt am Main nach dem Zweiten Weltkrieg als erste und lange Zeit einzige deutsche Stadt himmelwärts strebte und mittlerweile eine sehenswerte Skyline besitzt? Das Deutsche Architekturmuseum in Frankfurt am Main geht dieser Frage nach und setzt sich mit der Hochhausgeschichte der Stadt in der Ausstellung „Himmelstürmend. Hochhausstadt Frankfurt“ auseinander.

Für uns Anlass genug, einige Hochhäuser aus verschiedenen Jahrzehnten vorzustellen, die das Gesicht der Stadt am Main heute prägen. Zur Ausstellungseröffnung am 7. November 2014 erscheint auch die begleitende Publikation „Hochhausstadt Frankfurt. Bauten und Visionen seit 1945“, der wir die folgenden Texte und Bilder entnommen haben.

Abbildung © HOCHTIEF Archiv, Essen, Foto: Claus Graubner

Tower 185
Architekten: Prof. Christoph Mäckler Architekten
Höhe: 200 Meter || Geschosse: 50 || Gebaut: 2008-2012

Der Name Tower 185, der den städtebaulichen Auftakt zum Europaviertel bildet, bezieht sich auf die ursprünglich vorgesehene Höhe von 185 Meter. Ein Sockel-gebäude sowie zwei spitzwinklig verbundene Turmhälften, die einen gläsernen Mitteltrakt umschließen, bilden ein eigenwilliges Ensemble. Die Aluminium-Glas-Fassade des Hochhauses hebt sich vom Sockel aus Naturstein ab, dessen Material zusammen mit der Ausbildung als Blockrandbebauung eine Verbindung zum Stadtgefüge herstellt. Durch den hufeisenförmigen Ehrenhof und die steinerne Kolonnade, die der Eingangshalle vorgelagert sind, erfährt der öffentliche Stadtraum eine Erweiterung. (Evelyn Steiner)

Bild © Gruber + Kleine-Kraneburg, Frankfurt am Main, Foto: Klaus Helbig

TaunusTurm Residential
Architekt: Gruber + Kleine-Kraneburg
Höhe: 63 Meter || Geschosse: 19 || Gebaut: 2011-2014

Auf dem ehemaligen Grundstück des Verwaltungsgebäudes der Deutschen Genossenschaftskasse, das ab 1978 von der Commerzbank genutzt wurde, sah der Hochhausentwicklungsplan (1998) ein nur 115 Meter hohes Gebäude vor. Das Büro Gruber und Kleine-Kraneburg gewann 2000 den Realisierungswettbewerb; durch die Immobilienkrise geriet das Projekt allerdings ins Stocken. Nach dem Einstieg der Investoren Commerz Real und Tishman Speyer überarbeitete das Büro seinen Entwurf. Das Ensemble besteht aus einem Bürohochhaus mit einer vertikal betonten Fassade aus Glas und einem Sockel aus hellem Sandstein sowie einem etwas niedrigeren separaten Turm, in dem sich die von städtischer Seite geforderten Wohnungen befinden. Beide Türme werden durch ein Podiumsgebäude verbunden, in dem das Museum für Moderne Kunst eine Etage bespielt. Die Neubebauung springt in die ursprüngliche Flucht der Wallanlagen zurück, wodurch neuer öffentlicher Grünraum entstanden ist. Der Taunusturm ist heute das einzige Hochhaus, dessen Entree auch zur Taunusanlage ausgerichtet ist. (Evelyn Steiner)


Himmelstürmend. Hochausstadt Frankfurt
8. November 2014 bis 19. April 2015
Architekturmuseum Frankfurt am Main
www.dam-online.de

Hochhausstadt Frankfurt – Bauten und Visionen seit 1945
Philipp Sturm (Hrsg.), Peter Cachola Schmal (Hrsg.)
Geb., 320 S., 232 Abb.
Prestel Verlag
49,95 Euro